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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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machen will!
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu und stellte fest, dass seine ganze Aufmerksamkeit ihr galt und nicht der Bühne. Er hatte den verzückten Blick eines Mannes, der verliebt war. Warum sonst hätte er ihr ihre ungewöhnlichen Wünsche erfüllen wollen?
    Als sich ihre Blicke trafen, lächelte er. Er griff in seine Brusttasche und zog ein langes, schmales, in Samt eingeschlagenes Päckchen heraus, das er ihr in die Hand legte. »Für dich, Alexandra.«
    Ihr Puls schlug schneller, die herrliche Arie trat in den Hintergrund, während sie mit zitternden Fingern den weichen Samt fühlte und ihre Aufmerksamkeit auf die schmale Schachtel richtete. Sie hatte ihrer Großmutter versprochen, Christopher Hatton zu heiraten, weil Dottie wollte, dass sie Sicherheit und einen Titel bekam. Der Herzog von Devonshire jedoch besaß königlichen Reichtum und konnte sie zu einer Herzogin machen; Dottie hätte dagegen sicher nichts einzuwenden!
    Der Vorhang senkte sich unter dem Applaus, und die Lichter gingen an. Die meisten Zuschauer standen auf, um sich auf der Piazza eine Erfrischung zu gönnen. Doch Alexandra und Hart blieben in der abgeschiedenen Loge. Sie holte tief Luft und öffnete die Schachtel. Weiße Diamanten und purpurne Amethyste auf einer Halskette glitzerten auf dem schwarzen Samt. Fasziniert starrte sie darauf, die funkelnden Juwelen machten sie benommen.
    Hart beugte sich zu ihr. »Alexandra, ich möchte dein Geliebter werden.«
    Sie blinzelte und sah zu ihm auf. Es war ein Antrag, ein unanständiger Antrag! Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Dabei konnte sie nicht einmal behaupten, dass er sie nicht gewarnt hatte. Als er sie zum ersten Mal geküsst und sie ihm erklärt hatte, dass sie an einer Ehe nicht interessiert sei, hatte Hart im Brustton der Uberzeugung behauptet, dass auch er an einer Ehe nicht interessiert sei. Er bat sie, seine Geliebte zu werden, und meinte es vollkommen ernst.
    Alexandra wusste tief in ihrem Herzen, dass sie nicht das Recht hatte, beleidigt zu sein. Wie konnte sie von ihm erwarten, dass er sie wie eine Lady behandelte, wenn sie sich nie so benommen hatte? Sie hatte Hart dazu ermuntert, sie in jeden verrufenen Club in London mitzunehmen. War es ein Wunder, wenn er von ihr erwartete, dass sie seine Geliebte wurde? Sie blickte auf die Diamantkette und begriff, dass sie die Antwort auf all ihre finanziellen Probleme in den Händen hielt. Die Juwelen waren eine unglaubliche Versuchung. Wenn sie ihm erlaubte, ihr diese Kette um den Hals zu legen, würde sie nicht zu Champagner Charlie gehen müssen. Aber dann gestand sie sich zögernd ein, dass er auf keinen Fall ihr Geliebter wurde, denn von Liebe war hier nicht die Rede.
    Alexandra schloss die Samtschachtel und gab sie ihm zurück.
    »Verdammt, Alex, ich weiß, dass du dir deine eigenen Juwelen kaufen kannst, aber willst du mir nicht die Freude machen, dir ein Geschenk zu geben?«
    »Natürlich will ich das«, erwiderte sie leichthin. »Aber sicher keine Diamanten. Mich kann man nicht kaufen, Hart.«
    »Ich will dich ja auch gar nicht kaufen, ich möchte ganz einfach nur...«
    »Mit mir schlafen?« Sie warf ihm einen provozierenden Blick zu. »Du und noch tausend andere. Du reihst dich besser in die Warteschlange ein.«
    Hart lachte und löste die Spannung zwischen ihnen. Die Lichter in dem Theater gingen wieder aus, dann hob sich der Vorhang, und die Musik ertönte. Als die Vorstellung vorüber war, erhielten die Darsteller großen Applaus.
    Auf der Piazza von Covent Garden blieb Alexandra stehen, um die hübschen Dinge zu betrachten, die dort verkauft wurden. »Ich werde dir die Freude machen, dass du mir diese Maske kaufst, Euer Ehren.«
    »Warum möchtest du dein hübsches Gesicht hinter einer Maske verbergen, Alexandra?«
    »Natürlich um mein Erröten zu verstecken, das mir bei unanständigen Anträgen in die Wangen steigt.«
    Sie hörte, wie Hart sagte: »Oh, hallo, Kit. Hat dir die Oper gefallen?«
    Alex blickte in Christophers düsteres Gesicht und fühlte sich schuldig.
    »Jawohl, das hat sie. Italienisch ist eine meiner Lieblingssprachen. Herrliche Künstler, diese Italiener. Ich habe vor kurzem Canalettos Regatta auf dem großen Kanal gekauft.« Er sah Alexandra an. »Ich würde dir das Bild gern einmal zeigen.«
    Hart runzelte die Stirn. »Ich denke, du irrst dich mit dem Titel. Regatta auf dem großen Kanal hängt an meiner Wand in Chatsworth.«
    Kits Gesicht nahm einen verschlossenen, beinahe

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