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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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entgehen.
    Sie erreichten Exeter – die letzte Station vor ihrem Reiseziel – bei Anbruch der Dunkelheit und nahmen im dortigen „New London Inn“ Quartier für die Nacht. Wie schon an den beiden vorangegangenen Abenden begab Lucien sich in den Schankraum, damit Madeline Zeit hatte, sich für die Nacht fertig zu machen.
    Als er eine Stunde später nach oben kam, war er erstaunt, das Zimmer nicht in völliger Dunkelheit vorzufinden. Im Kamin flackerte ein munteres Feuer, und auf dem Nachttisch neben dem Bett brannte eine Kerze. Der kleine Raum war einladend warm und schien ihn willkommen zu heißen. Lucien steuerte schnurstracks auf den Sessel zu und streifte seinen Mantel ab, ohne einen Blick auf das Bett oder die Frau zu werfen, die darin lag. Er hatte sich geschworen, diese Nacht auf dem Sessel zu verbringen, diesem verwünscht unbequemen Sessel, und nirgendwo sonst. Er biss die Zähne zusammen und entledigte sich seiner Weste.
    „Lucien.“
    Er war dabei, seine Stiefel auszuziehen, und hielt mitten in der Bewegung inne. Die Versuchung, die in Madelines ruhiger Stimme lag, sprang ihn förmlich an. Sein Blick glitt zu ihr hinüber. Sie saß gegen die Kissen gelehnt, hatte die Beine unter der Decke angezogen und die Arme darumgelegt. Ihr Kinn ruhte auf ihren Knien. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“, fragte er und hoffte, dass sie nicht bemerkte, wie heiser er klang.
    „Ich dachte nur … ob du … ob du vielleicht …“ Die Farbe ihrer Wangen vertiefte sich.
    Du lieber Himmel! Lucien wusste, was sie ihn fragen wollte.
    „Ich dachte, wenn du neben mir liegen könntest … vielleicht würde Farquharson … vielleicht hätte ich dann nicht wieder einen Albtraum.“ Sie wandte den Blick ab, ihr Gesicht war flammend rot.
    Lucien fühlte ihre Verlegenheit mit einer Intensität, als wäre es seine eigene. Es musste sie eine unglaubliche Überwindung gekostet haben, ihre Bitte zu äußern. Aber zum Teufel, sie ahnte nicht, welche Wirkung sie auf ihn ausübte. Bei der Erinnerung daran schmerzten seine Lenden. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Madeline, du weißt nicht, was du da verlangst.“
    Sie deutete auf die leere Betthälfte neben sich. „Es erscheint mir so unsinnig, dass du die Nacht auf dem unbequemen Sessel verbringst und frierst, wenn diese Matratze reichlich Platz für uns beide bietet.“
    Besser der Sessel, als der Verlockung nachzugeben, die in ihrem unschuldigen Angebot lag. Lucien öffnete den Mund, um es zurückzuweisen.
    „Ich vertraue dir, Lucien.“
    Das mochte sein – aber vertraute er sich selbst? Die Verletzlichkeit in ihrem Blick verhinderte, dass er die ablehnende Antwort äußerte, die ihm auf der Zunge lag.
    „Madeline“, versuchte er es noch einmal und fuhr sich wieder durch die Haare.
    Sie lächelte und schlug die Bettdecke auf der freien Seite zurück – seiner Seite. „Und mein Ruf kann ja nicht ruiniert werden, wenn wir im selben Bett schlafen. Wir sind schließlich verheiratet.“ Sie kuschelte sich unter die Decke und sah ihn erwartungsvoll an.
    Lucien wusste, er war verloren. Er konnte nicht Nein sagen. Stattdessen schwor er sich, sie nicht zu berühren. Mit einem unterdrückten Seufzen entledigte er sich seiner Stiefel und schlüpfte in Hemd und Pantalons zu Madeline ins Bett.
    Sie spürte, wie die Matratze unter Luciens Gewicht nachgab. Ein Gefühl von Geborgenheit breitete sich in ihr aus, gleichzeitig prickelte ihr Körper, und freudige Erregung durchströmte sie. Sie wusste, sie hätte ihn nicht fragen sollen, und gewiss hielt er sie nun für unanständig. Aber sie brauchte seine Nähe so sehr, dass sie sich über ihre Scham hinweggesetzt und eine Bitte geäußert hatte, von der sie bis dahin sicher gewesen war, dass sie ihr nie über die Lippen käme.
    Sie lagen stocksteif Seite an Seite, auf dem Rücken und darauf bedacht, einander nicht anzusehen, geschweige denn eine Berührung zu riskieren. Madeline fragte sich, was ihn dazu gebracht hatte, eine Frau zu heiraten, die er so … mangelhaft fand. Sie war ihm weder gesellschaftlich noch finanziell ebenbürtig, auch wenn er sie das nicht spüren ließ. Sobald er sie berührte, fühlte sie sich lebendig, glücklich, voller atemloser Erwartung. Ihm ging es eindeutig nicht so, er wollte sie nicht anfassen. Plötzlich glaubte sie zu verstehen.
    „Lucien?“
    „Hm?“ Noch immer sah er sie nicht an.
    Sie wusste, es war eine Frage, die sie ihrem frisch angetrauten Gatten nicht stellen sollte, erst recht

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