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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte, wusste er, dass er dorthin gehen würde, um Karten zu spielen.
    Nachdem Fenton ihm ein leichtes Abendessen serviert hatte, griff Nick zum Political Register, um die Zeit totzuschlagen, bis er sich für den Abend umkleiden würde. Was er dort las, ließ ihn nur noch wütender werden. Weil Wellington von der Öffentlichkeit als Held angesehen wurde und sehr schnell zum berühmtesten Mann in ganz England geworden war, denunzierte ihn der Prinzregent mit beißender Kritik und tat sein Bestes, die Regierung davon abzuhalten, ihn nach seiner Rückkehr nach England zu ehren. Nick schleuderte die Zeitung durch das Zimmer. Am Samstagabend würde es ihm eine große Befriedigung bereiten, in Prinnys königliches Auge zu spucken und sein königliches Gold zu gewinnen.
    Als der Zeitpunkt gekommen war, kleidete sich Nick in seine schwarze Abendgarderobe, eine schwarze Krawatte und schwarze Reitstiefel. Nur sein Hemd war weiß, und er hatte vor, es auszuziehen, ehe er Eatons Kutsche durchsuchte. Er schob die schwarze Ledermaske in seine Jackentasche, legte ein schwarzes Abendcape um und setzte einen schwarzen Dreispitz auf. Er würde ihn nicht nur vor dem Regen schützen, sondern auch seine Ide n tität verbergen. Er steckte die Liste ein, die Jacobs ihm gegeben hatte und nahm sich vor, sie von jetzt an immer bei sich zu tragen.
    Nick lud seine Armeepistolen und nahm sie mit in den Stall. Nachdem er seine Stute gesattelt hatte, schob er die Waffen in die Satteltaschen. Er ritt zur Pall Mall, stellte sein Pferd in den Stall hinter Charlies Club und ging zu Fuß zum Piccadilly.
    Das von Faustkämpfen gezeichnete Gesicht des Türstehers in Mollies Club war einschüchternd. Nick schob dem Mann fünf Guineen zu und wurde eingelassen. Der Club war wegen der hohen Einsätze heute Abend überfüllt. Er kam nicht einmal in die Nähe der Garderobe, deshalb nahm er seinen Hut ab und legte sein Cape über den Arm. Nick ging durch den Spielraum und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die hell erleuchteten Spieltische. Er versuchte, die geschminkten Gestalten in ihren grellen Kleidern, die die Einsätze machten, zu ignorieren. Das heisere Lachen und die übertrieben schrillen Stimmen waren eine Beleidigung für seine Ohren. Der Tisch mit den höchsten Einsätzen war ein Roulette-Tisch. Sein Blick fiel auf einen Stapel von rouleaux, der mindestens zwanzig-oder dreißigtausend wert war. Als er gerade auf den Tisch mit dem sich drehenden Rad zugehen wollte, sah er etwas, das ihn innehalten ließ. Schnell trat er in den Schatten.
    »Joan, Liebling, ich wette, du wirst heute Abend die Bank knacken!«
    »Oohh, Joan, lass dich anfassen, damit ich auch Glück habe!«
    »Ich lasse mich anfassen, u m Spaß zu haben, nicht, um Glück zu haben!«
    Nick stand wie angewurzelt und starrte auf das Geschöpf in dem atemberaubenden roten Kleid und der schwarzen Perücke. Das kann unmöglich sein, meine Einbildung spielt mir einen Streich! Doch je länger er das Gesicht der Frau mit den achatfarbenen Augen und der langen Nase betrachtete, desto überzeugter war er, dass sie bemerkenswerte Ähnlichkeit mit jemandem hatte, den er kannte. Obwohl er nicht absolut sicher war, vermutete er, dass es sich gar nicht um Joan handelte, sondern um John... John Eaton!
    »Machen Sie Ihre Einsätze, Ladys!«, ermahnte der Croupier. Als das Rad aufhörte, sich zu drehen, jubelte die Menge, und Nick wurde beiseite geschoben.
    Er wusste, dass er gehen musste. Wenn es sich bei dieser Frau wirklich um Eaton handelte, durfte er kein Risiko eingehen, von ihm erkannt zu werden. Er legte sein Cape um, zog den Dreispitz auf und trat hinaus in die Nacht. Im Westen hörte er entfernt ein Donnergrollen und war dankbar, dass der Regen weitergezogen war. Er überquerte die Straße, stellte sich in den Eingang des Gebäudes auf der anderen Straßenseite und wartete. Er musste sich davon überzeugen, dass der Mann, den er in dem atemberaubenden roten Kleid gesehen hatte, wirklich John Eaton war. Wenn er ein habitue des berüchtigten Mollies Club war, hatte er die Oberhand.
    Nach nur einer Stunde kam Joan aus dem Club, begleitet von dem untersetzten Türsteher. In dem schwarzen Lederbeutel, den sie in der Hand hielt, befand sich offensichtlich Joans Gewinn, und Nick nahm an, dass ihr Begleiter bewaffnet war. Er hielt den Atem an, weil er erwartete, dass eine Kutsche vorfahren und die beiden mitnehmen würde. Als das Paar allerdings mit schnellen Schritten zur nächsten Straßenecke

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