Gefaehrlich sueße Kuesse
konnte sich Maddy wieder erinnern, an das Feuer, die Katastrophe, wie sie zum Truck gerannt war ...
"Bringen wir sie raus, schnell!" hörte sie Rick sagen. "Womit können wir ihre Hände verbinden?"
Irgend jemand bandagierte ihre Hände ganz vorsichtig und hob Maddy sanft hoch. Es war ein Mann, der sie trug, es ... es musste Rick sein. Sie konnte seine starken Arme fühlen, seine breite Brust, als er sie vorsichtig beförderte. Sie spürte sein Gesicht über sich, und seine warmen Lippen berührten flüchtig ihre Wange. "Es wird alles gut, Maddy", flüsterte er. "Hab keine Angst. Gleich ist alles vorbei."
Langsam öffnete sie die Augen und nahm Ricks vertrautes Gesicht wahr. Sie versuchte zu sprechen und fragte heiser: "Wie bist du hierher gekommen?" Dann musste sie husten.
"Schone deine Stimme", befahl er ihr. "Bleib ganz ruhig. Ich werde dir später alles erzählen." Dann hörte sie ihn mit jemand anders sprechen. "Wir bringen sie ins nächste Krankenhaus."
Plötzlich spürte sie einen frischen Lufthauch im Gesicht und atmete tief ein. Das tat gut.
Sie wurde von mehreren Armen angehoben. Wenn nur ihre Hände nicht so schmerzten.
Jetzt hörte sie Stimmengewirr um sich her.
"Ich glaube, sie hat ziemlich viel Rauch eingeatmet und sich Verbrennungen an den Händen zugezogen", hörte sie den Gruppenleiter sagen. "Sie hat uns das Leben gerettet, müssen Sie wissen."
"Wir dachten schon, es wäre aus."
"Was ist passiert?"
"Wir haben alle verzweifelt gegen die Flammen gekämpft, aber Maddy war in der Nähe des Löschfahrzeugs. Als die Feuerwalze auf uns zukam, sprang sie in den Truck, fuhr los und holte uns in letzter Sekunde heraus. Sie hat blitzschnell und geistesgegenwärtig gehandelt."
"Und sie war verdammt mutig!"
"Was ist mit ihren Händen?" hörte sie Rick fragen.
"Sie muss sie verbrannt haben, als sie die Fahrertür geöffnet hat, aber sie hat sich nicht einen Moment darum gekümmert."
Als er sie im Helikopter sanft absetzte, sah Maddy Rick erneut an. Aus seinem Blick sprachen Wärme und Bewunderung. "Mein tapferes Mädchen", flüsterte er zärtlich.
"Immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird."
Dann spürte sie, wie der Helikopter abhob. Maddy schloss die Augen. Es war viel zu anstrengend, alles um sich her wahrzunehmen. Und warum nur war Rick so besorgt und liebevoll?
Sie musste angestrengt nachdenken. Weshalb war Rick plötzlich hier und kümmerte sich um sie? Plötzlich wurde es Nacht um sie, und sie trat eine chaotische Reise in einem konfusen Labyrinth an. Ein Monster, nämlich ihre eigene Erinnerung, suchte sie heim und peinigte sie zu Tode. Es war die Erinnerung an die letzte Begegnung mit Rick. Sie war sicher gewesen, dass er nach Hongkong aufgebrochen war und sie nie mehr wieder sehen wollte.
Ja. Genauso war es. Das würde sie niemals vergessen. Es war aus zwischen ihm und ihr.
Sie wollte nur noch schlafen ...
Maddy konnte sich nur schwach an den Transport zum Krankenhaus erinnern. Sie wurde auf einer Bahre hineingebracht, Rick war bei ihr und sah blass aus. Salben wurden aufgetragen, sie bekam Schmerzmittel, ihre Hände wurden bandagiert.
Schließlich legte man sie in ein Krankenhausbett, und ihre dick verbundenen Hände lagen schwer auf der Bettdecke.
"Sie brauchen Ruhe", ordnete eine Krankenschwester an. "Sie haben Verbrennungen erlitten, und wir werden Sie einige Tage hier behalten, denn mit den Händen können Sie ja gar nicht allein zurechtkommen."
Maddy nickte. Sie hatte nichts dagegen, sich endlich einmal richtig auszuruhen.
"Es sei denn, sie möchten unbedingt gleich nach Hause", fügte die Schwester unsicher hinzu. "Draußen ist ein Mann, der absolut darauf besteht, sich um Sie kümmern zu dürfen."
"Ein Mann?" fragte Maddy und überlegte, ob es vielleicht Rick sein könnte.
"Ein Mr. Lawson. Er sagt, er sei ein enger Freund von Ihnen."
Eine Sekunde lang wäre Maddy fast schwach geworden. Was könnte schöner sein, als dass Rick sich um sie kümmerte? Aber sie musste vernünftig bleiben. Der Traum war ausgeträumt. Und sie durfte sich nicht vormachen, dass sich irgendetwas geändert haben könnte, nur weil sie diesen kleinen Unfall gehabt hatte.
"Er irrt sich", sagte sie so beherrscht, wie sie nur konnte. "Mr.
Lawson ist nur ein entfernter Bekannter. Ich kenne ihn kaum.
Ich möchte lieber hier bleiben."
"Das geht schon in Ordnung, meine Liebe. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden Ihre Familie verständigen."
Am nächsten Morgen fühlte sich Maddy schon viel
Weitere Kostenlose Bücher