Gefährliche Intrigen
herunter und stellte sie vor sich auf den Boden. Doch noch immer hielt er ihren schlanken Körper an seinen gepresst.
»Elfe, ich schlage vor, du ziehst jetzt dieses unschickliche Paar Hosen aus und nimmst ein Bad, bevor dieser Aufzug noch deinen Ruf ruiniert.«
Emma versteifte sich.
»Die Hosen, Sir, werden wohl kaum meinen Ruf ruinieren, denn das habt Ihr schon letzte Nacht erledigt!«, fuhr sie ihn bitter an.
Sie stemmte die Hände gegen seine harte Brust, um ihn von sich zu schieben.
»Und mein Name ist Emma, nennt mich gefälligst auch so. Ihr habt keinerlei Recht, Euch irgendwelche Kosenamen für mich auszudenken. Ich bin nicht Euer Liebchen!«
Sie war so schön, wenn sie sich aufregte. Logans Blut geriet immer mehr in Wallung. Wie sie sich so verführerisch in diesen verdammt engen Hosen an seine Schenkel rieb. Das grüne Gürtelband betonte das Leuchten in ihren smaragdfarbenen Augen, und ihr dunkles Haar fiel in Wellen über ihren zarten Rücken. Zögerlich lockerte er den Griff um ihre Taille, und sie entwand sich ihm.
»Nein, das bist du nicht.«
Logans Stimme klang heiser und gepresst.
»Hör zu, was passiert ist, tut mir sehr leid.«
Er fuhr sich durch die Haare und schüttelte den Kopf.
»Ich habe das doch alles nicht geplant. Du wolltest es auch. Niemand weiß davon, dein Ruf wird also nicht darunter leiden. Ich wusste doch nicht, wer du bist?«
Diese Wahrheit wollte Emma nicht hören. Ja, sie hatte es auch gewollt, aber seine harschen Worte am Morgen hatten sie erschüttert. Nun wollte sie ihm einfach erst einmal aus dem Weg gehen und das Gefühlschaos in ihrem Inneren beseitigen. Doch immer wenn er sie nur ansah oder sie gar berührte, wallten Empfindungen in ihr auf, die sie nicht begreifen konnte. Das machte ihr Angst.
»Verlasst sofort dieses Zimmer, Sir!«
Logan kam näher, und Emma wich instinktiv zurück, bis sie die kalte Mauer im Rücken hatte. Er baute sich bedrohlich vor ihr auf.
»Bevor ich gehe, möchte ich noch etwas!«
Er kam immer näher.
»Auch ich habe einen Namen, und so leidenschaftlich du ihn letzte Nacht gehaucht hast, solltest du ihn auch in Zukunft benutzen. Meinst du nicht?«
Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt.
»Du wirst es nicht schaffen, die gestrige Nacht zu verdrängen oder ungeschehen zu machen. Das lasse ich nicht zu.«
Er presste seinen Mund auf ihre Lippen und küsste sie hungrig. Emma sank gegen ihn, und ihr Herz begann zu rasen. Doch diesmal behielt sie sie Kontrolle über sich. Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Mit lautem Klatschen versetzte sie ihm eine deftige Ohrfeige.
»Raus!«
Ihre Stimme zitterte ebenso sehr wie ihre Knie. Ein jähes Klopfen an der Tür ließ die beiden zusammenfahren. Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet, und ein lustiger Lockenkopf spitzte herein.
»Ich bin Liz. Miss Higgins schickt mich. Soll ich wieder gehen?«, flüsterte das Mädchen vorsichtig, und ihr Blick huschte von Logan zu Emma und wieder zurück.
Doch der leuchtend rote Handabdruck auf Logans Wange veranlasste sie dazu, stattdessen nur noch ihre eigenen Füße zu betrachten.
»Nein, komm herein. Seine Lordschaft wollte gerade gehen!«
Emma zog Liz an der Hand in ihr Schlafzimmer und hielt dann Logan demonstrativ die Tür auf. Logan fügte sich.
»Bis morgen, schlaft gut!«
»Ich denke nicht, dass es nötig sein wird, Euch morgen schon wieder zu sehen!«, bemerkte Emma.
»Ach nein?«
Amüsiert zog Logan die Augenbrauen hoch.
»Na schön, wir werden ja sehen!«
Lässig schritt er an ihr vorbei und ging in sein eigenes Zimmer, das genau neben Emmas lag.
Logan wunderte sich über sich selbst. Warum verspürte er die ganze Zeit das Bedürfnis, Emma zu reizen oder sie zu küssen? Zumeist auch beides, wie er sich eingestehen musste. Wenn sie wütend war, war sie ebenso leidenschaftlich und begehrenswert, wie im Bett!
Am nächsten Morgen war Emma schon sehr früh von Liz geweckt worden. Das Mädchen war erst fünfzehn Jahre alt und darum sehr stolz auf ihre neue Position. Aufgeregt platzte sie ins Zimmer:
»Schnell, Mylady, Ihr müsst aufstehen! Gleich werden sie hier sein, und Ihr liegt noch im Bett!«
Emmas Bettdecke wurde weggerissen, und kleine Hände schoben sie drängend aus dem Bett.
»Wer wird hier sein, und warum?«
Liz kämmte energisch Emmas verfilzte Locken aus.
»Maestro Guliano ist soeben angekommen und hat ein halbes Dutzend Helferinnen bei sich.«
Nach einem kurzen resoluten Klopfen
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