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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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mich morgens um halb vier an einem vierten Januar, aber es war nicht mehr festzustellen, ob ich vor oder nach Mitternacht zur Welt gekommen war. Ich wäre beinahe erfroren. Mein ganzes erstes Lebensjahr habe ich auf Kosten der Fürsorge in einem Krankenhaus verbracht. Als ich endlich ins Waisenhaus kam, hatte ich so viele Menschen kommen und gehen gesehen, dass ich mit niemandem mehr etwas zu tun haben wollte. Wahrscheinlich hat mich deshalb niemand adoptiert. Die Leute wollen Babys, kein dürres, kränkliches Kleinkind, das schreit, wenn sie die Hand nach ihm ausstrecken."
    Er schluckte und nahm die Hand von den Augen weg. Blicklos starrte er zur Decke. „Ich habe keine Ahnung, wer meine Eltern waren. Von meiner Mutter wurde nie eine Spur gefunden. Man nannte mich nach dem katholischen Priester, der mich getauft hatte - Patrick  Malone ist der Name der Stadt, in der man mich fand. Nach einigen Jahren kam ich zu verschiedenen Pflegefamilien, aber dort ging es mir noch schlechter als im Heim. Man schubste mich herum wie ein lästiges Anhängsel. Das Jugendamt hatte nicht genug Pflegefamilien und ließ mich jahrelang bei einer Familie, obwohl ich stets von blaue n Flecken übersät war, wenn die Betreuerin vorbeikam. Erst als mein so genannter Pflegevater mir mit einem Tritt zwei Rippen brach, holte man mich von dort weg. Damals war ich zehn.
    Schließlich fand man ein recht nettes Ehepaar, dessen eigener Sohn gestorben war. Vielleicht dachten sie, ich könnte ihnen diesen Sohn ersetzen, aber es funktionierte nicht - für sie nicht und für mich erst recht nicht. Sie waren nett zu mir, aber jedes Mal, wenn sie mich ansahen, bemerkte ich den stummen Vorwurf, dass ich nicht Kenny war. Doch sie gaben mir genug zu essen und sorgten dafür, dass ich regelmäßig zur Schule ging. Als ich endlich meinen Schulabschluss in der Tasche hatte, bin ich gegangen und habe niemals zurückgeblickt."

5. KAPITEL
    Was Anna eben erfahren hatte, erklärte sehr viel über den Mann, zu dem Patrick geworden war.
    Kein Wunder, dass er nicht imstande war, Liebe zu nehmen und zu geben. Wenn ihn die ersten achtzehn Jahre seines Lebens etwas gelehrt hatten, dann, dass er sich nicht auf das verlassen konnte, was andere Liebe nannten und das er selbst nie mals kennen gelernt hatte.
    Patrick konnte sich nicht mit hübschen Geschichten vormachen, dass seine Mutter ihn in Wirklichkeit geliebt habe. Eine Frau, die ihr Kind liebte, hätte es niemals nackt in einer Mülltonne abgelegt. Auch von den überarbeiteten Schwestern im Krankenhaus hatte er keine echte Zuneigung erfahren. Kinder lernen schnell, und als er ins Waisenhaus gekommen war, hatte er bereits begriffen, dass er sich auf niemanden verlassen konnte. War es da verwunderlich, dass er sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen hatte?
    Diese Lektion verstärkte sich noch, als er in seiner Kindheit von einer Pflegefamilie zur anderen geschoben worden war. In einigen war er misshandelt, in anderen nur ignoriert worden. Nirgendwo hatte er wirklich dazugehört. Wo sollte ein solcher Außenseiter erfahren, was Liebe ist? Nirgends, lautete die schmerzliche Antwort.
    Patrick hatte mehr als nur Armut überwinden müssen. Ihm hatte jegliche menschliche Zuneigung gefehlt. Wenn sie sah, was er aus seinem Leben gemacht hatte, war sie tief beeindruckt von seiner schieren Willenskraft. Wie hart hatte er arbeiten müssen, um nicht nur seinen College-Abschluss zu machen, sondern noch dazu so gute Noten zu erzielen, dass er unter verschiedenen
    Stellenangeboten wählen konnte? Nach wenigen Jahren hatte er bereits seine eigene Firma besessen.
    Nach der herzzerreißenden Geschichte seiner Kindheit waren sie beide zu ausgelaugt gewesen, um der Sache tie fer auf den Grund zu gehen. In stillschweigendem Einvernehmen waren sie aufgestanden und hatten all das getan, was sie an normalen Tagen auch taten. Doch dies war kein normaler Tag. Die letzten vierundzwanzig Stunden hatten sie beide viel Kraft gekostet. Sie redeten wenig und wenn, dann nur darüber, was sie zu Mittag essen würden.
    Patrick war da und machte keine Anstalten zu gehen. Anna sah dies als Hoffnungsschimmer und begann deshalb nicht mit dem Packen. Im Moment genügte ihr seine bloße Anwesenheit.
    Erst am späten Nachmittag dieses verregneten Tages kam er wieder auf das Thema zu sprechen, das sie beide bewegte. „Du hast meine Frage von heute Morgen nicht beantwortet.  Können wir so weitermachen wie bisher?"
    Anna sah, dass er immer noch unter

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