Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
starker Anspannung stand, doch er schien ruhiger. Ihrer eigenen Reaktion war sie sich nicht so sicher, doch sie würde die Belastung lieber aushalten, als ihn zu vertrösten und damit zu riskieren, ihn von neuem in die Flucht zu treiben.
Sie setzte sich ihm gegenüber und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Was mich angeht", sagte sie schließlich, „wäre mir nichts lieber als das. Der Gedanke, dich zu verlieren, hat mich beinahe umgebracht. Ich weiß nicht, ob ich es noch einmal durchstehen würde. Aber ich darf nicht nur an mich denken. Nein, falsch, wir dürfe n beide nicht nur an uns denken, sondern vor allem an unser Kind. Am Anfang wird es ihm genügen, Mommy und Daddy zu haben. Doch was wird später, wenn es zur Schule kommt und herausfindet, dass andere Eltern verheiratet sind? Wir sind hier in Denver und nicht in Hollywood. Ein unverheiratet zusammenlebendes Paar wird noch akzeptiert, aber das ändert sich, wenn ein Kind da ist."
Patrick hielt den Blick auf seine Hände gerichtet. „Was wäre anders, wenn du ausziehst? Die Eltern unseres Kindes wären immer noch nicht verheiratet, aber du würdest es allein großziehen. Glaubst du wirklich, dass das besser wäre? Ich weiß zwar nicht, was für einen Vater ich abge ben werde, aber besser als gar keiner wäre ich allemal."
Anna biss sich auf die Lippe. Brachte sie ihn wirklich dazu, zu betteln, am Leben ihres gemeinsamen Kindes teilzuhaben? Das war niemals ihre Absicht gewesen, vor allem nicht nach seinem Geständnis vom Morgen. „Ich bin sicher, du wirst ein wunderbarer Vater sein. Bitte denk nicht, ich würde dich von unserem Kind fern halten wollen. Nur bezüglich unserer Wohnverhältnisse bin ich mir nicht sicher."
„Aber ich. Ich will dich, und du ... willst mich." Noch immer konnte er sich nicht dazu überwinden, das Wort Liebe auszusprechen. „Wir müssen doch nicht gleich etwas unternehmen. Wie du sagst, werden Jahre vergehen, bis unser Kind alt genug ist, uns mit anderen Eltern zu vergleichen. Du hast den schwierigsten Teil der Schwangerschaft noch vor dir, und ich werde nachts kein Auge zutun, solange ich nicht weiß, dass mit dir alles in Ordnung ist. Bitte bleib wenigstens, bis das Baby auf der Welt ist. Ich könnte mit dir zu den Geburtsvorbereitungskursen gehen und dir bei der Entbindung beistehen." Obwohl sein Ton bestimmt war, sah sie das Flehen in seinem Blick und gab nach. Wenn sie ihn jetzt wegschickte, würde er vielleicht niemals darüber hinwegkommen.
„Nichts wäre mir lieber", sagte sie leise und sah einen Moment lang Erleichterung in seinem Blick, ehe er sich hinter der Fassade der Gleichmut verschanzte.
„Dann hole ich morgen meine Sachen."
Anna sah ihn überrascht an. Sie hatte erwartet, dass er zum Status quo zurückkehren wollte, was hieß, dass er zwar bei ihr schlafen, auf dem Weg zur Arbeit aber in seiner Wohnung vorbeifahren und sich umziehen würde. Der Gedanke, dass seine Anzüge von jetzt an in der geräumigen Kleiderkammer neben ihren Sachen hängen würden, freute und ängstigte sie zugleich. Das war lächerlich, denn sie hatte sich nichts mehr gewünscht, als ein ausgefülltes Leben an Patricks Seite zu führen. Im Moment jedoch veränderte sich zu viel in ihrem Leben zu schnell. Die Schwangerschaft machte sich von Tag zu Tag deutlicher bemerkbar. Obwohl sie bisher kaum Symptome gespürt hatte, nahm sie die Veränderungen jetzt wahr.
Gegen eine dieser Veränderungen kämpfte sie schon den ganzen Tag an. Jetzt konnte sie nicht mehr.
Tränen stiegen ihr in die Augen und kullerten ihr über die Wangen. Sofort war Patrick an ihrer Seite und bettete ihren Kopf an seine Brust. „Was ist denn?" fragte er angstvoll. „Willst du nicht, dass ich zu dir ziehe? Ich dachte, ich könnte mich dann besser um dich kümmern."
„Das ist es nicht", schluchzte sie. „Oder doch. Ich bin glücklich, verflixt! Seit ich hier wohne, habe ich mich danach gesehnt, dass du ganz hier lebst. Aber du hast dich nicht um meinetwillen dazu entschlossen, sondern wegen des Babys!"
Patrick wischte ihr mit dem Daumen die Tränen ab. Seine dunklen Brauen waren zusammengezogen. „Natürlich tue ich es deinetwegen", erklärte er ungeduldig. „Das Baby kenne ich doch noch gar nicht. Es ist ja kaum etwas zu sehen. Ich will nur nicht, dass du länger als unbedingt nötig allein bist." Seine Miene wurde noch finsterer. „Warst du überhaupt schon beim Arzt?"
Anna suchte nach einem Taschentuch und putzte sich die Nase. „Ja. Erst
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