Gefährliche Enthüllung (German Edition)
klopfte es heftig an der Tür.
Die Badezimmertür war nur angelehnt, und Annie stieß sie auf. „Pete?“
Das Wasser wurde abgedreht. Der kleine Raum war voller Dampf, der Spiegel beschlagen. Pete kam nackt aus der Dusche und griff nach einem Handtuch, um sich abzutrocknen. Er sah sie an und begriff wie immer sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“
„Da ist jemand an der Tür.“
Er fluchte leise, rubbelte sich noch einmal mit dem Handtuch ab und schlang es sich dann um die Hüften. Annie folgte ihm ins Schlafzimmer, und Pete bedeutete ihr, zur Seite zu gehen. Er nahm eine der Waffen vom Tisch, entsicherte sie und näherte sich der Tür. Annie blieb gehorsam im Hintergrund, während er durch den Türspion auf den Flur hinausspähte. Die Anspannung in seinen Schultern ließ sichtlich nach. Dann löste er den unter der Klinke verkeilten Stuhl und öffnete die Tür einen Spalt.
„Sie sind zu früh“, hörte Annie ihn sagen.
„Ich habe Ihnen Frühstück mitgebracht“, gab eine Männerstimme zurück. „Ein paar Donuts und Kaffee. Ich dachte, Sie könnten die zusätzliche Energie vielleicht dringender brauchen als ich.“
„Geben Sie mir noch zehn Minuten“, antwortete Pete. „Dann können wir los.“
„Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen“, erwiderte der Mann. „Vorläufig geht hier niemand irgendwohin.“
Petes Schultern verspannten sich wieder. „Was ist los?“
„Öffnen Sie lieber die Tür, Peterson“, mischte sich eine andere Stimme ein.
Peterson, fragte sich Annie. Warum zum Teufel spricht er Pete mit diesem Namen an?
Pete warf ihr einen raschen Blick über die Schulter zu, trat dann näher an die Tür heran und sagte irgendetwas so leise, dass sie es nicht verstehen konnte.
„Zum Teufel mit Ihrer Tarnung, Peterson“, entgegnete der erste Mann und schob sich durch die Tür ins Zimmer. Sein Blick fiel auf Annie. „Die Ermittlungen sind abgeschlossen“, sagte er und wedelte mit einem zusammengefalteten Dokument in der Luft herum. „Ich habe hier einen Haftbefehl für Dr. Anne Morrow.“
Annie starrte ihn verständnislos an. „Was?“ Sie schaute zu Pete hinüber. „Pete, was geht hier vor? Wer ist dieser Mann?“
„Ganz einfach, Lady.“ Der Mann lächelte hinter seinen dicken Brillengläsern. „Ich bin Whitley Scott vom FBI. Agent Peterson kennen Sie ja bereits. Er ist von der CIA.“
Pete hatte ihm inzwischen das Dokument abgenommen und überflog rasch die Seiten. Dann schaute er auf und begegnete Annies schockiertem Blick.
„Nein“, hauchte Annie, aber dennoch wusste sie, dass es die Wahrheit war. Sie sah das Schuldbewusstsein in Petes dunklen Augen.
„Und Sie, Dr. Morrow“, fuhr Scott fort, „sind verhaftet. Ihnen werden fünf verschiedene Verbrechen zur Last gelegt, unter anderem Raubüberfall und Mord.“ Er wandte sich anPete. „Wollen Sie sie über ihre Rechte aufklären?“
„Oh Gott“, stieß Annie hervor. Pete gehört zur CIA …
„Nein“, sagte Pete leise.
„Collins“, wandte Scott sich an einen der anderen Männer, die inzwischen hereingekommen waren. „Lesen Sie ihr ihre Rechte vor und durchsuchen Sie sie.“
„Nein“, protestierte Pete scharf. „Sie ist sauber.“
„Sie wissen, dass das sein muss“, sagte Scott.
„Sie haben das Recht zu schweigen …“, begann Collins die übliche Litanei.
„Ich werde sie durchsuchen“, sagte Pete.
„… alles, was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden.“
„Hübsches Zimmer“, bemerkte Scott. Er musterte das ungemachte Bett, die aufgerissenen Kondomhüllen auf dem Fußboden. Er feixte. „Muss ja eine anstrengende Nacht gewesen sein, was, Peterson?“
„Oh Gott“, wiederholte Annie. Pete gehört zur CIA …
Pete nahm sie beim Arm, und sie schaute zu ihm hoch, aufgeschreckt durch seine Berührung. „Du verdammter Hurensohn“, stieß sie hervor und machte sich von ihm los.
„Sie haben das Recht auf einen Anwalt.“
„Annie, ich weiß nicht, was das alles soll“, sagte Pete leise und schnell, „aber ich werde es herausfinden. Im Moment ist es nur wichtig, dass du Ruhe bewahrst.“
„Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten können, dann wird Ihnen kostenlos einer gestellt.“
Auf der anderen Seite des Zimmers zog Scott die Vorhänge auf. Das graue Licht eines regnerischen Oktobermorgens brachte kaum Helligkeit ins Zimmer. „Hübsche Aussicht über den Park.“
„Das muss jetzt sein“, erläuterte Pete, „und ich erledigedas so schnell wie
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