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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Ende, das Ende des tragischen Liebespaars, das glücklich bis in alle Zeit lebt, das Ende der Hochzeit. Selbst Caesars Professionalität bekommt Risse, als er vergeblich versucht, die Menge so weit zu beruhigen, dass ich sprechen kann, doch meine drei Minuten schrumpfen schnell zusammen.
    Schließlich tritt eine Ruhepause ein und er kann anbringen: »Tja, Katniss, offenbar ist das für alle eine sehr bewegende Nacht. Möchtest du etwas sagen?«
    Als ich spreche, zittert meine Stimme. »Nur, dass es mir so leidtut, dass Sie alle nicht zu meiner Hochzeit kommen können ... aber ich bin froh, dass Sie mich wenigstens in dem Kleid sehen können. Ist es nicht ... einfach wunderschön?« Ich muss Cinna nicht anschauen, um das Zeichen zu bekommen. Ich weiß, dass jetzt der richtige Moment ist. Langsam beginne ich mich im Kreis zu drehen und hebe die Ärmel des schweren Kleides über den Kopf.
    Als ich Schreie in der Menge höre, denke ich, es ist, weil ich so umwerfend aussehe. Da merke ich, dass um mich herum Rauch aufsteigt. Rauch von einem Feuer. Nicht das flackernde Zeug wie letztes Jahr bei der Wagenparade, sondern echte Flammen, die mein Kleid verschlingen. Panik erfasst mich, als der Rauch dichter wird. Verkohlte Fetzen geschwärzter Seide wirbeln in die Luft, Perlen prasseln auf die Bühne. Irgendwie traue ich mich nicht, stehen zu bleiben, denn meine Haut brennt ja gar nicht, und ich weiß, dass Cinna hinter alldem stecken muss. Also drehe ich mich rundherum, rundherum. Kurz bekomme ich keine Luft mehr, bin eingehüllt in die seltsamen Flammen. Dann ist das Feuer ganz plötzlich aus. Langsam bleibe ich stehen, ich frage mich, ob ich wohl nackt bin und warum Cinna es so eingerichtet hat, dass mein Hochzeitskleid verbrennt.
    Aber ich bin nicht nackt. Ich trage ein Kleid, das genauso aussieht wie mein Hochzeitskleid, nur dass es die Farbe von Kohle hat und aus winzigen Federn besteht. Erstaunt hebe ich die langen, fließenden Ärmel und in diesem Moment sehe ich mich auf dem Bildschirm. Ganz in Schwarz bis auf die weißen Flecken auf den Ärmeln. Oder sollte ich sagen, auf den Flügeln? Cinna hat mich in einen Spotttölpel verwandelt.
     

18
    Ich glimme immer noch ein wenig, deshalb streckt Caesar die Hand etwas zögerlich aus, um meinen Schleier zu berühren. Das Weiß ist abgebrannt, übrig geblieben ist ein glatter schwarzer Schleier, der hinten über den Halsausschnitt des Kleides fällt. »Federn«, sagt Caesar. »Du siehst aus wie ein Vogel.«
    »Wie ein Spotttölpel, oder?«, sage ich und schlage ein wenig mit den Flügeln. »Das ist der Vogel auf der Brosche, die ich als Glücksbringer getragen habe.«
    Ein Schatten der Erkenntnis huscht über Caesars Gesicht, er weiß, dass der Spotttölpel nicht nur mein Glücksbringer ist. Dass er jetzt für so viel mehr steht. Dass das, was im Kapitol als spektakulärer Gag wahrgenommen wird, in den Distrikten einen ganz anderen Widerhall findet. Doch er macht das Beste daraus.
    »Also, Hut ab vor deinem Stylisten. Es wird wohl keiner bestreiten, dass wir so etwas Spektakuläres in einem Interview noch nie zu sehen bekommen haben. Cinna, eine Verbeugung bitte!« Caesar gibt Cinna mit einer Geste zu verstehen, dass er sich erheben soll. Er tut es und macht eine kleine, elegante Verbeugung. Und auf einmal habe ich riesige Angst um ihn. Was hat er getan? Etwas furchtbar Gefährliches. Ein rebellischer Akt. Und er hat es für mich getan. Ich erinnere mich an seine Worte ...
    »Keine Bange. Ich lasse meine Gefühle in meine Arbeit einfließen. Auf diese Weise tue ich niemandem weh außer mir selbst.«
    Und ich fürchte, er hat sich so wehgetan, dass es nicht wiedergutzumachen ist. Die tiefere Bedeutung meiner feurigen Verwandlung kann Präsident Snow nicht entgangen sein.
    Das Publikum ist erst starr vor Staunen und applaudiert dann heftig. Ich höre kaum den Signalton, der anzeigt, dass meine drei Minuten um sind. Caesar dankt mir und ich gehe wieder zu meinem Platz, mein Kleid fühlt sich jetzt leichter an als Luft.
    Ich begegne Peeta, der nach mir dran ist, aber er weicht meinem Blick aus. Vorsichtig setze ich mich hin, doch abgesehen von einigen Rauchspuren scheine ich unversehrt zu sein, und so richte ich meine Aufmerksamkeit auf ihn.
    Seit ihrem Auftritt vor einem Jahr sind Caesar und Peeta ein eingespieltes Team. Die Leichtigkeit, mit der sie sich die Bälle zuspielen, die treffsicheren Pointen und der gekonnte Übergang zu Herz und Schmerz wie damals, als Peeta seine

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