Gefaehrliche Begierde
Kleides. Sie zog die Augenbrauen zusammen, als sie sich daran erinnerte, wie Dottie und Henry Hatton sich unterhalten hatten. Und dann dämmerte ihr, dass es sich dabei um die Verlobung zwischen ihr und Christopher handeln musste. Sie hatte nichts gegen Kit Hatton, natürlich nicht - nichts, bis auf die Tatsache, dass sie insgeheim seinen Zwillingsbruder liebte! Alexandra zog die Zügel ihres Pferdes an und kehrte um. Sie wollte verdammt sein, wenn sie ihnen erlauben würde, ihre Zukunft für sie zu entscheiden. Der Satansbraten würde eine Rebellion starten!
Nicholas, der sich von der Jagdgesellschaft getrennt hatte, hob den Kopf, um auf die Jagdhörner oder das Bellen der Hunde zu hören. Plötzlich hörte er in der Nähe einen Schuss. Er zog seine Jagdpistole aus dem Halfter, falls ein Hirsch sich seinen Weg durch den Wald brechen würde. Er ritt zu einer Lichtung und sah seinen Bruder und eine Gestalt in einer roten Jacke, die zusammengesunken auf dem Boden lag.
Kits Kopf fuhr alarmiert hoch, als sein Bruder näher kam. »Es hat einen Unfall gegeben!«, rief er.
Nick steckte seine Pistole weg und war im Bruchteil einer Sekunde aus dem Sattel. Er lief zu dem Mann, der am Boden lag. »Guter Gott, das ist Vater!« Nick entdeckte die hässliche Wunde auf seiner Brust, der metallische Geruch von Blut stieg ihm in die Nase, und er hörte seinen eigenen Herzschlag in den Ohren dröhnen. Vergebens tastete er nach einem Pulsschlag. Er blickte zu Kit auf, der noch immer seine Pistole in der Hand hielt. »Er ist tot!«, sagte Nicholas mit ungläubiger Stimme.
»Es war ein Unfall, ich schwöre es! Himmel, was soll ich nur tun?« Kit stieg von seinem Pferd, trat einen Schritt näher, warf dann die Pistole auf den Boden und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. »Es war ein Unfall!«
»Natürlich war es ein Unfall«, versicherte ihm Nick.
»Aber sie werden mir niemals glauben... sie werden sagen, dass ich ihn umgebracht habe... Alle haben den schrecklichen Streit gehört, den wir heute Morgen hatten... Lieber Gott, Nick, hilf mir!«
Nicholas blickte auf den Körper in seinen Armen, der bereits kalt wurde. »Natürlich werde ich dir helfen. Wir werden sagen, dass es ein Unfall war.«
»Niemand wird mir glauben! Ich habe ihn umgebracht, und ich hatte ein Motiv... Sie werden mich dafür einsperren!«
»Sie werden dich nicht einsperren, wenn es ein Unfall war, Kit. Reiß dich zusammen und sag mir, was geschehen ist.«
»Ein Hirsch... wir haben ihn beide gesehen... ich hatte eine klare Sicht... Er ist mir direkt in den Weg gelaufen und dann habe ich geschossen.«
Nicholas legte den Körper seines Vaters vorsichtig auf den Boden, dann hob er die silberne Heylin-Pistole auf, die Kit ins Gras geschleudert hatte.
»Es ist dein Gewehr, Nick. Sage ihnen, dass du es warst... bitte, hilf mir!«
Nicholas starrte in das kalkweiße Gesicht seines Zwillingsbruders und sah, dass er zitterte. Er fühlte seine Verzweiflung so deutlich, als sei es seine eigene. Wie um alles in der Welt würde Kit mit der Last dieser Schuld fertig werden? Er ging zu ihm. »Reiß dich zusammen, Christopher.«
Panik trat in Kits Augen, als er die Hunde näher kommen hörte. »Ich werde mich erschießen! Das ist der einzige Ausweg.«
Nicholas verhinderte, dass er nach dem Gewehr griff, auch wenn es nicht geladen war.
Drei Jäger kamen auf die Lichtung geritten. »Was zum Teufel ist geschehen?«
»Haltet die Hunde zurück!«, befahl Nicholas. »Ich habe meinen Vater erschossen, es war ein Unfall.«
Hewlett-Packard
5
Die drei Reiter starrten ungläubig auf die entsetzliche Szene vor ihnen. Während immer mehr Mitglieder der Jagdgesellschaft auf die Lichtung kamen, begriff Nicholas mit Schrecken, dass einige von ihnen in der Nacht im Sommerhaus der Hardings seinen Vater im Gras liegen gesehen hatten. Er hatte das eigenartige Gefühl eines deja vu, als jemand ihn fragte: »Ist er tot?«
Es stellte sich heraus, dass unter den Gästen zwei Staatsbeamte waren. Oberst Stevenson war Friedensrichter, Lord Staines der Coroner des Gebietes, zuständig für die Todesfälle, die keine natürliche Ursache hatten.
Lord Harding stieg als Erster aus dem Sattel. Er warf einen Blick auf Christopher und forderte ihn auf: »Hilf mir, deinen Vater ins Haus zu schaffen.«
Entsetzt trat Kit einen Schritt zurück, doch in diesem Augenblick mischte sich Oberst Stevenson ein. »Nein, nein, Harding.
Wir dürfen hier nichts verändern, bis wir ganz genau
Weitere Kostenlose Bücher