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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Härte. »Sind die anderen nach Hause gegangen?«, frage ich.
    »Das wurde ihnen befohlen. Ich weiß nicht, ob sie heil durch die Menschenmenge kommen«, sagt Haymitch.
    »Dann werden wir Effie nie wiedersehen«, sagt Peeta. Im letzten Jahr haben wir sie am Morgen der Spiele nicht getroffen. »Richte ihr unseren Dank aus.«
    »Mehr als das. Mach etwas ganz Besonderes daraus. Es ist schließlich Effie«, sage ich. »Sag ihr, wie sehr wir ihre Hilfe zu schätzen wissen, dass sie die beste Betreuerin aller Zeiten war, und sag ihr ... sag ihr ganz liebe Grüße.«
    Eine Zeit lang stehen wir nur schweigend da und zögern das Unvermeidliche hinaus. Dann spricht Haymitch es aus. »Und jetzt müssen wir uns wohl auch verabschieden.«
    »Irgendeinen letzten Ratschlag?«, fragt Peeta.
    »Bleibt am Leben«, sagt Haymitch schroff. Das ist schon fast ein Running Gag zwischen uns. Er nimmt uns beide kurz in den Arm, und ich weiß, dass es das Äußerste ist, was er ertragen kann. »Geht ins Bett. Ihr müsst euch ausruhen.«
    Ich weiß, dass ich Haymitch eine ganze Menge sagen müsste, aber mir fällt nichts ein, was er nicht schon weiß, und außerdem ist meine Kehle so zugeschnürt, dass ich wahrscheinlich sowieso keinen Ton herausbringen würde. Also lasse ich schon wieder Peeta für uns beide sprechen.
    »Pass auf dich auf, Haymitch«, sagt er.
    Wir sind schon im Flur, als Haymitchs Stimme uns aufhält. »Katniss, wenn du in der Arena bist«, sagt er. Dann stockt er. Er blickt so finster, dass ich mir sicher bin, ihn jetzt schon enttäuscht zu haben.
    »Was dann?«, frage ich abwehrend.
    »Dann vergiss nicht, wer der Feind ist«, sagt Haymitch. »Das ist alles. Jetzt los. Raus mit euch.«
    Wir gehen den Flur entlang. Peeta will in sein Zimmer, um die Schminke abzuwaschen, und in ein paar Minuten nachkommen, aber das lasse ich nicht zu. Wenn eine Tür zwischen uns zugeht, wird sie garantiert verschlossen, und dann muss ich die Nacht ohne ihn verbringen. Außerdem gibt es in meinem Zimmer auch eine Dusche. Ich weigere mich, seine Hand loszulassen.
    Schlafen wir? Ich weiß es nicht. Wir verbringen die Nacht eng umschlungen, in einem Land zwischen Träumen und Wachen. Wir reden nicht. Keiner will den anderen stören und wir hoffen, so ein paar kostbare Minuten der Ruhe zu gewinnen.
    Cinna und Portia kommen mit dem Morgengrauen, und ich weiß, dass Peeta gehen muss. Die Tribute müssen allein in die Arena. Er gibt mir einen flüchtigen Kuss. »Bis bald«, sagt er.
    »Ja, bis bald«, antworte ich.
    Cinna, der mir beim Ankleiden für die Spiele helfen wird, begleitet mich hinaus aufs Dach. Ich will schon die Leiter ins Hovercraft hinaufsteigen, als es mir einfällt. »Ich hab mich nicht von Portia verabschiedet.«
    »Ich werde es ihr ausrichten«, sagt Cinna.
    Der elektrische Strom hält mich oben auf der Leiter, bis der Arzt mir den Aufspürer in den linken Unterarm einpflanzt. Damit können sie mich in der Arena jederzeit finden. Das Hovercraft hebt ab, und ich schaue aus dem Fenster, bis es schwarz wird. Cinna drängt mich zu essen und dann, als er damit keinen Erfolg hat, zu trinken. Ich schaffe es, kleine Schlucke Wasser zu trinken, ich denke an die Tage im letzten Jahr, als ich so ausgetrocknet war, dass ich fast gestorben wäre. Und ich denke daran, dass ich meine Kraft brauche, um Peeta zu retten.
    Als wir im Startraum der Arena ankommen, gehe ich unter die Dusche. Cinna flicht mir einen Zopf, ich ziehe einfache Unterwäsche an, und Cinna hilft mir mit dem Rest. In diesem Jahr gehen die Tribute in einem eng anliegenden blauen Overall aus hauchdünnem Stoff, der vorn mit einem Reißverschluss zugezogen wird. Dazu ein fünfzehn Zentimeter breiter gepolsterter Gurt aus glänzendem lila Plastik. Nylonschuhe mit Gummisohlen.
    »Was hältst du davon?«, frage ich und halte Cinna den Stoff hin, damit er ihn fühlen kann.
    Mit gerunzelter Stirn reibt er das dünne Material zwischen den Fingern. »Ich weiß nicht. Er wird wenig Schutz gegen Kälte oder Nässe bieten.«
    »Und gegen Sonne?«, frage ich und stelle mir gleißende Sonne über einer öden Wüste vor.
    »Vielleicht. Wenn er behandelt ist«, sagt er. »Ach, das hier hätte ich fast vergessen.« Er holt meine goldene Spotttölpelbrosche aus der Tasche und steckt sie mir an den Overall.
    »Mein Kleid gestern Abend war wundervoll«, sage ich. Wundervoll und waghalsig. Aber das weiß Cinna natürlich.
    »Ich dachte mir, dass es dir gefallen könnte«, sagt er mit einem

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