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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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übernahm, eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen habe. Und dass ich meine Mutter immer werde beschützen müssen.
    »Soll ich dir schon mal dein Bad einlassen?«, fragt sie.
    »Ja, gern«, sage ich, und ich sehe, wie froh sie über die Antwort ist.
    Seit ich wieder zu Hause bin, gebe ich mir große Mühe, das Verhältnis zu meiner Mutter zu verbessern. Anstatt jedes Hilfsangebot abzulehnen, wie ich es jahrelang aus Wut getan habe, bitte ich sie jetzt ab und zu um einen Gefallen. Ich lasse sie das ganze Geld verwalten, das ich gewonnen habe. Erwidere ihre Umarmungen, anstatt sie bloß über mich ergehen zu lassen. In der Arena ist mir klar geworden, dass ich sie nicht länger für etwas bestrafen darf, woran sie nicht schuld ist, vor allem nicht für die schrecklichen Depressionen, in die sie nach dem Tod meines Vaters versunken ist. Manchmal sind die Menschen einfach machtlos gegen das, was mit ihnen geschieht.
    Wie ich zum Beispiel, in diesem Moment.
    Außerdem hat sie bei meiner Rückkehr in den Distrikt etwas ganz Wunderbares getan. Nachdem unsere Freunde und Verwandten Peeta und mich am Bahnhof begrüßt hatten, durften uns die Reporter ein paar Fragen stellen. Einer fragte meine Mutter, was sie von meinem neuen Freund halte, und sie antwortete, Peeta sei zwar ein Traum von einem jungen Mann, aber ich sei noch nicht alt genug, um überhaupt einen Freund zu haben. Daraufhin warf sie Peeta einen durchdringenden Blick zu. Von der Presse gab es viel Gelächter und Bemerkungen wie: »Da hat aber einer ein Problem«, und Peeta ließ meine Hand los und trat einen Schritt zur Seite. Das dauerte nicht lange - der Druck, sich anders zu verhalten, war zu groß -, doch wir hatten jetzt einen Vorwand, ein wenig zurückhaltender zu sein als im Kapitol. Und vielleicht hat das auch dazu beigetragen, dass ich von Peeta, seit die Kameras verschwunden sind, nicht mehr allzu viel gesehen habe.
    Ich gehe hinauf ins Badezimmer, wo mich eine Wanne mit dampfendem Wasser erwartet. Meine Mutter hat einen kleinen Beutel getrocknete Blumen hinzugegeben, die ihren Duft verströmen. Keiner von uns ist den Luxus gewohnt, einen Wasserhahn aufzudrehen und eine unbegrenzte Menge warmes Wasser zur Verfügung zu haben. In unserem Haus im Saum gab es nur kaltes Wasser, und wenn man baden wollte, musste man das Wasser über dem Feuer erwärmen. Ich ziehe mich aus, lasse mich in das seidenweiche Wasser gleiten - meine Mutter hat auch irgendein Öl hineingetan - und versuche, alles zu ordnen.
    Die erste Frage ist, wem ich davon erzählen soll, wenn überhaupt jemandem. Natürlich nicht meiner Mutter und Prim, sie wären krank vor Sorge. Gale auch nicht. Selbst wenn ich mit ihm sprechen könnte. Was sollte er damit anfangen? Wenn er allein wäre, könnte ich versuchen, ihn zur Flucht zu überreden. Ganz sicher würde er im Wald überleben. Aber er ist nicht allein und er würde seine Familie niemals im Stich lassen. Und mich auch nicht. Wenn ich wieder zu Hause bin, muss ich ihm irgendwie erklären, weshalb unsere Sonntage der Vergangenheit angehören müssen, aber darüber kann ich jetzt nicht nachdenken. Nur über den nächsten Schritt. Außerdem ist Gale schon so wütend auf das Kapitol, dass ich manchmal glaube, er organisiert seinen eigenen Aufstand. Da brauche ich ihn jetzt wirklich nicht noch zusätzlich anzustacheln. Nein, von denen, die ich in Distrikt 12 zurücklasse, kann ich es keinem erzählen.
    Es gibt aber noch drei Menschen, denen ich mich anvertrauen könnte. Zunächst einmal Cinna, meinem Stylisten. Aber ich fürchte, dass Cinna jetzt schon in Gefahr ist, und ich möchte ihn nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen, indem ich ihn auf meine Seite ziehe. Dann Peeta, der bei diesem Theater mein Partner sein wird - aber wie sollte ich ein solches Gespräch anfangen?
Du, Peeta, weißt du noch, als ich dir erzählt hab, ich hatte nur so getan, als ob ich in dich verliebt wäre? Tja, also, das musst du unbedingt vergessen und dich jetzt ganz besonders verliebt aufführen, sonst bringt der Präsident womöglich Gale um.
Ausgeschlossen. Abgesehen davon wird Peeta seine Sache sowieso gut machen, ob er nun weiß, was auf dem Spiel steht, oder nicht. Bleibt noch Haymitch. Der unleidliche, streitsüchtige Trunkenbold Haymitch, dem ich vor nicht allzu langer Zeit eine Schüssel eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt habe. Als mein Mentor bei den Spielen war es seine Aufgabe, für mein Überleben zu sorgen. Hoffentlich betrachtet er das

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