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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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der Typ sein, der mir Todesdrohungen schickt. Soweit ich weiß, könnten Sie den echten Pete Taylor aus dem Weg geräumt haben.“
    „Mein Bild ist auf meinem Dienstausweis und meinem Führerschein.“
    „Jeder weiß, wie leicht sich Ausweise fälschen lassen …“ Sie brach mitten im Satz ab und starrte fasziniert auf seine Halskette. Sie hatte schon vorher bemerkt, dass er Silberperlen trug, aber bisher hatte sie die Kette nicht näher betrachten können. Es war eindeutig eine Diné-Arbeit aus kleinen hohlen Silberperlen mit einem Naja-Symbol, einer nach unten offenen Silbersichel, als Anhänger.
    Trotz ihrer Angst trat sie einen Schritt auf ihn zu und nahm das Naja-Symbol in die Hand. „Das ist wunderschön“, sagte sie und schaute kurz zu ihm hoch, bevor sie das Schmuckstück eingehender betrachtete. Die Naja-Sichel lief in zwei winzige, fein gearbeitete Hände aus. „Eine Diné-Arbeit. Sie ist schon sehr alt, nicht wahr?“
    Ihr ganzer Zorn, ihr ganzes Unbehagen waren schlagartig vergessen. Der sorgfältig gearbeitete Silberschmuck hatte sie völlig in ihren Bann geschlagen. Sie musterte die Kette mit ehrlichem Interesse, und ihre Augen funkelten vor Aufregung.
    Pete lachte, und Annie schaute überrascht auf. Es war ein herzliches volltönendes Lachen, das seine Züge zu verwandeln schien. Sie hatte richtig vermutet – jetzt, wo Leben in sein Gesicht gekommen war, sah er außergewöhnlich gut aus.
    „Ja“, bestätigte er. „Es ist eine Diné-Arbeit.“
    Sie stand so nah bei ihm, nur Zentimeter von ihm entfernt,das Naja-Symbol in der Hand, und schaute ihm in die Augen. Als Pete ihren Blick erwiderte, konnte er Hitze in sich aufsteigen fühlen. Was hatte sie nur an sich, dass sein Körper so heftig auf sie reagierte? Er wollte sie in seine Arme ziehen, ihren Körper spüren. Er konnte sich vorstellen, wie ihre Lippen schmeckten: warm und süß. Junge, es würde ihn kaum Mühe kosten …
    Er schob seine Hände tief in seine Hosentaschen, um nicht in Versuchung zu geraten, diese unglaubliche Frau zu berühren.
    „Die Gürtelschnalle ist auch eine Diné-Arbeit“, fuhr Annie fort. „Ebenso der Ring, den Sie tragen, glaube ich … Ich habe ihn noch nicht richtig gesehen.“
    Er zog die rechte Hand aus der Hosentasche und warf einen kurzen Blick auf den schweren Silberring mit dem Türkis, den er am Mittelfinger trug.
    „Darf ich?“, fragte Annie, ließ den Naja-Anhänger los und nahm seine Hand. Sie besah sich das zerschrammte Silber des Rings und die feinen Ornamente. „Der ist nicht ganz so alt wie die Kette“, meinte sie, „aber dennoch wunderschön.“
    Ihre schlanken Finger fühlten sich kühl an auf seiner Haut. Ihre Nägel waren kurz, aber sehr gepflegt, und sie trug keinen Schmuck an den Händen.
    „Ich dachte, Sie seien Expertin für europäische Metall-Artefakte“, sagte er. „Wie kommt es, dass sie so viel über indianischen Schmuck wissen?“
    Sie drehte seine Hand, sodass sie den Ring von der anderen Seite sehen konnte. „Als Kind habe ich sechs Jahre bei Ausgrabungen in Utah und Arizona verbracht, außerdem ein Jahr in Colorado. Meine Eltern und ich haben fast überall auf der Welt gelebt, aber am besten gefiel es mir imamerikanischen Südwesten. Als ich aufs College ging, war ich drauf und dran, mich auf die Archäologie der amerikanischen Ureinwohner zu spezialisieren.“
    „Und warum haben Sie das nicht getan?“
    „Keine Ahnung. Ich meine, es gab eine Reihe verschiedener Gründe.“ Sie senkte den Blick wieder auf seinen Ring. Seine Hand war so groß, dass er spielend ihre beiden Hände hätte damit umfassen können. Seine Handfläche war schwielig, und an zwei Fingerknöcheln entdeckte sie fast verheilte Abschürfungen – als hätte er die Faust gegen eine Wand geschlagen. Oder er hatte irgendjemanden niedergeschlagen, was ja bei seiner Arbeit durchaus auch möglich war.
    Er blickte auf sie herab und machte keinerlei Anstalten, ihr seine Hand zu entziehen. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, und Annie sah tief in seinen Augen Verlangen lodern. Es traf sie wie ein Blitz, der ein Feuer in ihrem Körper entfachte. Hastig ließ sie seine Hand los und stellte ebenso erschrocken wie amüsiert fest, dass er genauso hastig losgelassen hatte. Was mochte er in ihren Augen gesehen haben? War ihr etwa deutlich anzusehen, welche Anziehungskraft er auf sie ausübte?
    Sie schaute weg, trat einen Schritt zurück und wandte sich erneut der Treppe zu. „Gute Nacht“, sagte sie. Ihre

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