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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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in einem Lager für verhaltensgestörte Kinder zu bekommen. Da Orlando nur neunzig Minuten von Ormond Beach entfernt lag, könnte sie problemlos ihre Eltern an den Wochenenden besuchen, oder wann immer sie ihre freien Tage haben würde. Obwohl die Arbeit mit verhaltensgestörten Kindern nicht einfach werden würde, wurde eine solche Erfahrung als sehr wertvoll für jemand aus ihrem Bereich angesehen, und würde ihr bei den Bewerbungen für ihr Aufbaustudium extrem hilfreich sein.
    Sie hatte keine Ahnung, wie Korum darauf reagieren würde, dass sie im Grunde genommen demnächst einige Monate abwesend sei. Es war aber auch möglich, dass er in einigen Wochen ihrer überdrüssig geworden sein würde und das Thema nie zur Sprache kommen würde. Bis jetzt hatte er sie nie davon abgehalten, ihr Studium fortzusetzen und sie hoffte, ihm würde auch für den Sommer eine durchführbare Lösung einfallen – wenn ihre Beziehung so lange hielt. Im Moment beschloss sie leise zu sein und keine Steine ins Rollen zu bringen.
    Zwei Tage vor ihrem Statistikexamen, als Mia schon begann in Korrelationen zu denken und zu träumen, wurde Korum zu einem unbekannten Notfall gerufen. Sie saß in ihrem Studierzimmer, als sie laute Stimmen auf Krinar durch die Wand hörte. Einige Minuten später kam er in ihr Zimmer und sagte ihr knapp, dass er den Rest des Tages weg sei.
    »Falls du zum Lernen nach Hause musst oder den heutigen Abend mit deiner Mitbewohnerin verbringen möchtest, dann lass dich nicht aufhalten«, kam ihm nachträglich in den Sinn. »Es könnte sein, dass ich heute Nacht nicht nach Hause komme.«
    Überrascht nickte Mia zustimmend und sah zu, wie er nach nur einem flüchtigen Kuss auf ihre Wange eilig verschwand.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie realisierte, dass das die Gelegenheit sein könnte, auf die sie so lange gewartet hatte.
     
     
    Sie blieb noch ein paar Minuten in ihrem Zimmer sitzen, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich gegangen war. Danach ging sie erst noch langsam ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, während sie sich selbst davon zu überzeugen versuchte, dass es nichts gab, worüber sie sich Sorgen machen musste... dass sie völlig allein in der Wohnung war. Ihre Hände zitterten leicht, bemerkte sie als sie sie zu ihrem Gesicht hob und ihre Augen stachen aus ihrem ungewöhnlich blassen Gesicht hervor. Du kannst das, Mia. Alles, was du tun musst, ist dich umzusehen.
    Sie ging wie zufällig in Richtung seines Büros, jederzeit bereit in ihr eigenes zu rennen, falls er zurückkommen sollte. Das Penthouse war unheimlich still. Das einzige Geräusch, was die unbehagliche Stille unterbrach, waren ihre eigenen Schritte. Während ihr Herzschlag in ihren Ohren donnerte, schlich sich Mia auf Zehenspitzen zur Tür seines Büros.
    Wie schon das Mal zuvor, öffneten sich die Türen automatisch, als sie sich ihnen näherte und obwohl sie das schon erwartet hatte, zuckte Mia bei dem leisen wuuuusch immer noch zusammen. Sie trat ein und sah sich schnell um.
    Der Raum war völlig leer.
    Ein großer polierter Tisch stand in der Mitte und beherrschte den Raum. Ein paar Stühle waren um den Tisch gestellt und die ganze Aufstellung erinnerte an einen Konferenzraum eines Unternehmens. Mia war sich nicht sicher, was sie zu sehen gehofft hatte – vielleicht ein paar herumliegende Unterlagen oder einen Computer, der unvorsichtigerweise nicht ausgeschaltet worden war. Aber da war nichts.
    Natürlich würde er nichts wie einfaches Papier oder ein Tablet benutzen. Was auch immer das krinarische Gegenstück eines Computers war, sie würde es wahrscheinlich nicht einmal als solches erkennen, wenn man den Stand ihrer Technologie bedachte.
    Nicht zum ersten Mal verfluchte Mia ihre eigene technologische Unfähigkeit. Jemand, der schon Probleme mit den neuesten menschlichen Geräten hatte, war besonders ungeeignet, einen Fremden einer viel fortschrittlicheren Zivilisation auszuspionieren.
    Sie ging weiter in den Raum hinein und näherte sich vorsichtig dem Tisch. Die Oberfläche sah völlig normal aus, aber Mia erinnerte sich an das dreidimensionale Bild, das sie dieses eine Mal auf ihm gesehen hatte. Sie versuchte sich daran zu erinnern, was Korum getan hatte, um es wieder verschwinden zu lassen. War es die Handbewegung gewesen?
    Sie versuchte seine Geste zu imitieren und bewegte ihren rechten Arm. Nichts. Sie bewegte ihren linken Arm. Immer noch nichts. Frustriert stampfte sie mit ihrem Fuß auf.

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