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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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maskenhaften Ausdruck an, aber seine grauen Augen veränderten sich in dramatischer Weise. Alex hatte am heutigen Abend bereits viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Letzte, was sie wollte, war ein verbaler Schlagabtausch der beiden Männer. Sie sagte schnell: »Es war nett, dich heute Abend zu sehen, Kit. Gute Nacht.«
     
    Christopher Hatton war wütend auf die ganze Welt. Das Schicksal hatte sich gegen ihn verschworen, und er fühlte sich machtlos, etwas dagegen zu unternehmen. Die Tatsache, dass Hart Cavendish Alexandra in London ausgeführt hatte, war der letzte Tropfen, der das Fass zum Uberlaufen brachte! Die letzten Tage waren ein Albtraum gewesen. Das Geld war ihm nur so aus den Händen gerissen worden, zuerst von diesem Blutsauger Eaton und jetzt von einem skrupellosen Kunsthändler. Gleich morgen früh werde ich als Erstes das Bild von Canaletto holen und mein Geld zurückverlangen. Dann werde ich diesen Bastard verhaften lassen und ihn anklagen! Er würde gleich heute Abend hingehen, aber zu dieser Zeit wäre das Geschäft bereits geschlossen. Er ging den kurzen Weg von Covent Garden zum Hoops und Grapes und betrank sich.
    Am Samstagnachmittg ergab sich Alex ihrem Schicksal. Sie zog das fleischfarbene Netzkostüm unter ihre Kleidung, das sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte, dann zog sie zwei Unterröcke darüber und zwei Strumpfbänder. Je mehr Kleidungsstücke sie ausziehen konnte, desto kürzer wäre die Zeit, in der sie nackt auf der Bühne stand. Als Dottie die lange blonde Perücke und die Maske entdeckte, die auf ihrem Bett lagen, wusste Alex, dass sie ihre Großmutter mit einer Notlüge abspeisen musste.
    »Gibt es heute Abend einen Maskenball?« Dottie schien verwirrt zu sein.
    »Ja.« Man könnte es einen Maskenhall nennen.
    »Wer wird dich denn begleiten, und wer gibt die Party?«
    »Olivia und Rupert werden mich begleiten. Ein paar Freunde der Hardings geben die Party, ich kann mich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern.« Diese Lüge ist notwendig, um sicherzugehen, dass Dottie nicht mitkommt.
    »Besser du als ich, Liebling. Ich würde mich lieber lebendig begraben lassen.«
    Eine Stunde später nahm Alex ihren ganzen Mut zusammen und betrat den Club von Champagner Charlie. Ein Raum mit einer Empore war für die Vorstellung heute Abend bereitgestellt worden. Charlotte King, die genau wusste, was für eine Atmosphäre sie für den heutigen Abend schaffen wollte, hatte eine durchsichtige Gardine aus goldener Gaze aufhängen lassen. Sie würde von dem warmen Schein der Gaslampen beleuchtet werden, während das Publikum im Dunkeln saß. Alex war dankbar dafür, dass die Gardine sie vom Publikum trennte, es gab ihr das Gefühl, allein zu sein.
    »Welche Hilfsmittel werden Sie heute Abend brauchen?«, fragte Charlie.
    Alex hatte lange und gründlich darüber nachgedacht und wusste, dass es effektiver wäre, alles so einfach wie möglich zu machen. »Ich brauche ein Bett und einen Stuhl... vielleicht eine kleine Garderobe, an die ich meine Kleidungsstücke hängen kann.«
    Zwei Diener brachten ein weißes, eisernes Bettgestell auf die Bühne, ein anderer eine Federmatratze, Laken und Kissen. Alex starrte darauf. »Schwarze Seidenlaken?«
    »In Charlies Club gibt es nur schwarze Seidenlaken. Darauf sieht der weibliche Körper ganz besonders erotisch und verlockend aus, finden Sie nicht?«
    Alex stimmte zu. Als die Bühne fertig war, sah sie zu, wie die Diener die Stühle für das Publikum aufstellten. Sie hoffte, dass nur etwa ein halbes Dutzend der Stühle besetzt sein würden. Als eines der Mädchen ihr die Einladung zeigte, die Charlie ihren Kunden geschickt hatte, war Alex sprachlos.
     
    Charlotte King empfiehlt sich mit vorzüglicher Hochachtung Lord - und nimmt sich die Freiheit, ihn davon zu unterrichten, dass am Samstagabend pünktlich um acht Uhr die wunderschöne, jungfräuliche Caprice ihre gefeierte Vorstellung gehen wird, im Stil der Künstlerin der Posen, Emma Hamilton.
    Um sieben Uhr dreißig zog sich Alex hinter die Gardine zurück und stand hinter der Tür auf einer Seite des Podiums, die zur Treppe führte. Die lange blonde Perücke und die Maske hatte sie aufgesetzt. Sie zog den Umhang noch enger um sich und fühlte, wie ihr Herz raste. Sie wünschte, der Boden würde sich vor ihr auftun und sie verschlingen. Doch das passierte natürlich nicht. Sie strengte die Ohren an, doch alles, was sie außer ihrem eigenen Herzschlag hörte, war das Geräusch

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