Gefaehrlich sueße Kuesse
besser.
"Sie sind eine richtige Berühmtheit", eröffnete ihr eine Schwester. "Sehen Sie nur, die wundervollen Blumen überall.
Und Ihr Foto ist in der Zeitung."
"Sie ist schließlich eine Heldin", sagte eine tiefe Stimme.
Maddy sah zur Tür und erblickte ein Meer von Rosen. Weiße, rote, gelbe und pinkfarbene. Mindestens ein Dutzend von jeder Sorte. "Guten Morgen, Maddy", sagte Rick mit einem erwartungsvollen Strahlen.
"Liebe Güte!" Maddy schluckte. Rick sah sie so ängstlich an, dass sie ganz gerührt war.
"Das nenne ich einen Strauß", bekräftigte die Schwester. Sie sah Rick kurz an und fühlte Maddy den Puls. "Ich hoffe, Sie reagieren auf Blumen nicht allergisch."
"Nein, nein, keine Sorge", sagte Maddy lachend.
"Aber irgendetwas scheint Ihren Puls zu beschleunigen", stellte die Schwester fest. Sie warf nochmals einen Blick zu Rick. "Der Besucher macht Ihnen doch nichts aus?" flüsterte sie.
"N...nein." Es war sinnlos, zuzugeben, dass Rick Lawson sie stets aus dem Gleichgewicht brachte.
Maddy betrachtete das Bouquet und schüttelte den Kopf.
"Meine Güte, Rick, sind die wirklich alle für mich? Ich dachte, ich hätte, was Blumen angeht, schon alles gesehen, aber das hier..."
"Ist auch von der besten Floristin der Stadt", sagte er augenzwinkernd.
"Du musst den Laden buchstäblich leer gekauft haben. Wie schlägt sich Chrissie?"
Rick lächelte. "Sie wurde heute Morgen von einer Flut von Bestellungen überschwemmt." Er sah sich im Zimmer um. "Und inzwischen weiß ich auch, warum."
"Unsere Verkaufszahlen diese Woche werden bestimmt astronomisch", stimmte Maddy zu. "Ich vermute, dass all diese Blumen von ,Blühende Fantasien' sind. Sam hat ein wundervolles Bouquet geschickt, und auf seinem Kärtchen steht, dass auf Torrington alles in Ordnung sei."
Rick nickte. "Ich war gestern Abend bei ihm. Ich bin dir so dankbar dafür, dass du die Brandschneisen freigemacht hast, Maddy. Wie hast du das nur alles geschafft?"
"Andy hat mir geholfen", wehrte sie ab. "Meine Eltern haben auch Blumen geschickt, und sogar die örtliche Feuerwehr ... Wie sieht es inzwischen mit den anderen Bränden aus?"
"Seit gestern ist das Schlimmste überstanden. Ein großer Teil der Wälder ist zerstört, und auch einige Häuser. Aber zum Glück gab es keine Todesopfer." Er trat neben ihr Bett. Verlegen und unsicher lächelnd sah er sie an. "Was viel wichtiger ist, wie geht es dir?"
"Viel besser", antwortete sie fröhlich, obwohl sie sich schon wieder schwächer fühlte, seit er so nahe bei ihr war. "Meine Hände sind so zugekleistert, ich spüre überhaupt nichts. Und wie geht es dir?"
"Oh, ausgezeichnet." Sein Blick fiel auf die Zeitung neben ihrem Bett. "Soll ich dir vorlesen, was sie über dich im Lokalteil schreiben?"
Sie nickte, und Rick setzte sich und begann, ihre Geschichte vorzulesen. Maddy fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, so heldenhaft wurde sie dargestellt. Plötzlich schwieg er.
"Schreiben sie nichts darüber, wie du mich gerettet hast?"
Rick faltete die Zeitung wieder zusammen. "Nur ein oder zwei Zeilen. Aber du weißt ja, wie die Presse so etwas aufbläht."
"Und das sagt jemand, der es wissen muss", pflichtete Maddy ihm bei.
Er sah zu den Rosen auf dem Stuhl. "Ich ... ich weiß, dass du dir eigentlich nichts aus Blumen machst. Ich ... ich arbeite an einer besseren Idee, aber das braucht noch ein wenig Zeit."
"Noch ein wenig Zeit? Was meinst du denn damit?"
Er stand auf. "Du wirst schon sehen" war die rätselhafte Antwort. "Ich glaube, ich gehe jetzt besser. Ich habe noch viel zu arbeiten. Entschuldige mich."
Maddy war so überrascht über diesen ganz anderen nervösen und verlegenen Rick, dass ihr die Worte fehlten. Er hatte jetzt wahrscheinlich erkannt, dass sie außer Gefahr war, und wieder zur unverbindlichen freundschaftlichen Beziehung zurückgefunden. "Natürlich hast du viel Arbeit. Vielen Dank für die Blumen. Und ... vor allem danke für gestern."
Er zuckte kurz die Schultern, lächelte verlegen, ging zwei Schritte auf sie zu und blieb dann stehen. "Ich komme später wieder", sagte er liebevoll, drehte sich um und ging.
Soll einer dieses Wechselbad der Gefühle verstehen, dachte Maddy. Gestern war sie überglücklich gewesen, ihn wieder zu sehen und darüber, dass sie es seiner Tatkraft zu verdanken hatte, so schnell in Sicherheit gebracht worden zu sein. Und heute konnte sie nur immer wieder an die alten Auseinandersetzungen mit ihm denken.
Es war völlig belanglos, wie rührend
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