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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Hände zwischen die Knie geklemmt und bewegte seinen Oberkörper leicht vor und zurück. Zögernd kam Heinrich näher. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er ihn ansprach: „Richard?“ Es kam keine Antwort und er ging einen weiteren Schritt auf ihn zu. Das Licht, das aus dem Fenster auf diesen fiel, zeigte sein blasses Gesicht, mit unnatürlich großen Augen. „Richard? Bitte!“ „Sie hören nicht auf zu zittern. Ich kann es nicht abstellen.“ Richard legte die Hände auf die Oberschenkel und starrte sie an. Seine Finger zuckten unkontrolliert. „Es hört nicht auf“, fuhr er fort, ohne aufzusehen. „Richard, es tut mir leid.“ „Verschwinde.“ Das Wort kam leise, fast tonlos. Doch es bohrte sich wie ein Dolch in Heinrichs Herz. „Bitte, lass mich wenigstens versuchen, es dir zu erklären.“ Er kam noch einen Schritt näher. Richard reagierte nicht und sah weiterhin auf seine Hände. „Ich ...“ Heinrich schluckte, nahm seinen Mut zusammen und berührte ihn an der Schulter. „FASS MICH NICHT AN!“ Wie von der Tarantel gestochen schoss dieser nach oben und machte einen Satz zurück. „Richard, ich hatte keine andere Wahl. Ich musste es tun. Ansonsten...“ „Hör auf damit. Ich will deine Ausflüchte nicht hören, du verdammter Nazi!“ Die Worte trafen ihn wie Peitschenhiebe. Er zuckte zusammen. „Die hätten dich glatt zusammengeschlagen, wenn ich das nicht getan hätte. Bitte, glaub mir.“ „Dir glauben? Du stehst da im Kreis deiner Freunde und ihr fallt über einen ehemaligen Klassenkameraden von mir her. Verdammt, du hast mitgemacht. Ich habe es gesehen!“ „Richard, bitte!“ Er machte einen Schritt auf ihn zu. „Ich wollte da nicht mitmachen. Glaub mir. Du kennst mich doch.“ „Ich dich kennen? Seit heute Abend nicht mehr.“ Er brachte wieder den alten Abstand zwischen sie. „Verschwinde. Ich will dich nie mehr sehen!“ Heinrich schnappte nach Luft. Die Flucht! Er musste hier weg!, schrie es in seinem Kopf. Er spürte die Wut auf sich selbst. „Richard, hör mich wenigstens an. Ich muss mit dir reden. Es geht um dein Leben.“ „Was das dir wert ist, habe ich ja vorhin gesehen. Hau ab!“ Er ging an ihm vorbei und verschwand um die Ecke. Heinrich starrte ihm hinterher. Um seiner Wut einen Kanal zu geben, schlug er mit der Faust gegen die Hauswand. Dass die Haut an seinen Knöcheln aufplatzte, störte ihn nicht. Er bemerkte es kaum. Samuel, der auf der anderen Seite der Wand saß, horchte auf. Schließlich rannte er um die Hausecke, ließ die verdutzte Silke stehen, die ihn fragend ansah, und betrat den Flur. „Richard, bitte, lass mich mit dir reden.“ Dieser stand bereits auf der halben Treppe nach oben. „Hör mich bitte an!“ „Ich will nichts mehr hören! Verschwinde!“ Richard drehte sich auf dem Absatz herum und ging die Stufen weiter nach oben. „Richard ...“ „Ich war mir doch von Anfang an sicher, dass mit dir etwas nicht stimmt.“ Samuels Stimme erklang in Heinrichs Rücken. „Du bist ein verdammter Nazi!“ Augenblicklich brach Heinrich der Schweiß aus. Nicht nur, dass er Richard das angetan hatte. Jetzt musste er sich auch noch mit Samuel auseinandersetzen. Er zuckte zusammen, als er das Klicken der Waffe hörte. Wie in Zeitlupe drehte er sich um. Im Unterbewusstsein bemerkte er das Blut, das ihm an den Fingern hinunterlief. Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an, sagte er sich. Richard, der es ebenfalls gehört hatte, sah auf die Situation zu seinen Füßen. Heinrich stand mit hängenden Schultern vor seinem Bruder und sah auf die Waffe, die auf dessen Brust zielte. „Nein!“ Er wusste nicht, dass er geschrien hatte, und wunderte sich über sich selbst, wie schnell er die Treppe wieder unten war, um sich vor Heinrich zu stellen. Die Wut, die er bis eben noch über die Behandlung durch seinen Freund empfand, wich der Angst um dessen Leben. Hinter seinem Rücken tastete er nach Heinrichs Hand. Als er sie fand, stellte er fest, dass diese genauso zitterte wie seine eigene. Silke stand derweil in der Nähe der Haustür, unfähig sich zu bewegen. Wie gebannt starrte sie auf die Situation vor sich. Richard, der sich schützend vor Heinrich gestellt hatte, und Samuel, der mit einem wutverzerrten Gesicht jetzt auf seinen eigenen Bruder zielte. Bevor du ihn erschießt, musst du erst mich umbringen.“ Richards Stimme war schrill, als er Samuel anschrie. In dem Moment ging die Tür zum Wohnzimmer auf. Frau Rosenberg erschien, eine Näharbeit in der Hand,

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