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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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bot ihm Kit lässig an.
    Alexandra errötete. Wie ungeschickt von Rupert, gerade jetzt von Geld zu sprechen, wo Nicholas gar nichts mehr besaß. Und wie großzügig von Christopher, den faux pas ihres Bruders zu übergehen.
    Die Kutsche fuhr durch das Tor des Devonshire House, des größten Hauses am Piccadilly. Rupert erinnerte sich an seine Kinderstube und sprang zuerst hinaus, um seiner Schwester zu helfen. Kit wollte die Kutsche wegschicken, da sie die Absicht hatten, die ganze Nacht zu bleiben, doch Nick bat den Kutscher, zu warten, damit er später Alex sicher nach Hause bringen konnte.
    Alex fühlte sich zurückgesetzt bei dem Gedanken, dass die drei die ganze Nacht durch London streiften, während sie wie ein Kind ins Bett geschickt wurde. Verdammt, das Leben ist so unfair zu den Frauen! Sie sah den düsteren Blick auf seinem Gesicht und wusste, dass er von ihr heftige Proteste erwartete. Sie schwor sich, ihn zu enttäuschen. Sie hob das Kinn, wedelte mit ihrem Fächer aus Straußenfedern und schwebte die Stufen zum Devonshire House hinauf.
    Es war Alexandras erster Besuch in diesem Haus, und ihre Augen weiteten sich, als sie die Marmortreppe hinaufging und die glitzernde Menschenmenge betrachtete, die sich unter den großen Kronleuchtern aus Kristall versammelt hatte. Ein Lakai in Livree nahm ihr den Umhang ab, und sie sah sich um und fragte sich, wie um alles in der Welt sich so viele Menschen gleichzeitig zum Essen setzen sollten.
    Hart Cavendish, der junge Herzog von Devonshire, entdeckte sie sofort. An seiner Seite waren die beiden dunkelhaarigen, gut aussehenden Zwillinge. »Alexandra, willkommen im Devonshire House. Sie sehen ganz einfach umwerfend aus.« Er hob ihre Hand an seine Lippen. »Rupert, du alter Halunke, warum hast du mir nicht gesagt, dass deine Schwester in der Stadt ist? Ich hätte ihr Blumen geschickt. Kommen Sie, ich möchte Sie vorstellen.« Er griff nach ihrem Arm und zog sie dann aus dem Kreis ihrer drei Begleiter mit sich fort wie eine Trophäe.
    Alexandra sprach aus, was ihr zuerst in den Sinn kam. »Ich hatte keine Ahnung, dass so viele Menschen zu dieser Jahreszeit in London sind.«
    »Oh, es gibt eine ganze Menge Unterhaltung, den ganzen Herbst und Winter über. Das Essen heute Abend wird zu Ehren des Grafen von Liverpool gegeben.«
    Alex konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. »Sie meinen Robert Banks Jenkinson, der neue Premierminister von England?«
    Hart lächelte sie geheimnisvoll an. »Ich habe bezweifelt, dass jemand, der so jung und so bezaubernd ist wie Sie, sich für Politik interessiert.«
    »Sie irren sich. Ich interessiere mich sehr für Politiker... sowohl für das, was sie tun als auch für das, was sie nicht tun. Bitte zeigen Sie mir Jenkinson. Ich möchte mir den Mann einmal ganz genau ansehen, der unter Spencer Perceval erst im letzten Jahr als Kriegsminister gedient hat und so rücksichtslos ehrgeizig war, dass er dem alten Perceval einen Tritt in den... Rücken gegeben hat!«
    Hart lachte. »Ich glaube, es war ein anderer Teil seines Körpers.«
    Londons elite faszinierte Alexandra. Aufmerksam beobachtete sie, was sich zwischen den Geschlechtern der Gesellschaft abspielte. Sie sah, wie die Damen ihre Töchter im heiratsfähigen Alter in die Nähe der begehrtesten Junggesellen manövrierten und bemerkte, dass Kit Hatton und ihr Bruder von Debütantinnen, die bereits seit Saisonbeginn in London waren, umringt wurden.
    Ihr Blick wanderte über die glitzernde Menschenmenge, sie suchte Nicholas. Er hatte deutlich gemacht, dass sie nicht sein Typ war, und sie war neugierig zu sehen, wer sein Typ war. Er unterhielt sich gerade mit einem männlichen Freund, und keine Frau versuchte, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wiederholt beobachtete sie ihn hinter ihrem Fächer und stellte fest, dass diejenigen, die mit ihm sprachen, ältere, kultivierte Damen waren, die ihm ein viel zu intimes Lächeln schenkten. Alex wurde grün vor Eifersucht, obwohl sie sich selbst einzureden versuchte, dass seine Eroberungen sie nicht interessierten. Als er schließlich zum Premierminister ging und ihn in eine, wie es schien, ernsthafte Unterhaltung verwickelte, fühlte sie eine große Erleichterung.
    Alex richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Begleiter und stellte fest, dass sie von jungen Männern umgeben waren, die darauf warteten, ihr vorgestellt zu werden. Sie konnte nicht anders als sich geschmeichelt zu fühlen. Hart stellte ihr die Lords Fitzmaurice, Tavistock und

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