Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
Vom Netzwerk:
draußen. Nein, sie stand definitiv immer noch vor dem Gebäude.
    Ihre nächste Maßnahme war, sich zu kneifen... stark.
    Autsch.
    Also den Schmerz hatte sie definitiv gefühlt, nur ihr Ausblick hatte sich nicht verändert. Sie stampfte mit ihrem Fuß auf. Ihr Bein kommunizierte dieses Gefühl auch ihrem Gehirn, aber Mia befand sich weiterhin in dieser geheimnisvollen Welt.
    Mist. Langsam stieg die Panik in ihr hoch. Was wäre, wenn sie diesen Ort niemals verlassen konnte oder schlimmer, was wäre wenn sie immer noch da drin war, wenn Korum nach Hause kam? Er würde sofort wissen, dass sie geschnüffelt hatte. Da gab es nichts zu beschönigen, in ein anderes Licht zu rücken oder es als normale Neugier abzutun. Sie hatte offensichtlich einiges getan, um an seine Aufzeichnungen heran zu kommen.
    Denk nach, Mia, denk nach, wenn sie so einfach in diese Welt hinein gekommen war, musste es auch einen einfachen Weg hinaus geben. Irgendetwas an diesem Ort musste real sein, auch wenn es nicht so schien.
    Sie hob ihre Arme an den Seiten an und drehte sich langsam im Kreis. Zuerst trafen ihre ausgestreckten Arme nur auf Luft. Sie machte einen Schritt nach rechts und wiederholte ihr Vorgehen. Dann noch einen Schritt und noch einen. Bei ihrem fünften Versuch berührte sie etwas Weiches und Vertrautes. Der Pulli! Sie konnte ihn zwar nicht sehen, aber definitiv fühlen.
    Sie riss ihn verzweifelt an sich und versuchte den Chip zu finden. Und dann fand sie ihn, den kleinen Knopf am Ende des Ärmels. Sobald Mia ihn berührte, spürte sie den bekannten elektrischen Schlag in ihrer Hand. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie sich befand und im nächsten Moment spürte sie wieder festen Boden unter ihren Füßen – sie war in Korums Büro zurück gekehrt , in genau das Gebäude, auf das sie bis eben noch von außen geschaut hatte.
    Sie zitterte beinahe vor Erleichterung und betrachtete die Karte, die immer noch vor ihr ausgebreitet war. Sie hatte es geschafft. Sie – Mia Stalis, der erklärt werden musste, wie man die neuesten iPads bediente – war wirklich in eine von Außerirdischen geschaffene Welt virtueller Realität eingedrungen und unbeschadet wieder zurückgekommen.
    Natürlich hatte sie dabei nichts Nützliches gelernt. So gerne sie auch aufhören und in ihr Arbeitszimmer zurückgehen wollte, um die Formel zur Berechnung der Standardabweichung auswendig zu lernen, musste sie diese Möglichkeit einfach ausnutzen.
    Dieses Mal wusste Mia auch, was sie zu tun hatte, um sich nicht in dieser fremden Welt zu verlieren. Sie zog sich Korums Pulli einfach selber über. Er war ihr zu groß und hing ihr fast bis zu den Knien. Ein köstlich vertrauter Geruch umgab sie, fast so, als würde sie in seinen Armen stehen. Aus irgendeinem Grund fand sie das sehr beruhigend, obwohl sie wusste, dass er sie wahrscheinlich umbringen würde, könnte er sie in diesem Moment sehen.
    Sie ging erneut um den Tisch herum und sah sich die Karte noch einmal ganz genau an. Die Abbildung schien leicht zu pulsieren und es gab Bereiche, die mehr schimmerten als andere. Ein bestimmtes Gebäude in Brooklyn schien schon fast zu leuchten.
    Ein Leuchten? Mia musste das näher untersuchen.
    Sie streckte ihre Hand nach der kleinen Abbildung aus, schloss ihre Augen und machte sich auf den nächsten Realitätswechsel gefasst. Als sie ihre Augen wieder öffnete, stand sie auf der Straße und schaute auf einen ruhigen, von Bäumen umgebenen Häuserblock, der aus einer Reihe roter Backsteinhäuser bestand.
    Überraschenderweise war dieser Ort alles andere als leer. Sie unterdrückte einen erschreckten Aufschrei und beobachtete einen Mann, der in eines der Häuser eilte. Er ging auf der Straße genau an Mia vorbei, ohne auch nur einen flüchtigen Blick auf sie zu werfen. Natürlich nicht, wurde Mia klar, für ihn existierte sie ja gar nicht. Sie sah gerade entweder eine live Videoeinspeisung – eine sehr realistische – oder, und das war wahrscheinlicher, ein aufgezeichnetes Video.
    Ein Sprichwort, das sie irgendwann einmal gehört hatte, lag ihr auf der Zunge. Irgendetwas darüber, dass fortschrittliche Technologie nicht von Magie zu unterscheiden sei. Genauso ist es mit den Krinar, dachte Mia. Sie fühlte sich ein wenig wie Harry Potter in seinem Tarnumhang – obwohl ihr Gegenspieler zugegebenermaßen viel besser aussah als Voldemort.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und folgte dem Mann die Stufen hinauf und in das Haus hinein. Das ist nicht real, Mia. Sie

Weitere Kostenlose Bücher