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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Vorschein.
    Madeline hielt den Atem an und beobachtete Lucien, wie er die feine Stickarbeit betrachtete, die sie in den letzten Wochen heimlich angefertigt hatte. Mit den Fingerspitzen strich er über die winzigen, säuberlich ausgeführten Stiche.
    „Weißt du, wen es darstellt?“, fragte sie unsicher.
    „Selbstverständlich. Du hast die Ähnlichkeit sehr gut eingefangen.“ Er sah sie an. „Aber woher in aller Welt …“
    Goldene Funken tanzten in ihrer bernsteinfarbenen Iris. „Auf einem der Bilder deiner Mutter sind zwei kleine Jungen porträtiert. Es war nicht schwer herauszufinden, welcher von beiden du warst, und Mrs. Babcock bestätigte meine Vermutung.“
    Lucien grinste lausbübisch.
    „Der alte George hat den Rahmen gemacht. Er sagte, er habe das richtige Holz dafür in dem Schuppen, in dem er seine Gartengeräte aufbewahrt. Wir … wir hofften, dass das Bild dir gefällt.“
    „Es gefällt mir sehr.“ Lucien schlang ihr einen Arm um die Taille und küsste sie auf den Scheitel. „Ich danke dir. Es ist ein ausgesucht schönes Geschenk.“ Kleine Fältchen erschienen um seine Augen, und Madeline schwelgte in seinem warmherzigen Lächeln. Er umschloss ihre Finger mit seinen, und sie glaubte sich nie so gut gefühlt zu haben.
    Hand in Hand schlenderten sie zum Haus zurück.
    Im Kamin loderte ein munteres Feuer. In allen Wandleuchtern brannten Kerzen, und der kleine Salon war gemütlich und warm. Madeline und Lucien saßen auf dem Sofa. Das Geburtstagsgeschenk hatte seinen Ehrenplatz auf dem Kaminsims gefunden, und die gestickten Augen des kleinen Bubengesichts schienen die Vorgänge im Raum mit einem verschmitzten Grinsen zu beobachten. Max lag auf dem Teppich und kaute hingebungsvoll auf einem zerfetzten Stück Leder herum, das einmal Madelines rechter Tanz-Slipper gewesen war.
    „Sein Appetit erstreckt sich anscheinend nicht nur auf mein Schuhwerk.“ Lucien schenkte Sherry in zwei schmale Gläser und gab eines davon seiner Frau.
    Madeline kicherte und kraulte den Hund hinterm Ohr. „Ich hatte die Slipper auf dem Boden stehen lassen, und er schnappte sich einen, ohne dass ich es merkte. Es gelang mir, den anderen zu retten, aber was ich nun mit dem einen Schuh anfangen soll, weiß ich auch nicht.“
    Sie mussten beide lachen und nippten an ihrem Sherry.
    Lucien legte seine Hand auf Madelines. „Ich möchte dir danken.“
    Sie sah ihn verwundert an. „Wofür?“
    „Für den Tag heute. Für dein Verständnis.“ Mit dem Daumen zog er kleine Kreise über ihren Handrücken. „Dafür, dass du mir verziehen hast.“
    „Lucien …“ Sie drehte ihre Hand um und fing seinen Daumen ein, hielt ihn in ihren Fingern gefangen. „Es gibt nichts zu verzeihen. Du hast mich vor Farquharson gerettet.“ Ihre Finger glitten zu seinem Handgelenk und streichelten die Innenseite. „Du bist mein Gemahl“, sagte sie leise.
    Lucien schloss die Augen, kämpfte gegen die Empfindungen an, die ihre Liebkosungen in ihm auslösten. Nichts wünschte er sich mehr, als ihr Gemahl zu sein, in jeder Hinsicht. „Das bedeutet nicht, dass es mir zustünde … wir waren übereingekommen … Ich hatte versprochen, dich zu beschützen, Madeline, nicht …“
    „Nicht was, Lucien?“
    „Nicht das zu tun, was in der Nacht in Exeter passiert ist.“ Kurz glaubte er ein Aufblitzen von Gekränktheit und Zorn in ihren Augen zu sehen. Du lieber Himmel, was für ein Narr war er gewesen, sie so zu verletzen.
    Sie hörte auf, ihn zu streicheln, und nahm ihre Hand fort. „Ich bedaure, dass ich …“
    „… dich geheiratet habe“, vervollständigte er den Satz. Seine Stimme klang gepresst.
    „Nein!“, keuchte sie. „Niemals.“
    Vor Erleichterung hätte er heulen mögen.
    Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie sacht. „Es gibt nichts, was du bedauern müsstest, Madeline. Du hast dich nicht falsch verhalten.“
    Sie zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne. „Es tut mir leid, dass ich dich in jener Nacht so erzürnt habe. Ich weiß, du willst mich nicht …“
    Lucien hielt es nicht länger aus. Er riss sie in seine Arme und hob ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Es war mein Fehler“, erklärte er schroff. „Ich hätte es besser wissen sollen. Lass uns diese Sache vergessen, Madeline. Ich möchte nur, dass du glücklich bist.“ Er drückte ihr einen keuschen Kuss auf die Schläfe und schob sie von sich. Es kostete ihn schier übermenschliche Kraft, der Versuchung zu widerstehen. Aber er wollte diesen kostbaren

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