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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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einmal tief ein und aus. Ihm war schwindlig und seine Hand schmerzte. Einige Schritte vom Haus entfernt standen Richard und Silke im Halbdunkeln. Er erkannte, dass sie den Arm um seine Schulter gelegt hatte und auf ihn einredete. Zögernd kam er näher. Unsicher, ob er die Geschwister stören oder sie besser alleine lassen sollte.
Als Silke ihn bemerkte, streichelte sie ihrem Bruder noch mal über den Rücken und wandte sich dann von ihm ab. „Bleib noch einen Moment bei ihm, wenn du kannst“, sagte sie zu Heinrich und ging an ihm vorbei ins Haus. „Es tut mir leid für dich.“ Er stellte sich neben ihn. Richards Gesicht wurde von dem Lichtstrahl, der aus dem Flur auf ihn fiel, angestrahlt. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Warum? Sag mir, warum?“ Heinrich hob die Hand. Er traute sich lediglich, sie auf den Unterarm seines Freundes zu legen. Jede weitere vertraute Geste kam ihm im Moment falsch vor. „Ich kann es nicht.“ Richard spürte die Wärme, die von der Hand auf seinem Arm ausging. Er war durcheinander und fühlte sich verlassen. Die Welt um ihn herum schien eine andere zu sein als noch heute Morgen. Er sehnte sich nach der Schulter des Mannes, der ihm gegenüberstand. Aber die Ereignisse hatten ihn so verstört, dass er nicht wusste, was er wollte. Heinrich konnte die Qualen seines Freundes fast greifen, als er ihn ansah. „Können wir uns morgen Abend an unserer Stelle unten am Fluss treffen? Falls du mich noch sehen willst.“ „Ich ... Ja, ich werde kommen.“

    ***

    Als Heinrich am nächsten Abend das Versteck erreichte, war Richard bereits da. Er saß mit dem Rücken gegen den Fels gelehnt, die Beine ausgestreckt, und bearbeitete ein Holzstück mit einem Messer.
„Danke, für gestern.“ Er nahm neben ihm Platz und besah sich das Stück Holz. Es war krumm und schief. Fast wirkte es verknöchert. „Wofür danke?“ Richard sah ihn nicht an, als er antwortete. Es war deutlich zu erkennen, dass er die vergangene Nacht kaum geschlafen hatte. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. „Dass du dich vor mich gestellt hast, als Samuel mich mit der Waffe bedroht hat.“ „Warum hast du das gemacht?“ Es war Heinrich klar, worauf die Frage abzielte. Die Vorkommnisse auf dem Dorfplatz standen immer noch zwischen ihnen. „Bitte, glaub mir, dass ich da gestern nicht mitmachen wollte. Ich war total überrumpelt, als sie anfingen, den jungen Mann in die Zange zu nehmen. Als du dann aufgetaucht bist, dachte ich nur noch darüber nach, wie ich es schaffen würde, dich heil aus der Situation zu bekommen. Siegfried und die anderen waren angetrunken und aufgestachelt. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als dich der Lächerlichkeit preiszugeben. Ich hatte gehofft, dass sie dann das Interesse an dir verlieren würden. Wenn Siegfried in einer solchen Stimmung ist, ist er unberechenbar.“ Er brach ab und sah auf den Fluss. Richard ließ seine Schnitzarbeit sinken, legte den Kopf gegen den von der Sonne aufgewärmten Fels und betrachtete Heinrich von der Seite. Auch er schien eine Nacht mit unzureichendem Schlaf hinter sich gebracht zu haben. Die grünen Augen lagen in tiefen Höhlen und dunkle Bartstoppel sprossen aus den Wangen. Heinrich hatte die Beine angewinkelt und sie mit den Armen umschlungen. Seine Schultern hingen mutlos herunter. „Ich bin ein Feigling, Richard. Ich schäme mich in Grund und Boden wegen gestern. Bitte, glaub mir, dass ich das nicht gewollt habe. Ich würde alles dafür geben ...“ „Ich liebe dich.“ Er flüsterte die Worte. „... wenn du mir verzeihst. Ich ... ich ... Was hast du gerade gesagt?“ Heinrich drehte sich abrupt um. „Kannst du das bitte noch mal wiederholen?“ „Du hast mich schon verstanden.“ Er legte ihm die Hand auf die Schulter. Zwar war er immer noch durcheinander wegen den Vor–kommnissen auf dem Dorfplatz, aber Heinrichs Worte leuchteten ihm ein. In der vergangenen Nacht war es ihm selbst klar geworden, dass es kaum eine andere Möglichkeit gegeben hätte, aus der Situation herauszukommen. Selbst wenn sie sich gemeinsam gegen die Männer gestellt hätten, wäre ihre Chance gegen Null gegangen. „Richard, ich ...“ Er verstummte, als dieser ihm mit den Fingern über die Lippen fuhr und er das Kribbeln spürte, das die Berührung verursachte. Unsicher näherte er sich seinem Freund und sah ihm in die Augen. „Ist das dein Ernst?“ „Gib mir einfach einen Kuss, bevor ich es mir anders überlege.“ Ein sanftes Lächeln umspielte den Mund

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