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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht. „Kommen Sie, Mylady. Ich bringe Sie nach oben, damit Sie sich erst einmal aufwärmen können.“ Leicht hinkend setzte sie sich in Bewegung und ging zur Treppe.
    Madeline folgte ihr zögernd.
    „Hier entlang, Lady Tregellas.“ Mit ihrer beachtlichen Leibesfülle und dem steifen Bein kämpfte Mrs. Babcock sich Stufe für Stufe nach oben. „Ich sage Ihnen, Mylady, diese Treppe wird von Tag zu Tag steiler“, erklärte sie keuchend, als sie den ersten Stock erreicht hatten.
    „Mrs. Babcock, vielleicht sollten Sie sich einen Moment Ruhe gönnen …“, begann Madeline besorgt.
    „Ach was“, fiel die Haushälterin ihr fröhlich ins Wort. „Ich bin doch nicht zu alt, um der neuen Herrin ihre Zimmer zu zeigen! Trethevyn ist ein herrliches Haus“, fuhr sie unbekümmert um ihre Kurzatmigkeit fort. „Sie werden es genauso mögen wie Seine Lordschaft. Aber darüber machen Sie sich jetzt keine Sorgen. Erst mal müssen Sie etwas Warmes in den Magen bekommen. Die Köchin hat Lord Tregellas’ Lieblingsessen gekocht.“
    Madeline zwang sich zu lächeln und versuchte erfreut zu klingen. „Das hört sich gut an.“
    Mrs. Babcock blieb vor einer der dunklen Mahagonitüren in dem langen Korridor, durch den sie Madeline vorausgehumpelt war, stehen und öffnete sie. „Das Schlafgemach der Hausherrin. Hinein mit Ihnen, Mylady.“
    Scheu trat Madeline in das riesige Zimmer.
    „Es ist alles so, wie Ihre Ladyschaft es hinterlassen hat.“
    Madeline fuhr herum. „Ihre Ladyschaft?“
    Die Haushälterin lachte leise. „Aber ja, die Dowager Countess, die Mutter Seiner Lordschaft. Es war ihr Schlafgemach, bis sie das Zeitliche segnete, möge ihre Seele in Frieden ruhen. Und jetzt ist es Ihres, Madam. Ich bin sicher, Sie werden hier sehr glücklich sein.“
    Mit dem Kinn deutete Mrs. Babcock in Richtung der Fenstertür in der Mitte der gegenüberliegenden Wand. „Sehen Sie sich gut vor, wenn Sie den Balkon betreten. Jedenfalls bis das kaputte Geländer repariert ist.“ Sie wies auf eine Tür zu ihrer Rechten. „Ankleidezimmer und Bad finden Sie dort. Seine Lordschaft hat sogar eines dieser neumodischen Wasserklosetts installieren lassen. Überflüssiger Schnickschnack, wenn Sie mich fragen. Ein Nachttopf tut’s auch. Aber Master Lucien hat seinen eigenen Kopf. War schon als Kind stur und ist es heute erst recht.“ Ihr ungnädiges Schnauben verdeutlichte, was sie vom Starrsinn des Earls hielt. „Aber jetzt machen Sie es sich bequem, Madam. Ich schicke Ihnen Betsy mit einer schönen Tasse Tee mit ordentlich viel Zucker.“
    Ehe Madeline es sich versah, hatte die Haushälterin sie zur Chaiselongue geschoben und in die Polster gedrückt. An der Tür wandte Mrs. Babcock sich noch einmal um. „Seine Lordschaft hat lange gebraucht, um eine Gattin zu finden. Aber ich glaube, mit Ihnen hat er die richtige Wahl getroffen, Mylady. Willkommen auf Trethevyn.“
    Als die Haushälterin gegangen war, sah Madeline sich in dem in Altrosa gehaltenen Schlafgemach um. Das Feuer in dem weißen Marmorkamin musste vor mehreren Stunden entfacht worden sein, denn es herrschte eine behagliche Wärme im Raum. Dutzende brennende Kerzen spendeten angenehme Helligkeit. Auf dem Tischchen vor der Chaiselongue entdeckte sie eine Vase mit Schneeglöckchen. Ihr Blick fiel auf die Tür zum Ankleidezimmer, dann auf die an der Wand gegenüber.
    Es war unschwer zu erraten, wohin diese Tür führte. Madeline erhob sich und ging darauf zu. Sie legte die Hand auf die Klinke und drückte sie sacht herunter. Die Tür war verschlossen. Natürlich. Hatte sie etwa erwartet, dass Lucien anderen Sinnes geworden war? Erst als sie zurücktrat, nahm sie die Bilder an der Wand bewusst wahr.
    Es waren Ölgemälde und Aquarelle, die dort dicht an dicht in ihren Goldrahmen hingen. Bildnisse von Moor- und Waldlandschaften, Porträts von Hunden, spielenden Kindern, die Studie eines alten Mannes im Schnee, Blumenstillleben, und soweit sie sehen konnte, waren sie ausnahmslos mit den Initialen A. T. signiert. Wie gebannt stand Madeline da und nahm die Alltagsszenen, die der Künstler in kühnen Farben und mit sorgfältigem Strich für die Ewigkeit festgehalten hatte, in sich auf.
    Ein Klopfen an der Tür zum Korridor ließ sie herumfahren.
    „Herein.“
    „Verzeihung, Mylady. Ich bringe den Tee.“ Ein schlaksiges Mädchen erschien auf der Schwelle und lächelte sie schüchtern an.
    Madeline erwiderte das Lächeln. „Ich danke dir. Du musst

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