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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fenster herunter. »Du würdest es viel bequemer haben, hier mit mir in der Kutsche zu sitzen. Der lange Ritt nach London wird dich erschöpfen, Liebling. Willst du deine Meinung nicht doch noch ändern?«
    Alex lachte. »Es sind sechs Meilen, keine sechzig! Kaum weit genug, um die Pferde ordentlich galoppieren zu lassen.«
    Dottie schloss das Fenster und lehnte sich in die ledernen Polster. Wie konnte sie sich mit Alexandra streiten, wo doch diese auf die schlaue Idee gekommen war, nach London zu fahren? Die Schließung des Herrenhauses von Longford für die nächsten Monate würde die Kosten auf ein Minimum reduzieren. Mrs. Dinwiddie und der alte Ned waren die geeigneten Aufpasser, und dazu noch gratis.
    Sie kamen auf der Great Western Road gut voran und ihr Weg führte sie an den hübschen Blumengärten im Osterley Park vorbei, deren Duft die warme Sommerluft erfüllte. Sie ritten am Syon-Haus vorüber, einem großen, viereckigen Herrenhaus, das von außen hässlich aussah, jedoch eine wunderschöne Innenausstattung besaß. Als sie die Außenbezirke von London erreichten, mussten sie langsamer reiten, doch die Stadt war für Alexandra so faszinierend, dass sie den langsamen Ritt begrüßte. Der Kutscher bog in die Cromwell Road ein, die nach Knightsbridge führte, und fuhr dann an dem geschäftigen Piccadilly vorbei nach Mayfair. Er blieb vor dem großen Haus am Berkeley Square stehen, sprang vom Kutschbock und ging zu dem Leithengst, um ihn an dem schmiedeeisernen Kutschpfahl vor dem Haus anzubinden. Dann lud er Koffer und Taschen aus und ließ das Gepäck der Hattons für die kurze Fahrt zur Curzon Street in der Kutsche.
    »Wo zum Teufel ist der Mann?«, beklagte sich Lady Longford laut. Als der erschöpfte Kutscher vorsichtig auf die Viscountess zuging und einen misstrauischen Blick auf ihren Stock aus Ebenholz warf, schimpfte sie: »Die erste Pflicht eines Kutschers sind seine Passagiere und nicht die Koffer! Sie hätten es nicht gewagt, Henry Hatton so zu behandeln. Geben Sie mir Ihren Arm, Mann, Ihren Arm!«
    Alexandra, die inzwischen mit Zephyr zum Stall hinter dem Stadthaus geritten war, hatte den Zornesausbruch ihrer Großmutter nicht miterlebt. Als sie um die Ecke des Gebäudes bog, sah sie, wie Dottie sich schwer auf den Arm des Kutschers stützte. Er übergab sie dem Butler, der Lady Longford an der mit Gold besetzten Mahagonitür bereits erwartete.
    »Willkommen in London, meine Lady. Die Dienerschaft und ich freuen uns, Sie zu sehen, und wir fühlen uns geehrt, Ihnen wieder zu Diensten zu sein.«
    »Das werde ich schon bald ändern, Hopkins«, erklärte Dottie spöttisch.
    Der Butler, der ihre exzentrische Art kannte, verbeugte sich.
    Alex schlüpfte hinter ihrer Großmutter ins Haus. »Hallo, Hopkins.«
    »Guten Tag, Mistress Alexandra. Viscount Longford wartet bereits ungeduldig auf Sie.«
    Sie grinste den Butler an. » Ih n Viscount Longford zu nennen, bedeutet, zu viel Respekt vor Rupert zu haben. Wie können Sie das nur ernst meinen, Hopkins? Und ich versichere Ihnen, es sind seine Koffer, auf die er ungeduldig wartet.«
    Als Rupert nach unten gelaufen kam, sagte Alex spöttisch: »Du kommst gerade rechtzeitig, um das Gepäck nach oben zu tragen.«
    »Keine Zeit für übermütige Ausgelassenheit. Ich brauche Abendkleidung. Wir sind auf der Bank Hart Cavendish begegnet, und er hat uns eingeladen, heute Abend zusammen mit ihm im Devonshire House zu Abend zu essen.«
    »Ich nehme an, du hast auch eine Einladung für Alexandra und mich bekommen?« Dotties Stimme ließ keine Ablehnung zu. Obwohl sie nicht die Absicht hatte, hinzugehen, war die Einladung doch wichtig für sie.
    »Ah, nun ja, da die alte Lady Spencer auch da sein wird, würde ich behaupten, dass du mehr als willkommen sein wirst.«
    »In meiner Anwesenheit wirst du sie Gräfin Spencer nennen. Hier, das kannst du zuerst nach oben tragen.« Dottie reichte ihm eine riesige Hutschachtel, in der sie ihre Perücken aufbewahrte. »Dein Busenfreund Hatton trauert, wenn es um seine Verlobte geht, jedoch nicht, wenn es darum geht, sich im Devonshire House zu vergnügen. Komm, Alexandra, wir müssen ein Kleid aussuchen, in dem du unwiderstehlich aussiehst.«
    Um sechs Uhr trug Alexandra ein cremefarbenes seidenes Faille-Kleid, dessen Dekollete ihre festen jungen Brüste perfekt anhob. Bunte Samtbänder schmückten die Empiretaille des Kleides, und Sara, die geschickte Kammerzofe, war damit beschäftigt, die gleichen Bänder in Alex' rotgoldene

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