Gefaehrlich sueße Kuesse
war, dass er sie so völlig verstand.
Deshalb liebte sie ihn!
O lieber Himmel! Maddy schlug die Hände vors Gesicht, als sie mit der ganzen geballten Wahrheit konfrontiert wurde. Sie liebte Rick Lawson so sehr und so bedingungslos, dass es ihr Angst machte.
Langsam kam er auf sie zu und hielt sie sanft an den Schultern fest. Dann drehte er sie zu sich um und beugte seinen Kopf, bis er ihren berührte. "Es tut mir Leid, Maddy. Das habe ich mit egoistisch gemeint. Ich möchte dich zu meinen Bedingungen, nicht zu deinen. Ich habe keine Zeit, mich in ein gemütliches Nest zu setzen. Ich bin ständig unterwegs, ständig in Gefahr. Ich schlafe in Hütten, halte mich an Kriegsschauplätzen auf. Ich kann für niemanden ständig da sein."
"Wir haben das doch schon ausdiskutiert, Rick." Maddy entzog sich seiner Umarmung. Sie war wie benommen. Jetzt musste sie den Tatsachen ins Gesicht sehen. "Es sieht so aus, als hätte auch deine Mutter ein Wörtchen mitzureden gehabt."
"Sie warnte mich davor, mit deinen Gefühlen zu spielen", gab er zu. "Sie ermahnte mich, darüber nachzudenken, was ich wirklich vom Leben erwarte."
Maddy sah gedankenverloren auf den Dielenboden. Es gelang ihr, ganz ruhig zu sagen: "Sie hat Recht. Ich denke, wir müssen die Tatsachen respektieren, Rick. Es gibt zwei Möglichkeiten." Sie atmete tief ein. "Wir können eine lockere Beziehung haben ... und ... ich bin sicher, dass ich das kann.
Oder ich gehe jetzt, und wir werden uns nie mehr wieder sehen."
Sie konnte selbst kaum fassen, wie leicht ihr diese Worte über die Lippen kamen, trotz ihrer tiefen Verzweiflung. Sie sah auf und begegnete Ricks kaltem Blick. Offensichtlich hatte er nichts dazu zu sagen.
"Ich werde natürlich in den nächsten Wochen kommen und nach Torrington sehen", fügte sie hinzu. "Bis du wieder zurück bist."
Seine Züge wurden hart, aber er sagte kein Wort.
"Also, was meinst du dazu, Rick?"
Er schwieg immer noch, doch seine angespannten Gesichtszüge ließen Maddy erahnen, dass er eisern versuchte, sich zu beherrschen.
"Ich muss zwar völlig verrückt sein", sagte er schließlich,
"aber ich denke, ich sollte dich gehen lassen, Maddy."
Ihre Beine trugen sie kaum noch. Sie klammerte sich an das Spülbecken und fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
"Ich möchte dich nicht verlieren, aber ich habe verdammte Angst, dir Versprechungen zu machen, die ich nicht halten kann."
"Nervenkitzel ist dir eben wichtiger", sagte Maddy.
"Sehr wahrscheinlich ist es so", seufzte Rick. Er ging auf sie zu und wollte sie in die Arme nehmen, aber Maddy wich zurück.
"Rühr mich nicht an", flüsterte sie.
Er ließ die Arme sinken und schüttelte den Kopf. Schmerz lag in seinem Blick, doch sie konnte ihm nicht helfen.
Er konnte ihr nicht helfen.
"Adieu, Rick." Sie drehte sich um und ging langsam hinaus.
"Du hast ein Wunder vollbracht, Maddy!" Zwei Wochen später stand Sam auf den Treppenstufen von Torrington und breitete die Arme aus. "Ich hätte nicht mehr geglaubt, so ein Glück zu erleben."
Er riss Maddy an sich. "Du fühlst dich also wohl hier, wie ich sehe?"
"Es ist wie im Paradies! Komm rein. Der Tee ist gerade fertig." Sam führte sie in die Küche. Maddy war wie versteinert.
Sie musste sich zwingen, Sam zu folgen und sich an den Tisch zu setzen.
Zwei Wochen zuvor hatte sie diesen Raum verlassen, als hätte man sie in Quarantäne geschickt. Sie hatte seither nicht mehr richtig gegessen und geschlafen.
"Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du Rick überredet hast, mich als Verwalter auszuwählen."
"Dazu bedurfte es keiner großen Überredungskunst", sagte Maddy.
"Oh?" Sam runzelte die Stirn.
Ihre Antwort war zu spontan und unüberlegt gekommen. Sie winkte ab. "Rick und ich ... wir waren nie mehr als Freunde."
"Und damit gibst du dich zufrieden?"
Sie zuckte die Schultern. "Warum nicht?"
"Er ist ein Narr." Sam seufzte und schüttelte traurig den Kopf.
Das war mehr, als Maddy ertragen konnte. Unvermittelt stand sie auf. "Hör zu, Sam. Ich bin hergekommen, um die Farm zu inspizieren. Ich befürchte, dass die Brandschneisen alle überwuchert sind. Es ist fast Sommer, und es besteht immer die Gefahr von Buschfeuern."
"Da hast du Recht. Man kann nicht vorsichtig genug sein", stimmte Sam zu. "Ich war dabei, als die Aschermittwochsfeuer in Victoria und Südaustralien ausbrachen. Es war das schlimmste Inferno, das ich je gefilmt habe, und davon gab es einige."
"Ich fahre ein bisschen herum und komme
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