Gefaehrlich sueße Kuesse
vielleicht mit meinem Bruder wieder, um die Brandschneisen mit dem Traktor zu roden."
Sam war verdutzt. "Kannst du das denn?"
"Natürlich, Sam. Und sieh mich nicht so an. Ich bin schließlich auf einer Farm aufgewachsen." Sie streckte die Hand aus. "Hast du die Schlüssel für den Truck?"
Der altmodische Telefonapparat an der Wand klingelte, bevor Sam antworten konnte.
"Entschuldige mich", sagte er und stand auf. "Oh ... Rick.
Gut, dass du anrufst. Bist du noch in Hongkong?"
Sie, hatte plötzlich das Gefühl, einen dicken Kloß im Hals zu haben, und setzte sich wieder.
"Ich habe mich inzwischen gut eingelebt." Sam nickte.
Eine Zeit lang hörte man nur Ricks Stimme von fern.
"Buschfeuer? Das ist keine gute Nachricht." Sam seufzte. "Die ganze Ostküste ist ein einziges Pulverfass. Es gibt sogar schon schlimme Verwüstungen in Victoria. Drei Todesopfer.
Schrecklich. Maddy macht sich große Sorgen um die Farm ...
Natürlich habe ich sie gesehen, sie ist gerade hier. Möchtest du mit ihr sprechen?"
"Nein!" schrie Maddy. Wie konnte Sam ihr das nur antun?
Aber seine beschwichtigende Handbewegung verriet, dass Rick anscheinend noch weniger an einem Gespräch interessiert war.
"Die Frau ist wirklich ein Engel, ja." Er warf ihr ein ermunterndes Lächeln zu. "Aber sag mal, Junge, was geht da eigentlich vor zwischen euch beiden? Habt ihr Ärger?"
"Halte dich da raus, Sam!" schrie Maddy wütend.
Rick hatte wohl ähnlich reagiert. Sam schüttelte nur den Kopf und seufzte. "Verdammt noch mal, Rick, ich glaube, man sollte dir mal tüchtig den Kopf waschen. Du hast es tatsächlich fertig gebracht, dieses reizende Wesen in die Wüste zu schicken? Eine Frau wie sie wirst du nie mehr in deinem ganzen Leben finden."
Die Reaktion am anderen Ende musste heftig gewesen sein.
Das Gespräch endete mit einem mürrischen Gruß von Sam.
Als ,Sam aufgelegt hatte, sprang Maddy auf.
"Bevor ich mir meine Strafpredigt von dir anhöre, muss ich mich erst von der erholen, die ich gerade abbekommen habe", flehte er.
Maddy wollte das Thema Rick Lawson ohnehin nicht mehr anschneiden. "Wenn du mir den Schlüssel für den Truck gibst, mache ich eine Tour und fahre dann in die Stadt zurück."
Sam nahm einen Schlüssel vom Schlüsselbrett. Er sah Maddy fragend an. "Nimm dir das Ganze nicht zu sehr zu Herzen, Maddy. Unser junger Freund kann den Wald vor Bäumen nicht mehr sehen."
Sie blickte zur Decke. Es half, die drohenden Tränen zurückzuhalten. "Worauf willst du hinaus, Sam?"
Er betrachtete den Schlüssel. "Ich will auf gar nichts hinaus, weil ich es ganz sicher weiß."
"Was weißt du?"
"Mein berühmter Freund ist nicht halb so clever, wie er denkt. Normalerweise ist er die Ruhe selbst, egal, was in seinem Leben passiert. Aber auf einmal ist er aufgekratzter als ein ganzes Nest voller Hornissen. Es gibt keinen Zweifel, Maddy ...
Er liebt dich!"
"Komm schon, Sam, gib's auf!" schrie Maddy und stürzte zur Tür.
8. KAPITEL
Im ganzen Land brachen Buschfeuer aus. Es wurde in allen Zeitungen und Nachrichtensendungen darüber berichtet.
Chrissie half häufiger im Laden aus, damit Maddy sich um die Brandschneisen auf Torrington kümmern konnte. Aber die Zeit war zu kurz. Große Feuer wüteten bereits im Hinterland.
Was Maddy besonders beunruhigte, war, dass es in dieser Region schon lange keine Brände mehr gegeben hatte, so dass sich überall abgestorbene Blätter, trockene Zweige und abgebrochene Äste angesammelt hatten. Genau die richtige Nahrung für ein Feuer. Und die anhaltende Hitzewelle machte die Lage noch fataler.
Maddy saß auf den Stufen der Veranda und trank Sams Tee.
"Die örtliche Feuerwehr sucht überall nach Verstärkung", sagte sie. "Ich werde mich melden."
"Um alles in der Welt, Maddy", stöhnte er. "Rick würde es mir nie verzeihen, wenn ich das zuließe."
"Rick soll sich da heraushalten", entgegnete sie wütend.
"Du weißt, dass man ihn zurückbeordert hat, damit er international über die Buschfeuer berichtet?"
"Nein. Ich bin für die Arbeit bei der Feuerwehr bestens ausgebildet", fügte sie hinzu, um ihn zu beruhigen. "Ich werde nur in der Steppe dieses Bezirks mitarbeiten."
Sam lächelte Maddy mitleidsvoll an. "Der Ausdruck deiner Augen verrät mir, dass du dich von niemandem aufhalten lassen wirst."
"Nein, Sam, von niemandem. Ich mache mich gleich auf den Weg."
Am späten Nachmittag war Maddy klar, wie notwendig es gewesen war, bei der Bekämpfung der Feuer mitzuhelfen. Sie war noch nie zuvor so
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