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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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die Matheprüfungsaufgaben geklaut habe.«
    Â»Pfui Kotze, so was macht man aber nicht.«
    Â»Nee, das macht man nicht. Wegen ihr bin ich von der Schule geflogen.«
    Â»Miststück.«
    Es war zwar seltsam, dass ich ausgerechnet dieses seltsame Mädchen ins Vertrauen zog, aber es tat auf einmal gut, von Silvys Schweinereien zu erzählen. Deswegen fügte ich noch hinzu: »Und dann hat sie dem Typen, in den ich verknallt war, erzählt, ich hätte Chlamydien …« Mir fiel ein, dass sie erst zwölf war. »Das sind …«
    Â»Ich weiß, was Chlamydien sind«, unterbrach sie mich ungeduldig. »So eine hinterhältige Zicke.« Sie schlug sauer auf die Bettdecke. »Und wie hast du dich gerächt?«
    Â»Gar nicht.« Ich zuckte mit den Achseln.
    Rebecca starrte mich einen Moment an. Ihre Stirn runzelte sich. »Bist du bescheuert?«
    Ich musste lachen. »Keine Ahnung. Bisher hatte ich gedacht, es wäre besser, die Sache auf sich beruhen zu lassen.«
    Â»Jemand pinkelt dir ans Bein und du machst nichts dagegen?«
    Â»Apropos«, lenkte ich ab. »Wie genau hast du denn nun dein Bein verloren?«
    Rebecca nestelte einen Moment am Saum ihres Pullis herum. »Es war ein Unfall. Zur falschen Zeit am falschen Ort, hat man mir gesagt. So ein Schwachsinn. Mein Pech war, dass ich die falschen Eltern in dem falschen Leben habe.« Sie biss sich auf die Lippen und ging dann ohne Pause zum nächsten Thema über. »Dieser Enzo ist süß. Aber uralt. Was willst du mit so einem alten Knacker?«
    Â»Er ist überhaupt nicht so alt«, protestierte ich. »Er ist erst zweiundzwanzig.«
    Â»Ich sagte doch, er ist uralt«, stellte sie befriedigt fest. »Hattet ihr schon Sex?«
    Gegen meinen Willen wurde ich rot. »Hey, so läuft das nicht«, protestierte ich. »Du musst mir auch meine Fragen beantworten.«
    Rebecca kicherte. »Also hattet ihr noch keinen Sex«, sagte sie. »Sonst würdest du unmöglich so knallrot werden.«
    Â»Du bist ganz schön frech«, sagte ich. »Für dein Alter.«
    Sie grinste mich an. »Danke schön.«
    Â»Wie machst du das eigentlich mit der Schule?«, fragte ich. Sie zeigte auf ihren Computer. »Online.«
    Â»Praktisch.«
    Â»Viel besser. Da muss ich die ganzen Hackfressen nicht sehen.«
    Ich musste lachen. »Da ist was dran. Könnte ich manchmal auch gebrauchen.« Ich erzählte ihr von dem Kostümwettbewerb zum Thema literarische Figuren beim Schulball und dass einige total durchdrehten, weil sie unbedingt gewinnen wollten.
    Â»Beknackt«, sagte sie und wischte auf dem Touchpad herum. Und weil sie plötzlich so traurig wirkte, rief ich: »Hey, ich habe eine Idee. Du kommst mit mir mit! Du gehst als Kapitän Ahab und ich als Steuermann Starbuck. Niemand wird Ahab so überzeugend spielen können wie du. Und dann gewinnen wir zusammen.«
    Sie warf mir einen komischen Blick zu und sagte nichts.
    Â»Kennst du Moby Dick?«, fragte ich.
    Â»Hab ich schon mal im Fernsehen gesehen«, murmelte sie.
    Sie legte sich zurück und schloss die Augen. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, ihr vorzuschlagen, als wahnsinniger Schiffskapitän zu gehen, der blind vor Hass den Wal jagt, wegen dem er das Bein verloren hat.
    Â»War das blöd von mir?«, fragte ich zerknirscht.
    Aber sie antwortete nicht mehr. Ich glaubte, sie wäre eingeschlafen, und schlich mich aus dem Zimmer. Ihre Mutter kam mir im Flur entgegen.
    Â»Und, wie war es?«, fragte sie besorgt.
    Â»Okay. Sie schläft jetzt, glaube ich. Darf ich Sie was fragen?«
    Martina Terbrüggen schaute nervös zur Tür.
    Â»Wie hat Rebecca ihr Bein verloren?«, fragte ich.
    Â»Wieso, was hat sie gesagt?« Sie schaute erschrocken und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Und obwohl meine Neugier normalerweise meine Vernunft jederzeit übertrumpfte, legte ich ihr die Hand auf den Arm und sagte: »Ach, nicht so wichtig. Wenn Rebecca möchte, komme ich auch wieder, okay?«
    Â»Vielen Dank«, sagte sie und eine Träne stahl sich ihre Wange herab.

24
    W as machst du denn hier?«, fragte Silvy erstaunt, als ich ihr im Foyer über den Weg lief.
    Â»Ich war noch mal bei Rebecca«, sagte ich. Silvy verzog ihr Gesicht und bekam ein fuchsartiges Aussehen. »Wieso das denn?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Weil sie mich sehen

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