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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Sträucher. Von außen war die Stelle nicht einzusehen. An der Seite, an der sie standen, gab es eine kleine Lichtung. Das Sonnenlicht fiel durch die Blätter und spiegelte sich im Wasser. Fliegen schwebten über der Wasseroberfläche und Vögel, die sich im Blattwerk der Bäume versteckt hatten, waren zu hören. „Das ist wirklich wunderschön hier.“ „Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Außer mir kennt niemand diese Stelle.“ Richard machte einen Schritt nach vorn, um auf gleiche Höhe wie sein Freund zu kommen. „Auf jeden Fall habe ich hier noch nie jemanden gesehen, wenn ich hier war.“ „So wie du sprichst, war das oft der Fall.“ „Ja. Im letzten Sommer fast jeden Tag. Hier unter den Bäumen zu liegen und in den Himmel zu schauen. Etwas Wunderbareres gibt es nicht, und wenn es zu heiß wird, sorgt Vater Rhein für Abkühlung. Und zu essen gibt es auch. Die Sträucher, die du dort hinten siehst, sind Brombeerhecken. Im Sommer hängen die voll mit Früchten.“ „Und was hast du gemacht, wenn du hier gewesen bist?“ „Ich habe meistens geträumt. Mir Geschichten ausgedacht. Mir ausgemalt, wie mein Leben weitergeht.“ „Bist du jetzt nicht enttäuscht? Alles, was du wolltest, ist nun fast unmöglich.“ Heinrich sah ihn fragend an. Aufgrund der Tatsache, dass er Jude war, konnte er seinen Berufswunsch nicht umsetzen. Der Unfall hatte ihn zum Krüppel gemacht. Trotzdem lag in seiner Stimme keine Verzweiflung. „Nein, ich denke, es wird für irgendetwas gut sein. Irgendwo gibt es einen Sinn hinter dem Ganzen.“ Er lächelte ihn an. „Auch wenn das für die nächste Zeit heißt, dass ich mich verstärkt mit Samuel auseinandersetzen muss.“ Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Heinrich lachte, als er es sah. „Apropos Samuel. Meinst du nicht, dass deine Familie langsam auf dich wartet?“ „Oh, ja. Du hast recht. Lass uns zum Wagen zurückgehen.“ Diesmal ging Heinrich voran. Richard folgte ihm, immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht. Es machte ihn glücklich, dass er jetzt einen Freund hatte, mit dem er ein Geheimnis teilen konnte.

    ***

    Die Reifen des Wagen rollten über den Weg zu Richards Heim und der Kies knirschte, als Heinrich ihn ausrollen ließ.
„Schau mal. Deine Schwester wartet schon auf dich.“ Silke stand vor dem Haus und winkte ihnen zu. „Jetzt werde ich gleich wieder von schwesterlicher Liebe erdrückt.“ Richard verzog das Gesicht, trotzdem konnte man sehen, dass er sich freute. Kaum hatte der Wagen gestoppt, öffnete er die Tür und stieg aus. Gekonnt benutzte er die Krücken und ging auf seine Schwester zu. „Richard, es ist schön, dass du wieder hier bist. Du hast mir gefehlt.“ Silke umarmte ihn und fuhr ihm dann durch die blonden Haare. Dieser versuchte der Berührung zu entkommen, indem er den Kopf zur Seite neigte. Allerdings grinste er seine Schwester dabei an. Frau Rosenberg kam aus dem Haus, um ihren Jüngsten zu begrüßen. „Es ist gut, dass du wieder da bist.“ Liebevoll streichelte sie ihm über die Wange. „Ich habe dir Mutters Nähzimmer zurechtgemacht. Dann brauchst du nicht in den ersten Stock hoch.“ Samuel war ebenfalls dazu getreten. Er klopfte seinem Bruder knapp, aber herzlich auf die Schulter. Auch in seinem Gesicht spiegelte sich Freude wider. „Ich kann aber gut Treppen laufen. Das ist kein Problem“, protestierte Richard. „Keine Widerworte. Du schläfst vorerst unten.“ Der Ältere sah den Jüngeren bestimmend an. Heinrich stand neben dem Wagen und beobachtete die Szene. So etwas hätte er sich auch gewünscht: Einmal eine Familie haben, die sich freute, einen zu sehen. In der man mit Liebe und Wärme aufgenommen wurde und nicht mit Strenge oder mit übertriebener Fürsorge. „Herr von Wiesbach“, Frau Rosenberg kam auf ihn zu, „darf ich Sie zum Mittagessen einladen? Wir würden uns freuen, wenn Sie bleiben.“ „Das ist nett von Ihnen, gnädige Frau, aber ich möchte nicht stören.“ Heinrich sah zu der Frau hinunter. Ihr Gesicht war warm und freundlich. „Sie stören nicht, und so kann ich mich wenigstens etwas dafür erkenntlich zeigen, was Sie alles für Richard getan haben. Bitte, machen Sie mir die Freude.“ Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Gern, Frau Rosenberg. Ich bleibe gerne zum Essen.“ Heinrich erwiderte das Lächeln. „Das ist schön, dass du bleibst, Heinrich.“ Richard war zu ihnen getreten. „Dann kann ich dir vor dem Essen noch das Grundstück zeigen.“ „Das kann deine Schwester

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