Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung
nicht in dieser Situation. Keine halbwegs vernünftige Frau würde etwas so Dummes tun. Aber die Aussicht auf erdrückende Schuldgefühle ließ Madeline alle Vorsicht in den Wind schlagen. Sie musste es wissen. „Darf ich dir eine … persönliche Frage stellen?“ Er rückte ein winziges Stück von ihr fort.
„Du kannst fragen, Madeline. Was nicht heißt, dass ich antworte.“
Sie warf ihrem Gatten einen raschen Seitenblick zu. „Bevor du mich geheiratet hast … bevor …“ Unsicher, wie sie die Frage formulieren sollte, brach sie ab. Und versuchte es erneut. „Ich weiß, es war nicht dein Wunsch, dich mit mir zu vermählen. Du hast es getan, um mich vor Lord Farquharson zu schützen.“
Es kam ihr so vor, als versteife sich Luciens Körper noch mehr.
„Gab es da eine andere Frau, die du …“, Madeline holte tief Luft, „… die du heiraten wolltest?“ Ein eiserner Ring schien sich um ihre Brust zu legen, während sie auf seine Erwiderung wartete.
Dann sah Lucien sie an. Sein Blick war eisig.
Sie schluckte. „Vergib mir, ich hätte nicht fragen sollen …“ Aber ich wollte herausfinden, ob dein Herz schon jemand anderem gehört, vervollständigte eine leise Stimme in ihr den Satz.
„Warum hast du es dann getan?“, fragte Lucien schroff.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich … ich dachte …“ Es wäre eine Erklärung dafür, dass du so entschlossen Abstand zu mir wahrst, setzte die leise innere Stimme hinzu.
„Denk nicht. Meine Vergangenheit ist kein Teil unserer Vereinbarung, Madeline.“ Er rollte sich auf die Seite, kehrte ihr den Rücken zu und blies die Kerze aus.
Seine Botschaft war unmissverständlich und tat schrecklich weh. Sie war nicht hübsch, nicht wie Angelina. Er mochte sie geheiratet haben. Er war bereit, das Bett mit ihr zu teilen, wenn sie ihn dazu nötigte. Aber er begehrte sie nicht. Konnte sich nicht einmal dazu durchringen, sie anzufassen. Letzte Nacht … nichts als ein Traum. Der dumme, törichte Traum eines dummen, törichten Mädchens. Die Wirklichkeit war eine Zweckehe. Eine Vereinbarung, die ihr Schutz vor Farquharson gewährte. Das war es, was er ihr angeboten und was sie akzeptiert hatte. Etwas anderes konnte sie nicht erwarten.
Im Bett war es wunderbar warm und behaglich. Madeline wackelte mit den Zehen und seufzte vor Wonne. Was für ein herrlicher Traum! Lucien hielt sie im Arm und drückte sie an sich, als wolle er sie vor der ganzen Welt beschützen. Ihre Wange ruhte auf seiner Brust, die sich unter seinen langsamen, regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Dort, wo ihre Brüste gegen ihn gepresst wurden, konnte sie seinen starken, stetigen Herzschlag spüren. Sie schwelgte in dem Gefühl, ihm so nahe zu sein. Er erfüllte all ihre Sinne und löste eine Empfindung sonderbaren Erregtseins in ihr aus, die sie nicht einordnen konnte. Ihre Beine waren mit seinen verschlungen, sodass es ihr nicht einmal möglich gewesen wäre, sich zu befreien, wenn sie es gewollt hätte. Sie widerstand dem Drang, die Augen zu öffnen, gestattete sich, noch ein wenig länger zu träumen, bevor sie erwachte und das Bett neben sich leer fand.
Im Halbschlaf begann sie seinen Körper zu erforschen, schob ihre Hand behutsam unter sein Hemd. Seine Muskeln waren kräftig und fest. Sie fuhr durch den leichten Haarflaum, der seinen Brustkorb bedeckte, und presste ihre Lippen auf die Stellen, die ihre Fingerspitzen unter dem Stoff berührten. Lucien ließ ein schläfriges Seufzen hören. Sie küsste die Haut, die sein Hemdausschnitt freigab, und er stöhnte – ein tiefes, wohliges Grollen, dessen Schwingungen sie an ihren Lippen spüren konnte … und das so echt klang, dass sie erschrocken die Augen aufriss.
Lucien lag halb unter ihr, das Hemd hochgeschoben, und sie liebkoste ihn! Er stöhnte wieder, ließ seine Hand an ihrem Rücken heruntergleiten und begann ihr Gesäß zu streicheln. Madeline erstarrte. Vorsichtig versuchte sie sich von ihm zu lösen, doch Lucien murmelte etwas und ließ seine Finger zu ihrer Hüfte gleiten. Der dünne Stoff ihres Hemdes bot keinen Schutz gegen das Glühen, das seine Berührung in ihr auslöste. Wieder versuchte Madeline sich ihm zu entziehen, ihre Beine zu befreien. „Liebste“, murmelte er und rollte sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf sie.
Sie spürte, wie er drängend gegen ihren Schoß stieß, auf eine Art, die ihre Schenkel aufzufordern schien, sich für ihn zu öffnen. Es erstaunte sie, wie sehr sie sich danach sehnte, sich
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