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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hauptmann der Horse Guards begleitet, der einen Aktenkoffer trug. Nicks Mund verzog sich verächtlich. Die Mitglieder des Regiments waren nicht mehr als verwöhnte Knaben, die perfekte Lakaien abgaben.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis die Prinzen ins Innere der großen Kutsche geklettert waren, dann schloss der Kutscher die Tür, kletterte auf den Kutschsitz und nahm die Zügel in die Hand. In einem großen Bogen fuhr die Kutsche aus dem Hof. Nick gelang es, Schritt mit dem Fahrzeug zu halten, als die Pferde für die kurze Strecke in einen leichten Trab fielen. Als die Kutsche etwa vierhundert Meter vom Foxhole entfernt war, öffnete Nick, der sich große Mühe gab, nicht gesehen zu werden, die Tür der Kutsche und schwang sich hinein.
    Ehe die Insassen überrascht aufschreien konnten, presste er die Pistole gegen das Herz des Prinzregenten.
    »Kein einziges Wort, Gentlemen.« Die Stimme war höflich aber todernst. »Ich bringe Euch eine Botschaft von Charles James Fox: Riskieren Sie nichts, Eure königliche Hoheit, spielen Sie sicher.«
    Der Herzog von York war so betrunken, dass er nicht wusste, was geschah. Gloucester stöhnte leise auf, und der Regent wimmerte, während eine Träne über sein dickes Gesicht rollte.
    »Holt das Geld aus dem Aktenkoffer und steckt es hier rein.« Nick hielt einen schwarzen Samtbeutel in der Hand und sah dem Hauptmann zu, als er den Lederkoffer öffnete und einen Betrag von etwa zwanzigtausend Pfund daraus hervorholte. Dann öffnete Gloucester seine Börse und leerte den Inhalt in den Samtbeutel. Als Frederick sich nicht rührte, nahm sein Cousin William seinen Epsom-Gewinn aus seiner Tasche und steckte ihn in den Beutel.
    »Meine Herren, es war mir eine Ehre und ein Privileg.« Nick öffnete die Kutschentür und sprang hinaus. Er lief in Richtung St. James Park, als die Kutsche anhielt und der Wachmann heruntersprang. »Haltet den Dieb!«, rief er. »Haltet den Dieb!«
    Plötzlich kam ein bewaffneter Reiter der Bow Street Polizei aus dem Park. Nick hätte ihn erschießen können, doch sein Ehrenkodex verhinderte eine solche Tat. Stattdessen verfluchte er sein Pech, wandte sich auf dem Absatz um und lief in die entgegengesetzte Richtung. Der Polizist auf dem Pferd jedoch hatte keine Bedenken, seine Waffe einzusetzen. Nick hörte den Schuss und fühlte an seinem Hinterkopf einen brennenden Schmerz. Trotz der Verletzung lief er weiter, er wusste, wenn die Kugel in seinen Kopf eingedrungen wäre, wäre er jetzt bereits tot. Er fühlte warmes Blut über seinen Nacken rinnen und betete, dass der Umhang das Blut aufsaugen würde, um keine Spuren zu hinterlassen.
    Nick bog um die Ecke der Pall Mall und lief auf dem altbekannten Weg zum Club von Champagner Charlie. Seinen Hut hatte er bereits verloren. Er riss die schwarze Ledermaske von seinem Gesicht und steckte sie in den Samtbeutel, den er noch immer umklammert hielt.
    Eine Reihe wunderschöner Dirnen sahen mit offenem Mund zu, wie einer der Hatton-Zwillinge durch den Empfangsraum und dann zur Treppe lief. In diesem Augenblick kam Charlie in einem burgunderfarbenen Brokatkleid die Treppe herunter. Der Applaus für die Bühnenshow von Caprice hatte begonnen. Er war Charlies Einsatzzeichen dafür, nach unten zu gehen und ihre Kunden zu begrüßen, nachdem sie sich die anregende Vorstellung angesehen hatten.
    »Sie sind hinter mir her«, rief Nick, als er auf der Treppe an ihr vorbeilief.
    »Mein Gott, du bist ja verwundet!« Charlie folgte ihm nach oben zu ihren privaten Räumen.
    Nick warf den Samtbeutel mit dem Geld und seine Pistole unter das Bett, dann zog er seinen schwarzen Umhang aus, der am Rücken voller Blut war.
     
    Alex zitterte am ganzen Körper, als ihre Vorstellung endlich vorüber war. Ihre Posen dauerten ungefähr eine Stunde, aber heute Abend waren sie ihr doppelt so lange vorgekommen. Als die Gaslampen gelöscht waren und der Applaus sich in einen ohrenbetäubenden Lärm verwandelte, war sie vor Erleichterung, dass diese nervenaufreibende Qual vorüber war, ganz schwach. Zitternd vor Kälte zog sie den Umhang über ihren nackten Körper und fragte sich, wie um alles in der Welt sie nur hatte glauben können, dass es eine so warme Nacht war. Während sie ihre Kleidungsstücke zusammensuchte, waren ihre Knie weich, und immer wieder ließ sie etwas fallen. Sie lief zur Tür, die in das erleuchtete Treppenhaus führte und hielt einen Moment inne, um sich zu versichern, dass sie nichts vergessen hatte. Dann holte sie tief

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