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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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meine Güte, was sollte das denn? Wie dumm war sie eigentlich? Natürlich liebte er sie nicht, sie liebte ihn ja auch nicht!
    »Hast du mich denn herbeigesehnt?«, fragte Logan leise, und ein leidenschaftlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit.
    »Wie bitte?«
    Emma schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu ordnen. Wie kam er auf die Idee, sie hätte ihn herbeigesehnt?
    »Ach, nichts«
    Logan beschloss, sie nicht weiter aufzuziehen, so verwirrt, wie sie war. »Also noch mal von vorne! Guten Morgen, Emma!«, begann er diesmal mir ruhiger Stimme.
    »Guten Morgen, Sir!«, antwortete Emma schüchtern.
    Doch da er sie immer noch intensiv musterte, fügte sie schnell hinzu:
    »Ich habe mir diese Kleidungsstücke nur geborgt. Wenn ich erst in Salterdon angekommen bin, werde ich Euch die Stücke selbstverständlich ersetzen. Wobei ich nicht glauben kann, dass es Eure Kleider sind, denn sie wären Euch um Ellen zu klein.«
    Logan umrundete Emma und runzelte die Stirn.
    »Wer bist du?«
    Emma verstand ihn nicht.
    »Emma. Aber das sagte ich Euch bereits, Sir.«
    »Nein, ich meine, wer bist du wirklich? Du rennst nachts mit einer ungeladenen Pistole durch den Wald, hast Schrammen am ganzen Körper und bietest dich mir wenig später wie eine billige Schankmagd an.«
    Die Härte in Logans Stimme kam von der Wut auf sich selbst. Er wusste, dass sie keine Magd war, denn er selbst hatte ihr die Unschuld geraubt. Und verdammt, er wünschte sie wäre eine Dirne, denn dann könnte er ihr SEINE Kinderhosen, die ihre Rundungen so unverschämt hervorhoben, gleich wieder ausziehen.
    »Am nächsten Tag empfängst du mich in Hosen, aber du sprichst wie jemand, der eine vornehme Erziehung genossen hat, und möchtest mir doch tatsächlich diese albernen Kleider ersetzen? Also genug jetzt! Du sagst mir sofort alles, was ich wissen will, und welches Spiel du hier treibst!«
    Seinen anklagenden Worten waren für Emma wie ein Schlag ins Gesicht! Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?
    »Wer ich bin?«
    Sie schrie ihre Wut heraus.
    »Wollt Ihr das wirklich wissen, Mister Torrington? Oder habt Ihr nur Angst, dass eine billige Schankmagd Euch ein altes Paar Hosen stiehlt?«
    Emmas Stimme bebte vor Wut:
    »Mein Name ist Emma Pears, ich bin die einzige Tochter des kürzlich verstorbenen Grafen von Norfolk. Aus eben diesem Grund habe ich tatsächlich Bildung und Manieren erhalten.«
    Ihre Worte trafen Logan wie ein Fausthieb, doch Emma war noch nicht am Ende. Mit Tränen in den Augen fuhr sie fort:
    »Doch nun gesteht Ihr mir sicher das Recht zu, auch Euch einige Fragen zu stellen. Wie viele verletzte Frauen in Not habt Ihr schon in diese Hütte verschleppt und Euch ihnen aufgedrängt? Nur um ihnen dann am nächsten Morgen vorzuwerfen, sie wären eine Dirne?«
    Damit ließ sie Logan stehen und rannte aus der Tür. Die Tränen liefen ihr in Strömen über das Gesicht. Sie weinte um ihre Familie, ihre Einsamkeit und um ihre verlorene Unschuld. Sie schluchzte so laut, dass sie nicht gehört hatte, wie Logan ihr gefolgt war. Er packte ihren Arm und drehte sie zu sich um. Ihre kleinen Fäuste schlugen verzweifelt gegen seine starke Brust, doch Logan zog sie nur ganz fest an sich und wiegte sie sanft hin und her. Nach und nach wurde Emmas Schluchzen leiser, und die sanften Bewegungen, mit denen er ihr über den Rücken strich, beruhigten sie.
    Wie lange sie so dastanden, konnte Emma nicht sagen, aber irgendwann flüsterte Logan in ihr Haar:
    »Komm, Elfe, ich bring dich nach Hause.«
    Er hob sie in seine Arme und trug sie zu Agathon, der vor der Hütte angebunden war. Logan hatte Emma - wie schon in der Nacht zuvor - vor sich auf sein Pferd gesetzt und umfing sie von hinten mit den Armen. So ritten sie lange Zeit schweigend, und jeder in seine Gedanken versunken, in Richtung Stainton Hall. Irgendwann übermannte Emma die Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Kapitel 7
     
    Irgendwo in England
     
    Im schwindenden Tageslicht schlich Valroy hinter der Ginsterhecke hervor und horchte angestrengt in alle Richtungen. Ed kauerte noch im Gebüsch und wartete auf Vals Zeichen, dass die Luft rein war.
    Val war absichtlich zu früh am vereinbarten Treffpunkt erschienen, denn er hatte vor herauszufinden, wer eigentlich sein Auftraggeber war. Schließlich hatten er und Ed nicht so gut gearbeitet wie erwartet. Da konnte es nicht schaden, ein Druckmittel in der Hand zu haben, sollte es für sie beide zu brenzlig werden.
    Vom Weg her

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