Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
vielleicht nie wieder eine bieten, jedenfalls nicht mit Patrick.
Anna traf ihre Entscheidung. „Ich wähle die Rolle deiner Geliebten", sagte sie leise. „Unter einer Bedingung."
In Patricks Augen war etwas aufgeblitzt und bei ihren letzten Worten ebenso schnell wieder verschwunden. „Es gibt keine Bedingungen."
„Doch, eine", beharrte sie. „Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass diese Beziehung ..."
„Keine Beziehung", fiel er ihr ins Wort. „Es wäre ein Arrangement."
„... dass dieses Arrangement von Dauer ist", fuhr sie unbeirrt fort. „Ich will auf jeden Fall weiterhin meinen eigenen Lebensunterhalt verdienen, damit ich nicht eines Tages mittellos auf der Straße stehe."
„Für deinen Lebensunterhalt sorge ich", erklärte er. „Keine Angst, du wirst jeden Pfennig verdienen." Sein Blick glitt über ihren Körper, und Anna wurde heiß. „Ich werde ein Aktiendepot auf deinen Namen einrichten, damit du abgesichert bist. Arbeiten kommt jedoch nicht in Frage." Es war ihr schrecklich, dass er ihre Beziehung – und trotz seines Leugnens war es eine Beziehung - auf die Stufe einer rein finanziellen Abmachung stellte, doch sie wusste, dass er sich nur auf dieser Basis festlegen konnte. Sie dagegen würde ihn auf jeder Basis nehmen, die er wünschte.
„Also gut", sagte sie, bemüht, Worte zu finden, die er akzeptieren und verstehen würde.
Worte, in denen keinerlei Gefühl mitschwang. „Dann haben wir eine Abmachung."
Patrick sah sie lange an. Wie immer verriet seine Miene nicht, was er dachte. Nur das Feuer in seinen Augen verriet ihn. Dann stand er auf, ging zur Tür und schloss sie ab, obwohl es schon spät war und sich außer ihnen niemand mehr im Büro befand. Als er sich ihr wieder zuwandte, sah sie seine Erregung. Ihr ganzer Körper spannte sich an, und ihr Atem ging stoßweise.
Er streckte die Arme nach ihr aus. „Dann können wir genauso gut jetzt beginnen", sagte er und zog sie an sich.
1. KAPITEL
Zwei Jahre später
Anna hörte Patricks Schlüssel im Schloss und setzte sich auf. Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Er war einen Tag eher zurückgekommen als geplant, und er hatte ihr natürlich nicht Bescheid gesagt.
Er rief niemals an, wenn er auf Reisen war, denn damit hätte er zugegeben, dass sie eine Beziehung hatten. Aus dem gleichen Grund bestand er auch nach zwei Jahren noch darauf, dass sie in getrennten Wohnungen lebten. Noch immer fuhr er jeden Morgen erst nach Hause, um sich umzuziehen, ehe er ins Büro ging.
Anna sprang nicht auf, um ihn zu umarmen. Auch das wäre ihm als unnötige Gefühlsduselei erschienen. Inzwischen kannte sie den Mann, den sie liebte, in- und aus wendig. Sie wusste zwar nicht, warum, doch Patrick schreckte vor allem zurück, was auch nur im Entferntesten mit Fürsorge und Gefühlen zu tun hatte. Er nannte sie nie bei einem Kosenamen. Flüchtige Zärtlichkeiten kannte er nicht. Im Bett sprach er von Erregung und Verlangen, doch niemals von Liebe. Dabei war er ein sinnlicher, rücksichtsvoller Liebhaber. Anna liebte es, mit ihm zu schlafen, nicht nur, weil sie jedes Mal Erfüllung fand, sondern weil sie ihm unter dem Mantel körperlichen Verlangens all die Zuneigung zeigen konnte, die er außerhalb des Bettes von sich wies.
Wenn sie im Bett waren, hatte sie einen Grund, ihn zu berühren, zu küssen, ihn festzuhalten.
In solchen Momenten war auch er freigebig mit Liebkosungen. Während der langen Nächte war er unersättlich, nicht nur nach Sex, sondern auch nach ihrer Nähe. Jede Nacht schlief sie in seinen Armen ein, und wenn sie im Schlaf einmal wegrückte, wachte er auf und zog sie wieder an sich.
Wenn der Morgen graute, zog er sich in sein Schneckenhaus zurück, doch in den Nächten gehörte er ihr allein. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er diese Nächte ebenso brauchte wie sie, und das aus den gleichen Gründen. Nur nachts wagte er, Liebe in irgendeiner Form zu geben und anzunehmen.
Anna zwang sich, still sitzen zu bleiben und das Buch aufgeschlagen zu lassen. Erst als die Tür sich wieder schloss und der Koffer mit eine m Plumps auf dem Boden landete, blickte sie lächelnd auf.
Wie seit drei Jahren schlug ihr Herz bei Patricks Anblick gleich schneller. Der Gedanke, ihn nie wieder zu sehen, tat ihr weh. Eine Nacht mit ihm hatte sie noch. Dann würde sie das Arrangement beenden müssen.
Patrick sah müde aus. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, und die senkrechten Falten neben seinem Mund wirkten tiefer als sonst. Trotzdem
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