Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Schachbrettmuster gehalten.
„Ich würde mich gern gründlich im ganzen Haus umsehen, in allen Räumen“, sagte Pete und schaute zu, wie sie herzhaft in den Apfel biss. „Das Erdgeschoss und den Keller habe ich mir bereits angeschaut, während Sie schliefen. Ihr Tresor ist sehr gut untergebracht. Man bräuchte schon eine Menge Sprengstoff, um ihn zu knacken. Aber Ihre allgemeinen Sicherheitseinrichtungen …“ Er brach ab undschüttelte den Kopf.
„Zweitklassig?“, schlug Annie vor. Sie hatte sich an die Arbeitsplatte gelehnt, die Beine leicht gekreuzt, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete ihn, während sie ihren Apfel verzehrte.
Der Einwurf brachte ihr kein Lächeln ein, aber immerhin blitzte kurz Belustigung in seinen dunklen Augen auf. „Höchstens. Ein Profi könnte problemlos ins Haus eindringen, ohne Alarm auszulösen. Lesen Sie keine Testberichte? Das Alarmsystem, das Sie hier haben, ist berüchtigt für seine Fehlfunktionen. Es ist unzuverlässig, lässt sich sehr leicht überbrücken und löst häufig Fehlalarm aus.“
Annie befreite das Kerngehäuse ihres Apfels vom restlichen Fruchtfleisch, leckte sich die Lippen und schaute zu ihm auf. „Das habe ich schon gemerkt.“ Sie öffnete die Schranktür unter der Spüle und warf den Apfelbutzen in den Bioabfallbehälter. Dann wusch sie sich die Hände.
Sein Gesichtsausdruck änderte sich leicht. Die meisten Leute hätten vermutlich gar nicht bemerkt, dass seine Augenbrauen sich leicht zusammenzogen. Aber Annie war es gewöhnt, kleinsten Details Aufmerksamkeit zu schenken, und in einem derart ausdruckslosen Gesicht wie seinem fiel die feinste Mimik auf. „Was ist?“, fragte sie.
Er blinzelte überrascht. „Wie bitte?“
„Irgendetwas beschäftigt Sie. Was ist es?“
Sie stand keinen Meter von ihm entfernt, und er konnte ihren natürlichen Duft wahrnehmen. Sie roch süß und warm, ein bisschen nach Babyshampoo, einer reichhaltigen Hautlotion und grünem Apfel. Trotz des unförmigen Schlafanzugs aus dickem Flanell war er sich ihres weichen weiblichen Körpers unter dem Stoff nur zu bewusst. Er spürte, wie Verlangen in ihm aufstieg. Er holte tief Luft. Himmel noch mal, die ganze Abteilung hält sie immer noch für eine Kunstdiebin …
„Ich habe mich gefragt, ob Sie wirklich nicht mehr essen wollen“, antwortete er ruhig. Mit reiner Willenskraft drängte er sein Verlangen nach ihr zurück und verbarg es tief in seinem Inneren. Dort war es gut versteckt. Fürs Erste jedenfalls. „Das kommt mir nicht sehr viel vor, zumal Sie sagten, Sie seien sehr hungrig. Sie sollten etwas essen, was besser sättigt.“
Annie lachte und ließ ihre weißen Zähne blitzen. „Na toll“, sagte sie, „ein Leibwächter, der mir Ernährungstipps gibt. Wie passend.“
Er lächelte. Genau genommen verzogen sich seine Mundwinkel nur ein ganz klein wenig nach oben, aber Annie ließ das als Lächeln gelten. Junge, Junge, wenn dieser Mann wirklich lächelte, musste er teuflisch gut aussehen.
„Entschuldigen Sie“, sagte er, „aber Sie haben gefragt.“
„Stimmt“, gab sie zurück und ging voraus in den Flur. „Das habe ich. So, jetzt muss ich mich an meine Arbeit machen.“
Mit raschem Schwung warf sie ihre langen Haare zurück und zog ihre Schlafanzughose hoch. Pete wünschte sich beinahe verzweifelt, sie würde sich etwas anderes anziehen. Normalerweise ließ er sich nicht so leicht ablenken, aber jedes Mal, wenn Anne Morrow sich bewegte, hatte er Mühe, sein Verlangen nach ihr zurückzudrängen.
Er hatte jetzt schon sehr lange keinen Sex mehr gehabt. Nicht weil er keinen hätte haben können, sondern weil er einfach keine Lust darauf hatte. Wie passend, dass seine Libido ausgerechnet hier und ausgerechnet jetzt wieder zum Leben erwachte! Hier mitten im Nirgendwo, allein in einem großen Haus mit dieser schönen Frau. Verdammt, sobald erzurück im New Yorker Büro war, musste er unbedingt Carolyn Dingsbums besuchen, die Verwaltungsassistentin mit den langen Beinen …
„Es wäre wirklich besser, wenn ich mir die oberen Stockwerke des Hauses anschauen könnte“, sagte er.
Annie schüttelte den Kopf. „Taylor, ich will nicht unhöflich sein, aber ich hinke meinem Zeitplan bereits zwei Tage hinterher. Außerdem macht es wirklich keinen Sinn, Ihnen hier alles zu zeigen, denn wenn ich morgen mit Marshall gesprochen habe, nehmen Sie den nächsten Zug zurück in die Stadt.“
„Ich bin mit dem Wagen hier“, gab er unbewegt
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