Gefaehrliche Begierde
glauben, aber sie fürchtete, dass seine Wunde ihn benommen machte. Alex küsste ihre Fingerspitzen und presste sie auf seine Lippen. »Bitte, liege still, mein Liebling.«
Charlie betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Er ist weg, aber er kann jederzeit zurückkommen, also bleibt ihr besser noch eine Weile.«
»Nick hat sehr viel Blut verloren. Die Wunde muss genäht werden.«
»Ihr braucht mich nicht anzusehen«, protestierte Charlie. »Ich bin kein häuslicher Typ, und ich leite dort unten ganz bestimmt auch keinen Nähkreis.«
»Oh, das werde ich tun, wenn Sie mir Nadel und Faden besorgen.«
Nicholas stöhnte auf und schloss die Augen. »Ich kann gar nicht glauben, dass ihr beide euch kennt!«
»Und es ist verdammt gut, dass wir das tun, Hazard Hat-ton!«, gab Charlie zurück. »Wir beide haben nämlich gerade deinen verdammten Hintern gerettet. Ich komme gleich wieder, mit Nadel und Faden.«
Als sich die Tür hinter Charlie schloss, glitt Alex aus dem Bett und zog ihr Hemd über. Sie stellte die Lampe heller und brachte sie zum Nachttisch. »Lass mich die Wunde einmal ansehen.«
Er setzte sich vorsichtig auf. »Sage mir, was du siehst.«
Alex betrachtete die Wunde. Seine wunderschönen schwarzen Locken waren voller Blut, das noch immer aus der Wunde quoll. Sie schob das Haar beiseite und sah den weißen Knochen darunter. Sie griff nach dem Kissen und presste es auf die Wunde, um das Blut zu stillen. »Es ist nicht so schlimm, wie ich dachte.« Mein Gott, es ist viel schlimmer, als ich geglaubt habe! »Die Kugel hat eine Wunde von ungefähr fünf Zentimetern hinterlassen.« Es sind mindestens acht Zentimeter, und die Wunde ist tief!
»Wie zum Teufel hast du von Champagner Charlie erfahren?«, wollte Nick wissen. »Und warum ziehst du dich für Geld aus?«
»Nick, wenn du nicht ruhig bleibst, wird die Wunde nicht aufhören zu bluten. Je mehr du mich anschreist, desto mehr Blut fließt aus der Wunde. Und du hast bereits viel zu viel Blut verloren!«
»Also gut, für den Augenblick werde ich den Mund halten, aber du hast mir eine ganze Menge zu erklären, Alexandra.«
»Oh, und du glaubst, du hast nichts zu erklären!« Wütend starrte sie ihn an.
Nick sah, wie immer, das Lustige an der Situation. »Wir geben ein verdammt feines Paar ab, der Satansbraten und der Straßenräuber. Gott sei Dank scheint es eher eine Farce zu sein und keine Tragödie!«
Charlie kam mit einer Nadel und einem Knäuel schwarzen Garns zurück. Sie goss Nick einen doppelten Brandy ein. »Trinke das, es wird dir helfen.«
Seine Mundwinkel zogen sich hoch. »Nicht wirklich. Es nimmt mir vielleicht den Schmerz, aber ich habe viel Blut verloren und sollte deshalb Wasser trinken. Mein Mund ist so trocken wie eine Wüste.«
Dennoch trank Nick den Brandy, während Alex die Nadel einfädelte und Charlie ihm einen Krug Wasser brachte. »Der Polizist durchsucht die anderen Clubs auf der Pall Mall. Ich bin ziemlich sicher, er hat nicht gesehen, dass du in meinen Club gelaufen bist.«
»Halte still, Nicholas. Es wird eine Weile dauern und sicher nicht angenehm sein«, warnte ihn Alex, als sie sich hinter ihn auf das Bett kniete.
»So etwas ist wohl selten angenehm«, antwortete er ernst.
»Ihr beide kennt euch wohl sehr gut«, bemerkte Charlie.
»Seit unserer Kindheit«, erwiderte Nick.
»Du glaubst, dass ich noch immer ein Kind bin«, warf ihm Alex vor, als sie den ersten Stich machte und den Schmerz, den sie ihm damit bereitete, am eigenen Körper fühlte.
»Das, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe, beweist ohne jeden Zweifel, dass du eine Frau bist, Alex, wenn auch leider keine Lady.«
»Und was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe, beweist mir, dass du ein Mann bist, Nick, wenn auch nicht länger ein Gentleman.«
»Nicht mehr, meine Süße, das verspreche ich dir.«
Charlie sah zu, bis Alex den letzten Stich gemacht und den Faden abgerissen hatte. »Ich habe dir ein Bad bestellt, wie üblich. Es ist schon zu einem Ritual geworden, dass die Zofe Wasser auf den Ofen stellt, sobald sie dich durch die Tür kommen sieht«, meinte Charlie spöttisch. »Ich will nur noch diese blutigen Laken vom Bett nehmen. Sie finden frische Laken im Ankleidezimmer«, wandte sie sich an Alex. »Nick, ich habe geschäftlich zu tun, deshalb werde ich dich bei deiner Liebsten zurücklassen.«
»Ich bin nicht seine Liebste«, protestierte Alex, als Charlie mit den schmutzigen Laken das Zimmer verließ und die Tür
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