Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
mir ein bisschen übel. Und ich bin oft unglaublich müde. Ich hab’s versucht, aber ich konnte die Augen nicht offen halten«, entschuldigte sie sich.
»Geht’s dir jetzt besser?«
Sie nickte. »Alles okay.«
Als sie beide aufgestanden waren, zog Ray seine Frau an sich und hauchte ihr einen Kuss auf ihre Lippen. »Bist du auch wirklich in Ordnung?«
»Ganz sicher.« Lächelnd schlang sie die Arme um seinen Nacken.
»Wenn mein Magen rumort, merkst du’s sofort. Dann werde ich grün im Gesicht und kippe um.«
Er drückte sie an seine Brust und küsste sie wieder – diesmal viel ausgiebiger. Madelyn kostete die Wärme aus, die seine vertraute Nähe durch ihren Körper sandte. Ihre Liebe war so groß, dass es ihr manchmal Angst einjagte.
In dieser Nacht vereinte er sich sehr zärtlich und behutsam mit Madelyn. Anscheinend konnte er nicht genug von ihr bekommen. Immer wieder begann er ein neues Liebesspiel, und nach jedem Höhepunkt blieb er lange in ihr. In dieser Haltung schliefen sie schließlich ein, ihr Bein um seine Hüfte gelegt. Nie zuvor hatte sie ein vollkommeneres Glück empfunden – Ray in ihren Armen, sein Kind in ihrem Leib.
Eine Woche später ging Ray niedergeschlagen vom Stall zum Haus zurück. Madelyn beobachtete ihn durch das Küchenfenster und wusste, dass sie ihr Geständnis nicht länger hinausschieben durfte.
Sie musste seinen Sorgen ein Ende bereiten. Es war besser, ihn in Wut zu bringen, als mit anzusehen, wie sich die Furchen in seinem Gesicht mit jedem Tag vertieften.
Nacht für Nacht saß er stundenlang in seinem Arbeitszimmer über seinen Rechnungsbüchern. Oder er wanderte rastlos auf und ab, um dann die Zahlenkolonnen erneut zu überprüfen, ohne einen Hoffnungsschimmer zu entdecken.
Sie hörte, wie er ins Haus kam und die, schmutzigen Stiefel auszog. In Socken betrat er die Küche.
»Der Lieferwagen braucht eine neue Ölpumpe«, erklärte er müde.
Madelyn zerknüllte das Geschirrtuch, das sie in den Händen hielt. »Dann kauf eine.« Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie kämpfte gegen eine aufsteigende Übelkeit an.
Ein bitterer Zug lag um seine Lippen. »Warum soll ich mir überhaupt noch die Mühe machen? Wahrscheinlich werden wir im nächsten Monat nicht mehr hier sein.«
Langsam hängte sie das Geschirrtuch an einen Wandhaken, dann wandte sie sich zu Ray um, an den Küchenschrank gelehnt, um Halt zu finden. »Oh, doch.«
Er glaubte zu wissen, was sie meinte. Sicher wollte sie ihn auffordern, ihren Stiefbruder anzurufen.
Aber Robert wäre ein Narr, wenn er unter diesen Umständen Geld in die Ranch steckte. Trotzdem sah Ray keinen anderen Ausweg, als ihn um Hilfe zu bitten. So lange wie möglich hatte er diesen Moment hinausgezögert. Nun musste er es tun, Madelyn war schwanger. Arzt- und Klinikrechnungen kamen auf ihn zu, und er war nicht versichert. Schon seit zehn Jahren konnte er sich keine Krankenversicherung leisten.
»Also gut, ich rufe Robert an«, sagte er leise. »Aber mach dir keine allzu großen Hoffnungen.«
Madelyn straffte sie Schultern und holte tief Atem. »Ruf ihn an, wenn du willst – aber erst, nachdem ich mit dir gesprochen habe. Denn dann wirst du dich in einer anderen Situation befinden. Ich…« Sie unterbrach sich, schaute ihn hilflos an und begann noch einmal von vorn. »Ich habe deinen Kredit zurückgezahlt – mit meinem Trustfonds.«
Zunächst reagierte er überhaupt nicht. Er musterte sie nur schweigend, und sie glaubte schon, alles wäre in Ordnung.
Doch dann nahmen seine Augen einen eisigen Ausdruck an, und sie befürchtete das Schlimmste.
»Was?« fragte er kaum hörbar.
»Ich habe den Kredit zurückbezahlt. Die Papiere liegen in der Schublade, wo ich meine Unterwäsche aufbewahre.«
Wortlos kehrte er ihr den Rücken und ging nach oben.
Madelyn folgte ihm, mit heftig klopfendem Herzen. Oft genug hatte sie sich seinem Zorn gestellt, ohne mit der Wimper zu zucken. Diesmal war es anders. Nie zuvor hatte sie seine Gefühle so tief verletzt.
Als sie das Schlafzimmer betrat, riss er gerade die Schublade auf. Sie hatte die Dokumente nicht ganz unten versteckt, deutlich sichtbar lagen sie obenauf.
Ray nahm sie heraus, blätterte darin, registrierte die Summe der Rückzahlung und das Datum. Er schaute nicht auf. »Wie hast du das arrangiert?«
»Letzte Woche fuhr ich nach Billings – am Tag, nachdem du mir erzählt hattest, du seist außerstande, die fällige Rate aufzubringen. Den Bankbeamten ist es
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