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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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warten?«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich brauche jetzt kein blödes Mixgetränk. Ich will nur endlich aufhören, über diesen ganzen Wahnsinn nachzudenken.« Ich proste ihr mit der Flasche zu. »Auf die dämlichen Entscheidungen, die man manchmal trifft, und darauf, dass man sie nicht immer einfach wieder ungeschehen machen kann.« Ich breche erst in Lachen und sofort danach in Weinen aus und setze die Flasche abermals an.
    Meine beiden besten Freundinnen kommen entschlossen auf mich zu, Aerie nimmt mir die Flasche aus der Hand und schwenkt sie durch die Luft: »Darauf, dass ich es bisher mit keinem Typen länger ausgehalten habe, weil ich so verdammt wählerisch bin.«
    Ich hebe die Hand, als hielte ich darin ein Glas, und stoße mit der Flasche an. »Darauf, dass du nicht wählerisch bist, sondern bisher einfach nie den Richtigen getroffen hast.«
    Sie genehmigt sich eine gesunde Dosis Wodka und hält die Flasche Serena hin. Die nimmt sie und reckt sie vor sich in die Luft. »Darauf, dass ich eine beschissene Mutter bin. Auf dass eure Söhne nie solche Probleme kriegen, dass ihr ihnen nicht mehr helfen könnt.«
    Was? Verwundert sehe ich Serena an, und obwohl das nicht der rechte Augenblick ist, um danach zu fragen, überlege ich, in was für Schwierigkeiten Trent wohl steckt. Da ich das Verlangen habe, sie zu trösten, hebe ich erneut mein imaginäres Glas. »Auf Mütter, die alles in ihrer Macht Stehende für ihre Kinder tun.«
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass auch bei den beiden anderen Frauen nicht immer alles glattzulaufen scheint. Und dass ich ihnen genauso helfen sollte wie sie mir. Wie kommt es, dass ich nicht mal weiß, was ihnen zu schaffen macht?
    Ich schnappe mir die Flasche und erhebe sie zu einem letzten Toast. »Darauf, dass man seinen Freundinnen stets zuhört und Verständnis für ihre Probleme hat.«
    Jetzt haben wir unseren Gefühlen Luft gemacht und bringen den Rest des Nachmittags mit dem Essen vom Chinesen und dem Rest der Wodkaflasche zu und schlafen dann gemeinsam auf dem Sofa ein. Ohne dass zuvor auch nur ein weiteres Wort über das Leben meiner beiden Freundinnen oder über Ben und River fällt.

Kapitel 8
    Into the Nothing

    Bens Tagebuch
    Ich habe den Rest des Vormittags damit verbracht, meine Lippe mit einem Eisbeutel zu kühlen – und mich langsam von den körperlichen Schmerzen und meinem verletzten Stolz erholt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das Weichei urplötzlich den Rambo spielen würde. Vielleicht hätte ich ihn ernster nehmen sollen. Er hat ein paar wirklich gute Treffer bei mir landen können, aber ich habe ihm ebenfalls ein paar verpasst und bin mir ziemlich sicher, dass der Schönling jetzt mit einem hübschen Veilchen durch die Gegend läuft.
    Mir war klar, dass Dahl nach dem Riesenpalaver, das die beiden noch in unserer Einfahrt hatten, nicht sofort zu ihm nach Hause fahren würde. Denn das hätte sie auch früher nicht gemacht. Immer wenn wir zwei gestritten haben, brauchten wir erst einmal etwas Abstand zueinander, um uns abzuregen, ehe eine halbwegs ruhige Diskussion über das Thema unserer Auseinandersetzung möglich war. Ich dachte, sie würde an den Strand fahren, deswegen war ich auch nicht weiter überrascht, als ich an unserem Haus vorüberfuhr und dort ihren Wagen stehen sah. Bestimmt hat sie an mich gedacht und an all die Jahre, die wir zusammen waren. Sonst hätte sie sich doch ganz sicher einen anderen Zufluchtsort gesucht.
    Mindestens eine Viertelstunde lang stand ich vor unserer Tür und habe überlegt, ob ich reingehen soll. Aber schließlich dachte ich, ich sollte es vielleicht genauso machen wie das eine Mal, als sie damals so sauer auf mich war. Ich habe aus Moms Wagen ein Stück Papier geholt und eine Nachricht hinter dem Scheibenwischer ihres Wagens festgeklemmt. Ich weiß, sie wird sofort erkennen, dass ich der Verfasser dieser Nachricht bin. Hoffentlich genügt das, um sie dazu zu bewegen, sich bei mir zu melden. Wenn es sein muss, klemme ich ihr auch Tausende von Zetteln an den Wagen. Weil sie einfach Zeit mit mir verbringen muss. Weil ich sie nur so dazu bewegen kann zu erkennen, dass sie im Grunde niemals einen anderen lieben wird als mich.

Kapitel 9
    Blurry

    Stunden später schlage ich die Augen wieder auf. Ich liege, den Kopf auf Aeries Bauch und halb unter Serena, auf der überdimensionalen Couch, und alles tut mir weh. Die Deckenlampe brennt, trotzdem nehme ich meine Umgebung nur verschwommen wahr. Ich merke nur, dass es

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