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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Sekretär und haut wie eine Besessene in die Tasten.
    „Hast du was dagegen, wenn ich die Verbindungstür zumache, Mama?“
    „Mach nur“, brummelt sie. Sie ist bereits wieder in ihrer eigenen Welt.
    „In zwei Stunden gibt es Dinner“, erinnere ich sie. Vorsichtshalber stelle ich den kleinen , silbernen Wecker auf ihrem Nachttisch. Als ich ihr Zimmer verlassen will, bleiben meine Augen an ihrem Bett hängen, beziehungsweise an dem, was darauf liegt. „Hast du das gesehen, Mama?“ Ich strecke meine Finger nach dem großen Karton aus.
    „Was ist denn?“
    „Auf deinem Bett liegt ein Karton.“
    „Auf deinem auch. Jetzt lass ‘ mich arbeiten, Jade.“
    Tatsächlich. Auf meinem Bett liegt haargenau der gleiche Karton. Ich hebe den Deckel hoch und erkenne das dunkelblaue Kleid, das Mama und ich gestern bei Louis Vuitton gekauft haben. Mit fliegenden Fingern reiße ich es aus der Kiste und halte es vor mir hoch. „Unsere Louis-Vuitton-Kleider sind da“, krähe ich.
    „Mein Gott, Jade“, stöhnt Mutter. Als sie schwungvoll aufsteht, poltert der Stuhl, auf dem sie gesessen hat, auf das Parkett. „Die Schuhe sind auch da.“ Und dann knallt die Verbindungstür zu.
    Was für ein Workaholic. Aber tatsächlich, unter der Kleiderkiste liegt der Schuhkarton mit den nachtblauen Stiefeletten. Wenn unsere Entführer die Kleider aus dem Hotelzimmer geholt haben, dann haben sie auch das übrige Gepäck und unsere Handys abgeholt.
    Ohne lange zu überlegen, hole ich mir eine wollene, hellbraune Strumpfhose und ein gemütlich aussehendes wollweißes Strickkleid aus dem Schrank, drehe meine Haare zu einem Dutt, schlinge ein Handtuch darum und schleiche aus dem Zimmer. Auf unserer Etage, hat Mama gesagt, befinden sich die Wohnungen von Antoine und Mathis. Auf der anderen Seite.
    Meine Füße tapsen über den ebenso schlichten wie hübschen Dielenboden. Draußen ist es bereits dunkel und ebenso dunkel liegt der Gang vor mir. Ich habe keine Ahnung, wo sich die Lichtschalter befinden und muss ohne Licht auskommen.
    Der Gang, auf dem Mamas und mein Zimmer liegen, ist nach wenigen Metern zu Ende, dann geht es links weiter. Ich laufe bis zum Ende durch. Ab da spitze ich meine Ohren. Vor jeder einzelnen Tür bleibe ich stehen und lausche. Erst an der vorletzten Tür des nächsten Ganges meine ich, Geräusche zu vernehmen.
    Mit bis zum Hals klopfendem Herzen presse ich mich gegen die Tür. Und richtig. Da drinnen wird gesprochen. Allerdings kann ich weder erkennen, wer spricht, noch höre ich, was gesprochen wird. Kurz entschlossen hebe ich meine Hand und hämmere mit den Fingerknöcheln gegen das Holz. Nachdem sich nichts tut, schlage ich beide Fäuste gegen die Tür.
    Schnelle Schritte erklingen und dann geht die Tür auf.
    „Was tust du hier?“ Um seine Hüften schlingt sich ein Badetuch, das er an der Seite festhält und sein Haar glänzt feucht.
    Ich mache einen beherzten Schritt in seine Wohnung hinein. Das Zimmer, in dem ich stehe, dürfte der Wohnraum sein. Es ist mindestens doppelt so groß wie mein Zimmer im Schloss, aber im Gegensatz dazu ist es hypermodern eingerichtet. Zwar liegt auf dem Boden ebenfalls dieses Fischgrätparkett, doch die Wände sind weiß gekälkt, die riesige Polsterlandschaft ist aus weißem Leder und der Kronleuchter, der schätzungsweise einen Durchmesser von zwei Metern hat, besteht aus unzähligen LED-Leuchten.
    „Tritt doch ein“, sagt Mathis spöttisch und wirft hinter mir die Tür zu. „Sieh dich ruhig um, nimm dir, was du brauchst. Getränke findest du im Kühlschrank der Kitchenette. Wenn du nichts dagegen hast, ziehe ich mir kurz was über.“
    Das Handtuch fliegt in hohem Bogen auf das Bett, d as mitten im Raum nebenan steht und Mathis verschwindet nackt in der Wand. So sieht das zumindest aus. Ich nehme an, er hat einen begehbaren Kleiderschrank, aber weil er nackt ist, gehe ich ihm nicht hinterher. Momentan interessiere ich mich ohnehin deutlich mehr für das weiße iPhone, das auf einer der acht Fensterbänke liegt.
    Bin ich froh, dass ich keine Schuhe an den Füßen habe, sondern nur in diesen Strumpfhosen losgezogen bin. Lautlos husche ich zu dem Fenster. Dem kramenden Geräusch nach, wühlt Mathis in seinem Kleiderschrank herum. Meine Finger zittern, als ich das iPhone an mich nehme und auf das Symbol für SMS tippe. Mit einem Auge habe ich das Schlafzimmer im Blick, mit dem anderen das Display, als ich Cléments Handynummer eintippe, denn an die von José Carreras kann ich mich

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