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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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würde.
    Genau in diesem Augenblick kamen Lucien und Mr. Woodford aus dem Garten zurück.
    „Ah, Lady Tregellas, ich nehme an, meine Frau hat Sie über das freudige Ereignis, das uns bevorsteht, informiert?“, fragte der Reverend mit funkelnden Augen.
    Madeline schluckte trocken. „Ja, Sir. Sie und Mrs. Woodford dürfen sich glücklich schätzen.“
    Luciens Blick wanderte zwischen den rosig überhauchten Wangen seiner Gattin, Mrs. Woodfords seliger Miene und der stolzgeschwellten Brust des Reverends hin und her. Dann schien er zu begreifen. „Meinen Glückwunsch, Sir, Ihnen und Ihrer Gattin, zu den guten Neuigkeiten.“
    Mr. Woodford und seine Frau strahlten.
    Plötzlich flitzte ein kleines Mädchen in den Raum, rannte auf Mrs. Woodford zu und kletterte auf ihren Schoß. Mit seinem pummeligen kleinen Zeigefinger deutete das Kind auf Madeline und sah seine Mutter fragend an.
    „Man zeigt nicht mit dem Finger auf Leute, Sally“, schalt Mrs. Woodford sie liebevoll. „Das ist Lady Tregellas. Sie und Seine Lordschaft sind zu Besuch gekommen. Und nun sei schön artig und sag: ‚Sehr erfreut, Mylord, Mylady.’“
    Sally wollte sich schier ausschütten vor Lachen über die Absurdität dieses Ansinnens und sah mit ihren großen Augen zwischen Lord Tregellas und seiner Gattin hin und her. An Ihrer Ladyschaft schien sie Gefallen zu finden. Sie rutschte vom Schoß ihrer Mutter, lief zu Madeline und streckte ihr die Ärmchen entgegen.
    Madeline schluckte den Kloß, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte, hinunter und hob das kleine Mädchen hoch. Sally schlang ihr den Arm um den Nacken, schmiegte sich an sie und gab ihr einen feuchten Kuss auf die Wange.
    Madelines Abschied von den Woodfords glich einer Flucht. Sie schützte plötzliche Kopfschmerzen vor und war Lucien dankbar, dass er ihrem Wunsch, umgehend nach Hause zu fahren, nachkam, ohne weiter in sie zu dringen. Mit tränenblinden Augen starrte sie aus dem Fenster, während die Kutsche sie nach Trethevyn zurückbrachte. Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie etwas begehrte, das sie nie haben konnte.

9. KAPITEL

    Glücklicherweise hatte Madeline am Tag darauf viel zu viel zu tun, um Trübsal zu blasen. Die gereimten Hinweise für die Schatzsuche mussten versteckt werden, und Mrs. Babcock brauchte Hilfe bei den Vorbereitungen für den Geburtstagslunch. Als sie spät am Abend erschöpft in ihrem Bett lag, fragte sie sich, wie Lucien auf die Überraschung zu seinem Ehrentag reagieren würde.
    Am nächsten Morgen begab sie sich zeitiger als sonst in den Frühstückssalon. Sie wollte unbedingt schon am Tisch sitzen, wenn Lucien herunterkam und seinen Platz einnahm. Der Himmel war blau, und im Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster hereinfiel, tanzten winzige silbrig funkelnde Staubkörnchen. Madeline wartete gelassen und wunderte sich ein wenig über den ungewöhnlichen Appetit, den sie verspürte.
    Als ihr Gatte eine Viertelstunde später den Raum betrat, hatte sie gerade eine üppige Portion Spiegeleier mit Schinken und Champignons verzehrt und nippte an ihrem Kaffee.
    „Madeline?“ Stirnrunzelnd warf Lucien einen Blick auf die Uhr, als wolle er sich vergewissern, dass er sich nicht in der Zeit vertan hatte. „Du bist heute früh auf.“
    „Mit gutem Grund“, antwortete sie und versuchte, nicht auf das säuberlich gefaltete Blatt Papier zu schauen, das neben seinem Gedeck lag. Sie spürte, wie eine aufgeregte Vorfreude sie durchströmte, und lächelte. „Alles Gute zum Geburtstag, Lucien.“
    Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, dann hatte er sich gefangen und dankte ihr höflich. Er wandte sich den Servierplatten zu und bediente sich. Erst als er sich setzte, bemerkte er ihren leer geputzten Teller. „Du hast schon gefrühstückt?“
    „Wenn ich auf einen gewissen Langschläfer gewartet hätte, wäre ich wahrscheinlich verhungert.“
    Ihre Antwort zauberte den Hauch eines Lächelns auf sein Gesicht und schien die Spannung zwischen ihnen zu mildern. Dann entdeckte er das Blatt Papier neben seinem Besteck und faltete es auf.
    Voller Erstaunen beobachtete Madeline die Verwandlung, die mit Lucien vor sich ging, während er den Inhalt überflog. Die Strenge in seinen Zügen wich einem Ausdruck jungenhafter Begeisterung – einer Freude, die er auch als Kind empfunden haben musste. „Eine Schatzsuche!“
    „Ich dachte, das könnte dir gefallen.“
    Wieder lächelte er – nein, er strahlte –, und wieder stellte Madeline verblüfft fest, wie sein

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