Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)
saß wie eine Glocke über seinem Gehirn. „Dr. Hermann hat gemeint, dass ich die nächste Zeit sowieso noch langsam machen sollte.“ „Du bist am Bein verletzt und nicht am Kopf!“ Samuel blickte streng auf ihn hinunter. „Für die Arbeit im Büro brauchst du dein Bein nicht.“ „Jetzt lass ihn doch in Ruhe. Er muss sich doch erst ganz von dem Unfall erholen“, kam Silke ihm zu Hilfe. Sie konnte sehen, dass ihr jüngerer Bruder die Antwort schuldig bleiben würde. „Das war ja klar, dass du ihm zuredest. Du bist wie eine Glucke, wenn es um ihn geht.“ „Und du bist ...“ Das Knirschen von Autoreifen auf der Auffahrt unterbrach sie. Im letzten Moment legte sie unter dem Tisch Richard einen Hand auf das Bein, um zu vermeiden, dass dieser aufspringen würde. „Wer kommt denn jetzt?“ „Das wird Heinrich sein“, antwortete sie für ihren Bruder. „Er wollte Richard zum Schwimmen abholen. Dr. Hermann meinte, es wäre eine gute Therapie für das Bein.“ „Dieser Typ gefällt mir nicht.“ Samuel stellte sich ans Fenster und blickte hinaus. „Irgendwas stimmt bei ihm nicht.“ „Du siehst Gespenster.“ Richard versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Er schob Silkes Hand zur Seite und stand auf. „Ich gehe ihn mal begrüßen.“ Er humpelte aus der Küche und aus dem Haus. Als Heinrich ausgestiegen war und ihn erblickte, leuchteten seine grünen Augen kurz auf. „Hallo, Richard. Ich habe uns noch etwas Gesellschaft für den Schwimmunterricht mitgebracht.“ Er öffnete die Wagentür und Bonnie und Clyde stürmten hinaus. „Was?“ Richard hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, als die Hunde ihn begrüßten. Heinrich lachte ihn an, als er zu ihm hinüberkam. „Ich war noch mal bei meinem Onkel. Er meinte, die beiden Rabauken könnten etwas Bewegung vertragen. Ich muss sie ihm nur heute Abend wieder zurückbringen.“ Er berührte vorsichtig Richards Hand, die Bonnie streichelte, und flüsterte ihm „Geht es dir gut?“ zu. Richard nickte und erwiderte die heimliche Berührung. „Hallo, Heinrich.“ Silke trat aus dem Haus und blieb verwundert stehen. „Wer ist denn das?“ Sie zeigte auf die beiden Labrador-Hunde, die augenblicklich Notiz von ihr nahmen. Sie liefen auf sie zu und beschnüffelten sie neugierig. „Darf ich vorstellen: Bonnie und Clyde.“ Richard kam ebenfalls zu seiner Schwester. Heinrich folgte ihm. Er nickte Silke kurz zu, die damit beschäftigt war, die Hunde davon abzuhalten, in das Haus zu gehen. „Was ist denn hier für ein Tumult?“ Frau Rosenberg kam heraus und betrachtete die Gruppe, die auf ihrem Grundstück stand. Heinrich begrüßte sie mit einer kurzen Verbeugung. „Mutter, wir wollen schwimmen gehen. Dr. Hermann ...“ „Ich weiß. Er hat mir am Telefon damals gesagt, dass das eine gute Therapie wäre.“ Sie beobachtete ihre Tochter, die in die Hocke gegangen war und mit Clyde spielte. „Warum fährst du nicht mit zum Schwimmen? Du bist blass in den letzten Tagen. Es würde dir gut tun.“ „Ich“, Silke sah auf und blickte kurz zu Heinrich und ihrem Bruder. Der Gedanke, mit den beiden an den Rhein zu fahren, behagte ihr wenig. „Ich weiß nicht recht.“ „Es würde mich freuen, wenn du mitkommst“, sagte Heinrich und blickte zu Richard, der zustimmend nickte. „Ja, Silke, komm doch mit“, sagte er. Sie zögerte noch kurz. „Also, gut. Ich fahre mit. Ich muss nur schnell meine Sachen holen.“ Heinrich pfiff scharf durch die Zähne, als die Hunde ihr folgen wollten. Beide trotteten zu ihm hinüber und setzten sich neben ihn. „Die beiden scheinen gut erzogen zu sein.“ Frau Rosenberg betrachtete die Tiere. „Es kommt darauf an.“ Er und Richard fingen an zu schmunzeln, als sie an den Vorfall mit den Krücken zurückdachten. Es dauerte nicht lange und alle fünf saßen in dem Wagen auf dem Weg zum Fluss. Heinrich und Richard im Fond, Silke mit den Hunden auf der Rückbank. Sie hatte ihre liebe Mühe, die beiden davon abzuhalten, sie abzulecken. „Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mir die Wäsche heute morgen gespart.“ Abwechselnd schob sie lachend den dunklen oder den hellen Hundekopf auf die Seite. Heinrichs Pfiff füllte das Innere des Wagens aus, als er die Hunde zur Räson brachte. „Wir können ja in die Krippen gehen zum Schwimmen“, sagte Richard, nachdem der schrille Laut in seinen Ohren verklungen war. Die Vorstellung, mit beiden an den geheimen Ort zu fahren, war ihm unangenehm. Diese Stelle sollte ihnen
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