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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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versuche, mich auf das zu konzentrieren, was mir Bell gebeichtet hat. Im Grunde ist es alles furchtbar einfach zu verstehen. Sie hatte einen Unfall an dem Abend vor fünf Jahren, als ich River in der Bar begegnet bin. Aus lauter Angst vor dem, was zwischen ihm und mir passieren könnte, bin ich damals aus der Kneipe abgehauen. Dabei hätte Bell an demselben Abend Ben sagen wollen, dass sie schwanger war. Sie hatte eine Verabredung mit ihm gehabt. Und auch Xander passt mit einem Mal ins Bild. Er war in derselben Studentenverbindung wie Ben und wusste deshalb, dass Ben eine Freundin hatte. Nur habe ich selber River, seinen Freunden und seiner Familie nie etwas von Ben erzählt.
    Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Ben konnte die Party nicht verlassen, weil ich früher als erwartet wiederkam. Davon aber konnte Bell nichts wissen, und weil sie ihm schnellstmöglich von ihrer Schwangerschaft erzählen wollte, ist sie in diesen verfluchten Wagen eingestiegen, obwohl dessen Fahrerin, eine Freundin von Bell, sturzbetrunken war. Später an dem Abend tauchte auch noch River auf der Party auf, um dort nach Bell zu suchen, weil sie bereits öfter in dem Wohnheim gewesen war. Und da ich selbst fast nie auf deren Partys ging, konnte Ben sich sicher sein, dass ich niemals herausbekommen würde, dass er dort mit einer anderen im Bett gewesen war.
    Während ich den Rest von meinem Kaffee trinke, nimmt die Kälte langsam ab. Ich spiele in Gedanken mehrere Was-wäre-wenn-Szenarien durch und stelle mir vor, wie unser aller Leben wohl verlaufen wären, hätte ich mich an jenem Abend nicht vorzeitig aus dem Staub gemacht. Hätte River seine Schwester, wenn er mich nicht hätte suchen müssen, vielleicht heimgebracht? Hätte Bell sich vielleicht noch mit Ben getroffen, und würden die beiden jetzt vielleicht ein Kind zusammen aufziehen? Hätte ich mich Rivers wegen vielleicht schon damals von Ben getrennt? Hätte Ben den Zeitungsjob nicht angenommen und sein Studium fortgesetzt? Schließlich hat er bei der L. A. Times nur angefangen, um ein Haus für uns zu kaufen. Wenn er nie bei dieser Zeitung angefangen hätte, hätte er bestimmt auch nie für diese Story recherchiert. Und ohne diese Story hätte er nicht sterben müssen. Vielleicht hätten wir dann alle ein Happy End erlebt.
    Mir wird schwindlig, deshalb lege ich mich hin, ziehe mir die Bettdecke bis unters Kinn, um mich ein wenig auszuruhen, bevor …
    Noch während ich dies denke, übermannt mich die Erschöpfung und als ich in einem komatösen Schlaf versinke, kehrt in meinem überdrehten Hirn zum ersten Mal seit Tagen Ruhe ein.

Kapitel 23
    The Change

    Bens Tagebuch
    Heute war nicht nur ein beschissener Tag in einer langen Reihe von beschissenen Tagen, sondern der wahrscheinlich beschissenste Tag, den es im Leben geben kann. Ich habe gestern stundenlang am Telefon gehangen, um für Trent so schnell wie möglich einen Platz in einer Entzugsklinik aufzutun. Eins der Zentren hat spätabends noch zurückgerufen, aber ehe ich ihnen den Jungen überlasse, musste ich mir erst noch ansehen, was das für ein Laden ist. Ich hätte Caleb fragen können, ob er Trent vorübergehend Gesellschaft leisten kann, habe dann aber Dahl darum gebeten, denn ich musste sie einfach noch einmal wiedersehen. Was mein erster Fehler einer ganzen Reihe blöder Fehler an diesem verfickten Tag gewesen ist.
    Als sie in Rekordzeit bei mir auf der Matte stand, dachte ich natürlich, sie wäre vor allem meinetwegen so gerast. Hätte vielleicht über gestern nachgedacht und wäre zu dem Schluss gekommen, dass sie mich nicht weniger vermisst hat als ich sie. Ich war mir total sicher, dass wir nur ein bisschen Zeit zusammen bräuchten, damit sie mich wieder liebt. Was eindeutig ein verdammter Irrtum war. Denn als ich versucht habe, sie so wie früher zu umarmen, hat sie mich nicht nur zurückgewiesen, sondern sogar so getan, als stoße ich sie richtiggehend ab.
    Aus irgendeinem Grund habe ich überspielt, wie kränkend ihre abweisende Haltung für mich war. Ich hätte über meine Gefühle sprechen sollen, aber verdammt, das konnte ich noch nie, und selbst in dem Moment, in dem wahrscheinlich alles davon abhing, habe ich die Worte einfach nicht herausgebracht. Stattdessen bin ich einfach abgehauen. Und als ich wiederkam, sah sie noch trauriger aus als vorher. Also habe ich versucht, mit ihr zu reden und sie irgendwie zu trösten, aber wieder hat sie all meine Versuche abgewehrt. Allmählich frage ich mich ernsthaft,

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