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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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helfen.“
    Wieder blieb es einige Sekunden still. Dann sagte Annie: „Danke, Taylor, das ist lieb von Ihnen. Gute Nacht.“

8. KAPITEL
    W affeln. Annie wachte auf und verspürte Appetit auf Waffeln. Das passierte nicht allzu oft – höchstens ein- oder zweimal im Jahr –, aber wenn dieser Appetit sie überfiel, dann holte sie das Waffeleisen aus dem obersten Fach des Küchenschranks, schnappte sich ihren hundertprozentig naturreinen Ahornsirup und verbrachte tatsächlich mehr als die sonst üblichen fünf Minuten in der Küche.
    Sie stieg aus dem Bett, zog sich ihren Morgenmantel über den Schlafanzug, schlüpfte in ihre Hausschuhe und tappte in die Küche.
    Kurze Zeit später war der Teig fertig, das Waffeleisen heizte sich auf und Annie kramte in ihrem Kühlschrank nach dem Ahornsirup. Endlich entdeckte sie die Flasche ganz weit hinten, stürzte sich regelrecht darauf, zog sie aus dem Kühlschrank und stellte enttäuscht fest, dass sie beinah leer war.
    „Oh Mist“, stieß sie ärgerlich hervor. Sie drehte die Temperatur des Waffeleisens herunter und ging zurück in ihr Schlafzimmer.
    Pete war im Bad. Annie konnte hören, dass die Dusche lief. Also schlüpfte sie rasch in ihre Jeans, zog sich ein Sweatshirt über und ein paar Schuhe an. Dann kämmte sie sich rasch die Haare, band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, schnappte sich ihre Geldbörse und den Autoschlüssel.
    Sie war schon fast aus dem Haus, als ihr einfiel, dass sie Pete wohl besser eine Nachricht hinterließ. Hastig kritzelte sie ein paar Sätze auf die Rückseite eines Briefumschlags und legte diesen auf die unterste Treppenstufe.
    Ihr Wagen sprang in der kühlen Morgenluft mit leisemProtestgrummeln an, und Annie bedauerte kurz, sich nicht die Zeit genommen zu haben, ihre Jacke aus dem Büro mitzunehmen. Da sie mit dem Auto nur wenige Minuten bis zum Supermarkt brauchte, ging sie nicht noch mal ins Haus, um sich die Jacke zu holen.
    Sie parkte auf dem Parkplatz des Supermarkts und rannte schnell in den Laden. Die automatischen Türen öffneten sich zischend vor ihr und schlossen sich gleich wieder hinter ihr. Sie verzichtete auf einen Einkaufswagen, nahm sich nicht einmal einen Korb und eilte auf kürzestem Weg zu dem Regal mit Backzutaten und Ahornsirup. Hier belegte der billige Kunstsirup in Dutzenden Sorten mehrere Regalmeter, aber es gab nur eine einzige Sorte echten Ahornsirup, und zwar aus Vermont. Sie eilte mit der Flasche zur Schnellkasse, stellte sich dort an und vertrieb sich die Wartezeit mit den Schlagzeilen der Klatschpresse, bis jemand sie grob packte.
    Erschrocken schrie sie auf, bevor sie erkannte, wer der Angreifer war.
    Pete.
    Barfuß, nur in Jeans, mit offenem Hemd und nassen Haaren. Er wischte sich einen Tropfen Wasser von der Nase und funkelte sie zornig an.
    „Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?“, fragte er. Seine Lautstärke schwoll dabei an, bis er das letzte Wort regelrecht brüllte.
    Die Kassiererin musterte ihn neugierig, während sie Annies Ahornsirup über den Scanner zog.
    „Ich musste was besorgen“, antwortete Annie mit erschrocken geweiteten Augen und deutete auf den Sirup. „Sie standen gerade unter der Dusche, deshalb …“
    Seine Hand umklammerte fest ihren Oberarm. „Dann hätten Sie warten sollen, bis ich fertig geduscht habe, verdammtnoch mal“, zischte er.
    Er war wütend und machte kein Hehl daraus. Sie konnte sehen, wie die Muskeln in seinem Unterkiefer arbeiteten und seine Augen vor Zorn sprühten. Nie zuvor hatte sie diesen so sorgsam beherrschten Mann so aufgewühlt gesehen.
    „Vier Dollar und siebenundneunzig Cent“, sagte die Kassiererin und beobachtete die Szene mit unverhohlener Neugier.
    Bevor Annie ihre Geldbörse zücken konnte, warf Pete eine Fünfdollarnote auf das Laufband und griff nach der Flasche Ahornsirup. Dann zog er Annie mit sich zur Tür. „Sie gehen ohne mich nirgendwohin“, stellte er mit mühsam beherrschter Stimme klar. Die automatische Tür ging ihm nicht schnell genug auf, und er half mit einem Stoß nach, dessen Heftigkeit noch einmal seine Worte unterstrich. „Nirgendwohin.“
    Als sie auf den Parkplatz und damit in die kühle klare Luft hinaustraten, riss Annie sich von ihm los, nahm ihm die Flasche Ahornsirup ab und verstaute sie in ihrer Einkaufstasche. „Hören Sie auf, Taylor“, sagte sie. Jetzt wurde sie selbst wütend. Was gab ihm das Recht, sie aus dem Laden zu zerren und sie in aller Öffentlichkeit anzuschreien? Was gab ihm überhaupt das

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