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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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widmete sich hingebungsvoll und mit gesundem Appetit seinem Frühstück und sorgte dafür, dass es ihr an nichts fehlte. Er reichte ihr das Salz, goss Kaffee nach, butterte sogar eine Scheibe Toast für sie und reichte ihr den Honig.
    „Malta ist berühmt für seinen Honig“, plauderte er. „Die Bienen sind zwar schwarz und sehr aggressiv, aber ihr Honig ist wunderbar aromatisch. Probier doch mal.“
    Sie träufelte goldenen Honig auf den Toast. Er schmeckte köstlich nach wildem Thymian und einem Hauch Zitrone.
    Es war gut, dass sie ihm endlich alles gesagt hatte. Es wäre besser gewesen, es ihm zu sagen, bevor sie miteinander geschlafen hatten. Noch besser wäre es natürlich, wenn sie nicht mit ihm geschlafen hätte.
    Nein. Das konnte sie nicht bereuen. Sie hätte ihn niemals verlassen können, ohne eine Liebesnacht mit ihm verbracht zu haben. Ihr Körper erschauerte noch immer bei der Erinnerung an diese einzigartige Nacht.
    Er hatte sich so herrlich angefühlt, wie Laila es vorausgesagt hatte.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Rafe heimlich dabei, wie er sein Frühstück genoss. Sie freute sich über seinen gesunden Appetit und verbot sich jeden wehmütigen Gedanken, auch wenn ihr Herz von schmerzhaften Stichen durchbohrt wurde. Es war richtig gewesen, ihm die Wahrheit zu sagen. Er war ein aufrechter ehrenhafter Mann.
    Hätte sie geschwiegen, hätte das Geheimnis unweigerlich ihre Ehe vergiftet. Manche Menschen konnten ihre Schuldgefühle erfolgreich verdrängen und unbeschwert weiterleben, aber Ayisha gehörte nicht dazu.
    Sie hätte ständig in der Angst gelebt, entdeckt zu werden. Besser ein schnelles Ende mit Schrecken als ein langes, qualvolles Siechtum.
    Sie hatte das Richtige getan. Aber dadurch fühlte sie sich nicht besser.
    Sie liebte Rafe, und sie hatte ihn verloren. Aber wenigstens hatte er ihr eine Nacht lang gehört.
    „Fertig?“, fragte er.
    Sie blickte verdutzt auf den Tisch. Es war kein Krümel mehr übrig.
    Rafe nahm ihr behutsam die Tasse aus der Hand, die sie wie ein Kind an ihre Brust gedrückt hatte.
    Er räumte den Tisch ab und stellte das benutzte Geschirr auf das Tablett zurück. Waren alle Soldaten so ordentlich?
    „Ich wusste immer, dass du mir etwas verschweigst“, begann er im Plauderton, „und bin froh, endlich Bescheid zu wissen, bevor wir England erreichen.“
    Wieder bestätigte er ihre schlimmsten Befürchtungen. „Was wirst du tun, wenn wir dort angekommen sind?“, fragte sie.
    „In England? Das kommt auf das Wetter an. Wahrscheinlich miete ich eine Droschke und einen Kutscher.“
    Ein Kutscher lenkte Wagenpferde, das wusste sie. „Dann reise ich also alleine?“
    „Alleine? Natürlich nicht.“ Er sah sie stirnrunzelnd an. „Wie kommst du nur auf die Idee, ich würde dich alleine reisen lassen?“
    Sie begegnete seinem Blick. „Ich war mir nicht sicher, ob du mich nach Cleeveden bringen willst.“
    „Guter Gott, für wen hältst du mich? Hast du tatsächlich gedacht, ich würde dich in Portsmouth deinem Schicksal überlassen?“ Seine Stimme klang kühl.
    Sie machte eine verlegene Handbewegung. „Es würde mich nicht wundern.“
    „Keineswegs.“ Er wirkte so gelassen und beherrscht. „Machst du dir Sorgen, wie deine Großmutter reagieren wird, wenn du ihr sagst, dass du nicht Alicia bist?“
    „Natürlich, was denkst du denn?“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich kenne deine Großmutter nicht sehr gut und kann dir nicht garantieren, wie sie dich empfangen wird, aber auf mich hat sie einen sehr warmherzigen Eindruck gemacht.“
    „Ist sie das?“, fragte Ayisha, die ihm nicht glaubte.
    „Ja. Und ich denke, sie wird dich vom ersten Augenblick an in ihr Herz schließen.“
    Ayisha sah ihn verwundert an. „Glaubst du wirklich?“
    „Ja! Und im Übrigen halte ich es für sinnlos, sich über etwas Sorgen zu machen, was man nicht beeinflussen kann. Eine alte Soldatenweisheit sagt, mache dich auf das Schlimmste gefasst und lebe im hier und jetzt. Schau nicht nach vorn, schau nicht zurück, sondern lebe jetzt.“
    „Ja, und warte, bis du erschossen wirst“, murmelte sie.
    „Nein, lege dir einen anderen Plan zurecht, nur für den Fall“, sagte er. „Aber gräme dich nicht über Dinge, die du nicht ändern kannst, sondern konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst.“
    Seine gelassene Besonnenheit begann ihr auf die Nerven zu gehen. Was in aller Welt konnte sie denn an ihrer vertrackten Situation ändern?
    „Nun, gibt es noch weitere Dinge,

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