Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
dann würde er alles einbüßen.
Oder er erklärte seinen Bankrott, behielt vorerst die Ranch und verlor den Kredit. Und drittens – er nahm Roberts Angebot an, Geld zu investieren.
Ray lächelte grimmig. Diese dritte Möglichkeit bestand nur, wenn die Offerte immer noch galt. Robert hatte jenen Vorschlag gemacht, als die Ranch auf dem Weg nach oben gewesen war. Inzwischen hatte sie eine rapide Talfahrt angetreten.
Und Ray war seinem Ziel schon so nahe gewesen. Dieser Gedanke ließ die Niederlage besonders bitter erscheinen. Der Schuldenberg hatte sich erheblich verringert. Aber nun würde Alana erreichen, was sie vor acht Jahren angestrebt hatte – ihn völlig zu ruinieren. Warum war ihr das so wichtig gewesen?
Vielleicht, weil er die Ranch so sehr geliebt hatte, mehr als seine damalige Ehefrau.
Die Ranch war sein Lebenssinn, und er würde sie verlieren, wenn Robert Cannon ihm nicht half.
Ray überdachte noch einmal die drei Möglichkeiten, denn wenn sein Schwager die Zahlen sah, musste er eine Spielernatur sein, um Geld in ein so hoch verschuldetes Unternehmen zu stecken.
Obwohl Ray keine allzu großen Hoffnungen hegte, wollte er es versuchen, weil ihm nichts anderes übrig blieb. Er musste auch an Madelyn denken, nicht nur an sich selbst, und das Heim erhalten, das ihr fast ebenso viel bedeutete wie ihm. Sicher hatte sie ihn nicht geheiratet, um seine Bankrotterklärung mitzuerleben.
Es war März. Der Schnee bedeckte immer noch die Wiesen, aber in der Luft lag bereits das Versprechen des Frühlings. In etwa einer Woche würden die Knospen an den Bäumen und Büschen zu sprießen beginnen. Das Land erwachte zu neuem Leben, aber Ray spürte den Geschmack von Asche im Mund, weil dies vielleicht das letzte Frühjahr sein würde, das er auf seiner Ranch verbrachte.
Er hörte, wie Madelyn in der Küche eine Radiomelodie mit-summte, während sie die Zutaten für einen Kuchen bereitstellte.
Mittlerweile hatte sie so gut backen gelernt, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief, wann immer verlockende Düfte durch das Haus wehten. Sie war glücklich auf der Ranch. Vor einem knappen Jahr hatte er eine Heiratsannonce aufgegeben, um eine Arbeitspartnerin und eine Mutter für seine Erben zu finden. Statt dessen hatte er nun eine warmherzige, intelligente, leidenschaftliche Ehefrau, die ihn liebte. Ihre Gefühle machten sie nicht verlegen, und sie versuchte niemals, Druck auf ihn auszuüben, ihn zu veranlassen ihr mehr zu geben, als er konnte.
Sie liebte ihn ganz einfach und bemühte sich nicht, das zu verbergen.
Wie sollte er ihr die schlechten Neuigkeiten beibringen? Jedenfalls war es ihr gutes Recht, alles zu erfahren.
Als Ray die Küche betrat, leckte Madelyn gerade Kuchenteig von einem Holzlöffel, dann streckte sie ihn lächelnd aus. »Magst du mal probieren?«
Auch an ihren Händen klebte Teig. Dort fing Ray an, ehe er den Löffel ablutschte. »War das alles?«
Sie zeigte auf die Rührschüssel, fuhr mit einem Finger über den Rand, um die Teigreste abzunehmen, und steckte ihn dann in den Mund. »Jetzt bist du dran.«
Wie zwei Kinder machten sie sich über die Schüssel her, bis sie leergewischt war. Das zählte zu Madelyns liebenswertesten Eigenschaften. Mühelos fand sie Freude an den einfachen Dingen des Lebens, und sie hatte auch Ray beigebracht, ein solches Vergnügen wieder zu genießen.
Er hasste es, ihr mitteilen zu müssen, dass sie ihr Heim vielleicht verlieren würde. Ein Mann hatte die Pflicht, für seine Frau zu sorgen. Diese Einstellung mochte altmodisch und chauvinistisch sein, aber so dachte er nun einmal, und der Gedanke, er würde seine Aufgabe womöglich nicht mehr lange erfüllen können, verletzte seinen Stolz zutiefst.
Sie wuschen sich die Hände über dem Spülbecken, dann legte Ray seufzend Madelyn die Arme um die Taille. »Ich muss mit dir reden.«
Argwöhnisch schaute sie zu ihm auf. »Ich verabscheue Gespräche, die mit diesem Satz beginnen.«
»Was ich zu sagen habe, wird dir tatsächlich nicht gefallen. Es geht um ein sehr ernstes Problem.«
Forschend musterte sie sein Gesicht und versuchte in seiner Miene zu lesen. »Was ist los?«
»Nach dem Verlust der halben Herde kann ich die Kreditraten nicht zahlen.«
»Und wenn du die Bank um Stundung bittest?«
»Dazu ließe man sich nur überreden, wenn ich die ganze Herde als Sicherheit anbieten könnte.«
»Robert sagte, du seist sehr geschäftstüchtig. Was müssten wir tun, und wozu wären wir in der Lage?«
Er
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