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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Hause kommen.«
    Er schwieg. Deswegen sagte ich mit Nachdruck: »Entweder du kommst von alleine oder ich sage Paps, dass du dich in irgendeiner WG von deinen Kumpels versteckst. Wie lange, meinst du, braucht der Privatdetektiv, den Mama schon vor zwei Wochen engagieren wollte, um dich zu finden?«
    Â»Verfluchter Mist«, maulte er. »Einen Privatdetektiv will sie mir auf den Hals hetzen?«
    Â»Sie macht sich Sorgen«, sagte ich. »Und ich übrigens auch. Also, komm nach Hause.«
    Er blieb wieder stumm.
    Â»Bastian, ich habe auch rausgefunden, wo Aziza ist.«
    Â»Ach ja?« Seine Stimme klang bitter. »Schön für dich.«
    Â»Ich weiß, dass sie Schluss gemacht hat.«
    Â»Nach allem, was ich für sie getan habe«, knurrte er, »lässt sie mich einfach sitzen.«
    Â»Das tut mir leid für dich«, sagte ich. »Aber wenn du morgen nicht nach Hause kommst, dann erzähle ich unseren Eltern alles. Und ich meine alles, hast du mich verstanden?«
    Â»Schon gut. Ich komme«, brummte er und legte auf.
    Gut. Punkt 1: Mein Bruder war ein Penner und das nächste Mal müsste er die Suppe selbst auslöffeln, die er sich eingebrockt hatte. Punkt 2: Ich hatte wirklich keine schlechte Arbeit geleistet. Die Tasche war zurück bei ihrem Besitzer, die Angelegenheit erledigt. Ich hatte das dringende Gefühl, dass ich eine Belohnung verdient hätte, und machte das vierzehnte Päckchen von Justus’ Adventskalender auf. Es war wieder ein zusammengerollter Zettel. Aha, was zu lachen, dachte ich und rollte ihn auseinander. Aber es war ein Gedicht. Ich dachte zuerst, das sei ein Scherz, weil Justus wusste, dass ich mit Lyrik auf dem Kriegsfuß stand. Aber dann las ich:
    Die Liebste gab mir einen Zweig/Mit gelbem Laub daran.
    Das Jahr, es geht zu Ende/Die Liebe fängt erst an.
    Bertolt Brecht
    Ich atmete tief durch und betrachtete eine ganze Weile die Regentropfen, die an meiner Fensterscheibe ein Wettrennen veranstalteten. Dann griff ich zum Telefon und rief Justus an.
    Â»Hey«, sagte ich, als er sich meldete.
    Â»Hey Nats. Na, wie sieht es aus?«
    Â»Ach, ich dachte, ich rufe dich mal an.«
    Â»Das ist gut.«
    Â»Danke noch mal für den Adventskalender. Er ist wirklich toll.«
    Â»Gern geschehen«, sagte er.
    Â»Und, was macht Elvis, euer Waschbär?«
    Â»Seitdem wir unseren Müll in die Garage stellen, ist er nicht mehr aufgetaucht«, sagte Justus. »Schade eigentlich. Ich fand ihn süß. Und ziemlich fotogen.«
    Â»Ja, das Foto, das du von ihm gemacht hast, war nicht schlecht.« Ich verdrängte jeden Gedanken an das Foto, das er von Enzo und mir gemacht hatte. Justus war eben in mich verliebt. Da machte man schon mal Dummheiten. Aber eben auch sehr schöne Sachen, wie den Adventskalender.
    Â»Soll ich vorbeikommen und wir gucken uns Ice Age 4 an?«, fragte ich.
    Â»Nee, Nats. Geht leider nicht. Ich habe einen wichtigen Termin. Und du doch wohl auch.«
    Â»Was denn für einen Termin?«, fragte ich neugierig.
    Â»Na, euer Schulball!«
    Â»Du gehst auf unseren Schulball? Wieso denn das?«
    Â»Weil ich mein neues Auto ausführen möchte«, scherzte er. Dann räusperte er sich und sagte: »Ich gehe mit Christina. Sie ist in meinem Bogenschützenverein. Sie hat letztes Jahr an deiner Schule Abi gemacht.«
    Â»Oh«, war alles, was ich rausbrachte. Dabei hatte ich nun wirklich gar kein Recht, eingeschnappt zu sein.
    Â»Du gehst doch auch hin, oder?«
    Â»Natürlich«, sagte ich. Er sollte bloß nicht denken, dass ich kniff, wenn er mit seiner neuen Freundin kommen würde.
    Â»Mit Enzo?«
    Â»Nein«, sagte ich. »Er hat leider keine Zeit.«
    Â»Klebt er dir etwa nicht mehr dauernd an den Hacken?«, versuchte er zu scherzen, aber es klang etwas hölzern.
    Â»Was soll die blöde Frage?«, entfuhr es mir. »Das weißt du doch wohl selbst am besten. Also, bis später.« Ich legte auf. Mist. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, mir nichts anmerken zu lassen. Nun denn. War er ja wohl selbst schuld.
    Aber jetzt musste ich also doch auf den blöden Kostümball gehen. Nur leider hatte ich überhaupt kein Kostüm. Aber ohne zu gehen wie irgendeine Spaßbremse, fand ich genauso idiotisch. Also ging ich runter in den Keller und wühlte mich durch unseren großen Schrank, wo alte Kleider meiner Oma hingen und Kostüme, die sich im Laufe

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