Gefaehrlich sueße Kuesse
ansehen, bevor es dunkel wird?"
"Oh!" Maddy war angenehm überrascht.
"Torrington ist inzwischen ein recht kleiner Grundbesitz.
Mum hat viel Land verkauft, nachdem mein Vater gestorben war. Komm, wir nehmen den Truck!" Er reichte ihr die Hand, und Maddy folgte ihm neugierig.
Das Fahrzeug war alt und rostig und der Motor so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte. "Ich befürchte, hier verkommt langsam alles. Mutter hat zwar das Haus tadellos in Schuss gehalten, aber der Rest geht langsam dahin", sagte er.
"Was ist mit Jack?" fragte Maddy.
Rick schüttelte den Kopf. "Nichts. Jack ist ein pensionierter Beamter. Er weiß nicht einmal, was bei einem Traktor vorne und hinten ist."
"Das ist schade. Wie sehen ihre Pläne für die Zukunft aus?"
"Die nächsten drei Monate werden sie quer durch Europa reisen. Jack hat sogar davon gesprochen, in eine kleinere Wohnung in der Stadt zu ziehen, und ich vermute, meiner Mutter würde das gefallen."
"Ich denke, sie haben ein wenig mehr Freude am Leben und weniger Verantwortung verdient", sagte Maddy und sah nachdenklich aus dem Fenster. "Für das Land ist es wirklich ein Jammer. Es ist furchtbar trocken hier. Bald ist Sommer, und wie ich sehe, sind alle Brandschneisen schon zugewachsen. Dieses Gebiet kann ein Inferno werden, wenn man es weiter der Natur überlässt."
Rick bremste, stellte den Motor ab und sah Maddy fasziniert an. "Du hast verdammt Recht", sagte er. "An die Buschfeuer hatte ich noch gar nicht gedacht."
"Du musst dich ernsthaft damit beschäftigen, Rick. Als ich an der Uni war, habe ich jeden Sommer freiwillig bei der örtlichen Feuerwehr geholfen, und seither habe ich einen Heidenrespekt vor dem Feuer. Es kann fürchterlich wüten, und es lohnt sich, Vorsorgemaßnahmen zu treffen."
"Verdammt!" rief er. "Ich muss etwas unternehmen, und zwar schnell."
"Ich möchte dich nicht beunruhigen", erwiderte Maddy, "aber es ist schon November. Von jetzt ab werden die Temperaturen stetig ansteigen."
Rick nickte, startete den Motor und gab Gas.
Maddy unterdrückte ein Seufzen. Für einen kurzen Moment dachte sie, er würde sie in die Arme nehmen und küssen. Sich über Buschfeuer unterhalten ... Beim Gedanken an die hereinbrechende Nacht spürte sie ein ganz anderes Feuer tief in sich.
Rick fuhr zurück zum Gutshaus. "Am Montag muss ich wieder nach Hongkong", eröffnete er ihr. "Der Auftrag sollte ungefähr zwei Wochen dauern. Ich weiß, es wird knapp werden, aber ich hoffe, dass es noch einige Novemberstürme gibt und das Holz feucht bleibt, bis ich zurück bin."
"Ich kann am Wochenende herfahren und nach dem Rechten sehen", bot sich Maddy an.
"Wenn du dich freimachen kannst und du wirklich gerne hier rauskommst, wäre das fabelhaft", sagte Rick. "Aber ich muss mich langsam nach einem Verwalter umsehen. Ich fürchte, Mum und Jack werden so mit sich beschäftigt sein, dass sie kaum Zeit dafür finden werden."
Sie waren beim Gutshaus angelangt. Maddy stieg aus dem Wagen.
Als sie Rick ins Haus folgte, überlegte sie, was man aus der Farm machen konnte. "Das Land hier würde sich gut für Anbau eignen", meinte sie.
Rick drehte sich um und lächelte sie an. "Was heckst du jetzt wieder aus, Maddy?"
"Einen Verwalter."
"Denkst du an jemand Bestimmtes?"
"Vielleicht ... Rate mal?"
Sie kamen in die Küche, und Maddy füllte den Wasserkessel.
Ricks Blick verriet, dass er angestrengt nachdachte. "Soll das ein Quiz werden? Haben wir einen gemeinsamen Bekannten, der dafür infrage käme?"
"Haben wir."
Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich weiß nicht, wer das sein sollte."
"Vielleicht wäre Sam interessiert."
Rick sah sie fassungslos an. "Sam? Sam Chan, mein Kameramann?"
"Du weißt doch, wie viel es ihm bedeuten würde, Gemüse anzubauen und zu verkaufen."
"Im Ernst?"
"Wie sein Großvater."
Rick kratzte sich am Kopf. "Sam Chan", erklärte er, "ist einer der besten Kameramänner. Er hat internationale Auszeichnungen bekommen. Was, um alles in der Welt, bringt dich auf die Idee, er würde sich auf einem kleinen Misthaufen ansiedeln wollen, und ...", er fuchtelte empört mit den Händen,
"... und Gemüse anbauen."
Maddy verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Das hat er mir gesagt. Durch den Unfall hatte er Gelegenheit nachzudenken. Er hat schon immer mit der Idee geliebäugelt, einen Gemüseanbau zu betreiben. Es erfordert natürlich ein gewaltiges Stück Arbeit, aber..."
Rick ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Das hat er dir gesagt?
Er hat
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