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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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der Jahre angesammelt hatten. Als ich einen ledernen Catsuit aus den wilden Zeiten meiner Mutter fand, dachte ich, wie bedauerlich, dass Emma Peel eine Fernsehfigur war. Das wäre ein Kostüm gewesen, was mir gefallen hätte. Na ja, dann musste es eben was anderes sein. Und ich wurde fündig. Ich wurde sogar sehr fündig. In der Schublade mit den Perücken entdeckte ich nämlich noch ein Accessoire, das meinen Auftritt perfekt machen würde. Vielleicht hätte ich ja doch eine Chance auf den Hauptgewinn. Das wäre auf jeden Fall eine echte Überraschung für Enzo, wenn ich ihn nach Rom einladen würde.

29
    U nd, was meinst du?«, fragte ich Hedi, die mich mit ihrer typischen undurchdringlichen Miene verfolgte, als ich die Treppe herunterkam.
    Â»Ja«, sagte sie. »Hübsch.«
    Â»Weißt du, wer ich bin?«
    Â»Sicher.« Damit drehte sie sich um und ging zur Garage. Ich winkte meiner Mutter, die mir Daumen hoch zeigte, dann stapfte ich in meinem Aufzug hinter Hedi her und ließ mich zum Schulball fahren. Wir verabredeten, dass sie im Vorraum der Aula warten könnte.
    Â»Hier bringt keiner seinen Bodyguard mit«, sagte ich. »Sonst würde das Fest wegen Überfüllung geschlossen.«
    Ihr war es nicht wirklich recht, aber sie konnte nichts dagegen machen. Also bezog sie Stellung neben der Garderobe und ich betrat unsere Aula.
    Â»Oh my gosh!«, entfuhr es Deborah. »Natascha?«
    Â»Als was hast du dich denn verkleidet?«, fragte Fabienne. Die beiden blieben vor mir stehen. Während Fabienne in Zivil gekommen war und wie immer wie eine besser genährte Version von Audrey Tatou aussah, war Deborah eindeutig Holly Golightly im kleinen Schwarzen mit Hochsteckfrisur und Tiara, dreireihiger Perlenkette und Zigarettenspitze mit Plastikzigarette.
    Â»Ratet mal«, sagte ich. Sie betrachteten eingehend das alte schwarze Kleid von Oma mit dem weißen Spitzenkragen samt einer altmodischen lila Brosche in Form eines Pfaus. Das Kleid war viel zu weit, deswegen hatte ich ein Kissen darunter gestopft. Auf dem Kopf trug ich eine weiße Löckchenperücke und Omas violetten Glockenhut mit Stoffblume. Deborah blieb bei dem Knaller meines Kostüms hängen, der meine Verkleidung erst perfekt machte. Es war das formidable fischbauchbleiche Gummi-Doppelkinn zum Umbinden, das mein Vater mal für eine Karnevalsveranstaltung gekauft hatte, zu der er als Winston Churchill gegangen war.
    Â»Na? Irgendeine Idee?«, fragte ich.
    Â»Ich habe keine Ahnung«, gestand Deborah.
    Â»Mist«, sagte ich. »Ich hätte mir doch die Gummi-Tränensäcke ankleben sollen.«
    Â»Ich komme noch drauf«, sagte Fabienne langsam.
    Â»Und du hast dich gar nicht verkleidet?«, fragte ich sie.
    Â»Doch, natürlich!«, gab sie empört zurück. »Ich bin die Camille aus Zusammen ist man weniger allein.«
    Â»Ach so. Also, dann. Viel Glück beim Wettbewerb!«
    Â»Wer bist du denn jetzt?«, rief Deborah mir hinterher, aber ich verriet nichts. Also echt. Wer da nicht draufkam, der hatte wirklich gar keine Ahnung. Aber auch Diana alias Elizabeth Bennet aus Stolz und Vorurteil hatte Schwierigkeiten, meine geliehene Identität zu erraten, und ich begann mich zu fragen, ob es an meinem Kostüm lag oder an der mangelnden Bildung meiner Klassenkameradinnen, was Schwarz-Weiß-Filme angeht.
    Â»Irina ist auch Elizabeth Bennet«, stellte Diana säuerlich fest. »Aber sag mal ehrlich, ich seh doch besser aus, oder nicht?«
    Â»Du siehst ganz entzückend aus«, bestätigte ich, denn das tat Diana tatsächlich. »Davon abgesehen geht Irina als Anna Karenina.«
    Â»Meinst du echt?«, rief sie aufgeregt. »Habe ich es doch gleich gewusst! Aber Jasmin wollte es mir ja nicht glauben.«
    Ich sagte ihr nicht, dass ich noch mindestens zwei weitere Elizabeth Bennets entdeckt hatte, und ließ sie weiterziehen. Mit einem Kirschpunsch in der Hand (alkoholfrei wie alle Getränke auf dieser Veranstaltung) setzte ich mich auf einen der roten Original-Theaterstühle, die in einer Reihe am Rand der Aula aufgebaut worden waren. Vielleicht sollte ich meine Meinung über Kostümfeste ändern. Es war durchaus amüsant. Fantasyfiguren aus Herr der Ringe vermischten sich mit Scarlett O’Haras, Sherlock Holmes und einer Menge Vampire weiblichen und männlichen Geschlechts. Suze kam als Katniss Everdeen aus Tribute von Panem

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