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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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hake mich bei ihr unter und wir machen uns auf den Weg zu Louis Vuitton, denn davon ist sie ums Verrecken nicht abzubringen.
    „Die Schuhe aus dem Fenster sind noch genauso nachtblau wie die aus dem Laden“, meint Mutter, als wir, bewaffnet mit jeweils einer wunderhübschen Papiertüte des unbekannten Designer-Schuhlädchens in Richtung Louis Vuitton schlendern. H&M können wir uns sparen, entscheidet sie, da der Mann uns schließlich bis zu dem Schuhgeschäft gefolgt ist. Für sie ist es eine bewiesene Tatsache, dass der Kerl uns auf den Fersen ist.
    „Im Grunde“, überlegt sie, „brauchen wir nicht mal mehr zu Louis Vuitton, denn der Typ geht ungefähr zehn Meter hinter uns her. Aber ich hätte gern ein Kleid, das zu den Stiefeletten passt. Und du?“
    Was für eine Frage! „Mama, du bist die Beste!“, jubele ich erneut und reihe mich in die Schlange der Fashion-Victims vor dem Nobelladen ein, während mein vermeintlicher Verfolger in der U-Bahn-Station unweit von uns abtaucht. Als ich Mama triumphierend ansehe, gewinne ich fast den Eindruck, dass sie enttäuscht ist.
    Aber sie verkündet mit gerümpfter Nase: „Abwarten. Solche Leute arbeiten oft zu zweit.“
    Paranoia, denke ich und halte meine Klappe.

Kapitel 8
    „Die hübsche Blonde hat Augen wie ein Luchs“, tönt Gabriel aus dem Handy. „Das soll die Mutter sein? Ist die verheiratet?“
    „ Konzentrier‘ dich auf das Wesentliche, mein Freund. Hat sie dich entdeckt?“
    „Sieh dir das Bild mit der Nummer 0016 an.“
    „Alles klar. Sie guckt direkt in die Kamera. Sie hat dich gesehen.“
    „ Jepp. Aber sie kennt mich nicht. Sie guckt einfach nur misstrauisch. Was mach‘ ich jetzt?“
    „ Tauch‘vor ihren Augen in die Metro ein und komm‘ auf der anderen Seite wieder raus.“
    „Wird gemacht. Und dann wollen wir mal hoffen, dass sie mich nicht wieder gleich auf dem Kicker hat. Moment mal. Ich glaube, sie wollen in diesen Laden, wo man sich draußen in die Schlange einreihen muss, wie im Disneyland. Da ist direkt eine Metro-Station. Ich gehe auf Tauchstation. Bis nachher.“
    „Salut.“ Zufrieden steckt er das Handy in die Jackentasche. Bisher lief alles wie am Schnürchen. Und solange die Polizei nicht in der Nähe war, würde auch weiterhin alles klappen.

Kapitel 9
    Ich hatte mir geschworen, mich nie im Leben in die Schlange vor Louis Vuitton einzureihen. Und wo bin ich jetzt? Mittendrin. Und die Aufregung steigt mit jeder Frau, die die beiden Türsteher vor Mama und mir in den sauteuren Designerladen einlassen. Überhaupt ist die Schlange eine reine Frauenschlange. Abgesehen von dem rundlichen Mann in dem cremefarbenen Camelhaarmantel hinter uns.
    „ Der kleine Dicke ist zwar ein anderer Kerl als der große, gutaussehende Typ von vorhin“, zischt Mama mir zu, während wir einen Schritt nach vorn machen, weil die Türsteher zwei unserer Geschlechtsgenossinnen auf einmal eingelassen haben, „aber es ist doch nicht normal, dass ausgerechnet hinter uns ein Mann in einen Klamottenladen will, der ausschließlich von Frauen besucht wird.“
    Nun bin ich mir ganz sicher, dass e s soweit ist: Mama dreht durch. Sie verkraftet die Sache mit Mona Lisa und Groß-R-Punkt-D-Punkt nicht. „Vielleicht solltest du deine Abenteuer auf den Schreibtisch beschränken“, flüstere ich ihr zu, damit der Mann hinter uns nicht mitbekommt, dass sie ihn verdächtigt, uns zu beschatten. Demonstrativ drehe ich mich zu ihm um. Er sieht aus wie ein Ehemann, der ein Geschenk für den Hochzeitstag besorgt. Ich nicke ihm zu, woraufhin er sich umgehend seinem Handy widmet.
    „Du hältst mich für paranoid“, faucht Mama hinter vorgehaltener Hand.
    Ich schüttele den Kopf und gehe einen Schritt. Es warten nur noch vier Frauen vor uns. „Nein, Mama, ich denke, dass du die reale Aufregung nicht verkraftest. Du bist halt die geborene Schreibtischtäterin.“
    In meiner linken Seite landet ein schmerzhafter Knuff. Kritik hat Mama gar nicht gern, was aber kein Grund ist, handgreiflich zu werden. Ich entscheide mich für Diplomatie. „Wenn du mich zusammenschlägst, Mama, kannst du den Rest des Wochenendes allein in Schlangen und beim Fotografieren von Einbrüchen verbringen“, gifte ich sie an.
    „Warum sollte ich dich zusammenschlagen? Ich habe meine Hände bei mir“, entgegnet sie scheinheilig. Sie rückt ein Stück vorwärts. Noch zwei Frauen.
    „Jetzt hör aber auf“, knurre ich, „du hast mir in die Nieren geboxt. Das tat weh.“
    Die Türsteher winken uns

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