Gefaehrliche Begegnungen
abwesend mit dem Kopf nickte.
»Ja, also ich wollte nicht stören«, entschuldigte sie sich während ihr Puls in ihren Ohren dröhnte. »Ich lasse Euch dann mal Arbeiten.«
Korum gestikulierte Richtung Küche. »Nimm dir etwas Obst oder was du sonst auch immer möchtest. Ich bin gleich bei dir.«
Mit einem gemurmelten Dankeschön floh Mia so schnell sie ihre zitternden Beine trugen.
Als sie in die Küche kam, setzte sie sich auf einen der Stühle und umarmte sich selbst. Ihr Kopf drehte sich zum Schwindelig werden und ihr Magen war vor lauter Übelkeit ganz aufgewühlt.
In der Frage, die Rezav Korum auf Krinarisch gestellt hatte, hatte sie ein bekanntes Wort verstanden: charl.
* * *
Als Korum in die Küche kam, hatte Mia es geschafft, ihre Fassung wieder zu gewinnen.
Als er eintrat, schenkte sie ihm ein kleines Lächeln und aß weiterhin ihre Blaubeeren, als müsste sie sich um nichts in der Welt Sorgen machen – als hätte sie nicht gerade gehört, wie er ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt hatte.
Er kam zu ihr, beugte sich über und küsste sie intensiv auf den Mund. Zum ersten Mal ließ Mia seine Berührung einfach nur über sich ergehen, da ihr Magen zu viel Galle enthielt, um die normale sexuelle Reaktion zuzulassen.
Sie wusste nicht, weshalb sie diese Bestätigung gebraucht hatte. Größtenteils hatte sie John geglaubt, als er ihr von den Krinar und ihrer steinzeitlichen Einstellung zu den Menschenrechten erzählt hatte. Ein kleiner Teil von ihr musste trotzdem an der Hoffnung gehangen haben, dass John falsch lag und dass Korum ihr gegenüber anders fühlte, dass sie in seinen Augen jemand besonderes war.
Zu hören, wie er zugab, dass sie seine bessere Sexsklavin sei, war wie dauerhaft und ohne Pause in den Bauch geboxt zu werden.
Wenn er sie wenigstens von Anfang an grausam behandelt hätte, wäre es leicht gewesen, ihn zu hassen. Stattdessen war seine Arroganz ihr gegenüber oft mit Zärtlichkeit vermischt gewesen – und das machte alles so viel schlimmer. Trotz ihres besseren Wissens und ihres gesunden Menschenverstandes, hatte er es geschafft, ihr nahe zu kommen. Die heutige Enthüllung fühlte sich wie der grausamste Verrat überhaupt an.
Als er merkte, wie ihre Antworten ausblieben, nahm er Abstand und runzelte leicht die Stirn. »Was ist los?« fragte er verwirrt.
Mias Hirn arbeitete schnell. Es wäre gefährlich für sie – und für den Widerstand – wenn er wüsste, dass sie Rezavs Frage verstanden hatte. Trotzdem konnte sie die Tatsache, dass sie aufgebracht war, nicht verbergen. Plötzlich kam ihr ein brillanter aber gefährlicher Gedanke.
»Mir geht es gut«, sagte sie ruhig und würdevoll, offensichtlich lügend.
»Jaja«, sagte Korum sarkastisch, »sicher ist das so.«
Er setzte sich neben sie, hob ihr Kinn an und drehte ihren Kopf, bis er ihr in die Augen sehen konnte. »Jetzt sag mir noch einmal, was los ist.«
Mia fühlte, wie ihr eine Wut Träne entwich. »Nichts«, sagte sie ihm aufgebracht.
»Mia«, sagte er in diesem speziellen Tonfall, den er immer dann gebrauchte, wenn er sie einschüchtern wollte. »Hör auf, mich anzulügen.«
Während sie tief in seine wunderschönen Augen sah, nutzte Mia ihre ganze frustrierte Wut und die irrationalen Gefühle des Betrogen worden Seins für ihre nächsten Worte. »Wie oft hast du Sex mit ihr?« warf sie ihm an den Kopf, während sie die Erinnerungen an ihre eifersüchtigen Gefühle wegen seiner Vertrautheit mit Ashley Revue passieren ließ. »Wie viele Frauen nimmst du denn normalerweise pro Tag durch? Zwei, drei, ein Dutzend?«
Als sie seinen überraschten Gesichtsausdruck sah, fuhr sie mit einem möglichst bitteren Ton fort, »Warum zwingst du mich überhaupt, hier zu sein, wenn du doch sie hast? Und Ashley und wer weiß wie viele Andere noch?«
Korum, der immer noch ihr Kinn in seiner Hand hielt, sagte langsam, »Sprichst du über Leeta? Denkst du, da läuft etwas zwischen uns?«
Mia erlaubte einer weiteren Träne, ihr Gesicht hinab zu kullern. »Läuft da nichts?«
Er schüttelte seinen Kopf. »Nein. Wir sind sogar entfernte Verwandte, also wäre das unmöglich.«
»Oh«, sagte Mia und tat so, als sei ihr der Ausbruch unangenehm. Sie versuchte, sich zurückzuziehen, und er ließ sie gehen. Er sah ihr dabei zu, wie sie aufstand, zum Fenster hinüber ging und sich achtlos ihr Gesicht mit dem Ärmel des Bademantels abwischte.
Mia stand einfach da und schaute über den Hudson. Irgendein dummer romantischer
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