Gefaehrliche Begierde
würden. Rupert wünscht es sich, Dottie wünscht es sich, und auch mein Vater hat es so gewollt. Kannst du das leugnen?«
»Nein, aber wir müssen es uns auch wünschen, Kit.«
»Willst du damit sagen, dass du mich nicht willst?«
»Nein, nein, das habe ich nicht gesagt.« Alex legte ihre Hand auf seine, sie war entsetzt, dass er ihre Ablehnung gespürt hatte. Oh, Kit, warum nimmst du mich nicht einfach in den Arm, so, wie du es in London gemacht hast?
»Um Himmels willen, Alex, spiel nicht mit mir. Ich möchte, dass das alles geregelt ist. Wenn ich deine Zustimmung nicht bekomme, fürchte ich, ich werde dich verlieren.«
»Kit, ich brauche ein wenig Zeit, ehe ich dir mein Versprechen geben kann.«
»Natürlich, Zeit, die wir miteinander verbringen werden. Ich werde dich morgen zu einer Ausfahrt in meinem Phaeton mitnehmen. Und dann möchte ich gern ein Abendessen geben, nur für die Familie, damit sich alle an den Gedanken gewöhnen, dass du Lady Hatton werden wirst. Du brauchst dich noch nicht auf einen Termin festzulegen.«
Ich kann morgen nicht mit dir ausfahren, ich muss morgen Abend bei Charlie auftreten! »Du kannst am Montag eine Ausfahrt mit mir machen, und das Abendessen kannst du auf die folgende Woche legen - wenn du darauf bestehst.«
»Ich bestehe darauf. Am Dienstagabend, Alexandra, du weißt gar nicht, wie glücklich du mich gemacht hast!«
Alex sah, wie schnell seine Laune sich änderte. Das war keine Überraschung, denn so war Christopher schon immer gewesen. Er war sehr empfindsam und leicht beleidigt. Sie würde aufpassen müssen, damit sie ihn nicht verletzte.
Nachdem er Alex nach Longford zurückgebracht hatte, ließ Kit seiner Laune freien Lauf. Heute musste ich mich nicht nur mit einer verrückten Frau beschäftigen, ich musste auch noch zu Füßen ihrer allmächtigen Enkelin kriechen, die glaubt, sie sei viel zu gut für mich! Eine Ehe war in Kits Augen ein Gräuel. Er fürchtete sich davor, denn er hatte schon immer geglaubt, dass es eine Falle sei. Aber er stand mit dem Rücken zur Wand, und es gab keinen anderen Ausweg. Das, was ihn am meisten ärgerte, war die Tatsache, dass sein Vater diese Ehe für ihn geplant hatte. Henry Hatton bekam endlich das, was er schon immer gewollt hatte!
Kit ging direkt in die Bibliothek und griff nach der Karaffe. Er brauchte, unbedingt einen Drink. Er wusste, wenn er erst einmal zu trinken anfing, würde er nicht eher aufhören, bevor der Whiskey alle war. Seine Hand zitterte, als er die Karaffe zurückstellte. Er hörte, wie jemand die Bibliothek betrat und drehte sich schuldbewusst um.
»Ihre Post, Sir.« Mr. Burke reichte ihm zwei Umschläge.
Als Kit sah, dass der eine Brief von der Barclays Bank und der andere von John Eaton war, wurde ihm übel. Er wusste, dass er es nicht über sich bringen würde, die Briefe zu lesen und warf sie achtlos auf den Schreibtisch. »Mr. Burke, Sie sind genau der Mann, den ich brauche. Ich möchte, dass Sie für Dienstagabend ein Abendessen für wenige ausgewählte Gäste vorbereiten: Alex und Lady Longford, Rupert und seine Frau, die Hardings, Olivias Bruder Harry und Neville Staines. Es gilt, etwas Besonderes zu feiern, nämlich eine Verlobung. Alexandra hat zugestimmt, Lady Hatton zu werden.«
»Meine Glückwünsche, Sir. Die Lady wird hier in Hatton willkommen sein. Soll Nicholas auch eingeladen werden?«
»Guter Gott, nein. Er möchte nicht, dass jemand weiß, dass er wieder zu Hause ist, und will auf der Grange bleiben.« Kit wusste, dass Mr. Burke nur wenige Minuten brauchen würde, um das Personal über die Verlobung zu unterrichten. Vielleicht würde sich die Neuigkeit bis zur Dienerschaft von Longford und den Hardings verbreiten. Je mehr von der Verlobung erfuhren, desto besser. Auf diese Art würde es Alex schwer fallen, sich ihm zu verweigern. Bei dem Essen würde er ihr einen der Ringe schenken, die seiner Mutter gehört hatten. Das würde die Verlobung in den Augen der Anwesenden offiziell machen.
Kit warf dem Whiskey einen sehnsüchtigen Blick zu, dann verfluchte er die Menschen, die ihm dies angetan hatten. Er nahm das Jagdgewehr aus dem Schrank in der Bibliothek. Wenn er jetzt nicht auf die Jagd ging und etwas tötete, würde er verrückt werden.
Als die Gaslampen gelöscht wurden, brandete der Applaus. Alex sammelte schnell ihre Kleidungsstücke zusammen und lief zur Treppe. Heute Abend hatte sie auf der Bühne ein Bad in einer kunstvoll bemalten Wanne genommen, die imaginäres
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