Gefaehrliche Maskerade einer Lady
„Sie widerlicher Schmutzfink!“, fauchte sie ihn auf Französisch an. Im gleichen Moment wurde Rafe bewusst, wo seine Hand lag und nahm sie weg. Augenblicklich wurde das Mädchen unter ihm zur wilden Furie.
Hatte sie vorhin schon unerbittlich gekämpft, so setzte sie sich nun wie besessen zur Wehr. Sie bäumte sich auf, wand sich, schlug um sich, biss und kratzte wie eine Wildkatze.
„Beruhigen Sie sich“, keuchte Rafe auf Englisch. Er versuchte Ayisha zu bändigen, ohne sie noch mehr zu verletzen. „Ich tue Ihnen nichts. Ich will Ihnen helfen.“
Sie kämpfte weiter.
Er wiederholte seine Worte auf Französisch.
Sie spuckte ihm ins Gesicht.
Fluchend packte er ihre Hände, hielt ihre Hüften zwischen seinen Schenkeln gefangen, aber sie hörte nicht auf, sich unter ihm aufzubäumen und zu winden.
„Hören Sie auf, kleine Närrin“, schnaufte er. „Ihre Großmutter schickt mich.“
Sie beschimpfte ihn auf Französisch und stieß bösartigste Schmähungen gegen seine Mutter aus und sagte ihm, er solle sich diese Großmutter sonst wohin stecken. Und dann biss sie ihn ein zweites Mal kraftvoll in den Arm.
„Kleine Hexe! Soll ich Ihnen noch einen Fausthieb versetzen?“, schimpfte er erbost. Er würde es zwar nicht übers Herz bringen, denn bis vor wenigen Minuten hatte er noch keine einzige Frau geschlagen. Dass es ihm bei ihr passiert war, machte ihn wütend.
Sie bäumte sich auf, bekam eine Hand frei und versuchte, ihm die Augen zu zerkratzen. Er wich aus, fasste unsanft ihr Handgelenk wieder und spürte, wie warmes Blut langsam seinen Hals hinunterlief.
„Das wird jetzt aber ausgesprochen lästig“, knurrte er. Am liebsten würde er diese kleine Wildkatze würgen, es würde ihm sogar
Spaß machen, denn letztendlich hatte sie keine Chance gegen ihn.
Trotz seiner Überlegenheit wollte das Mädchen partout nicht aufgeben. Es gab nur eine Möglichkeit, es zu bändigen, ohne ihm ernsthaft weh zu tun.
In einer blitzschnellen Bewegung warf er sich über sie und presste ihren schmalen Körper auf den Fußboden. Mit seinen kraftvollen Schenkeln hielt er sein Opfer gefangen, das Gewicht seines muskulösen Körpers begrub das Mädchen unter sich.
Sie versuchte immer noch erbittert, sich zu wehren, doch Rafe lag regungslos auf ihr. Sein Gewicht genügte, um sie zu bezwingen.
Sie warf den Kopf von einer Seite zur anderen. Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und hielt es fest, stets darauf bedacht, nicht in die Nähe ihrer Zähne zu gelangen.
Mit den Ellbogen presste er ihre Arme auf den Boden. Nachdem sie einsehen musste, dass sie ihm hilflos ausgeliefert war, polterte ein nicht enden wollender Schwall arabischer Worte aus ihr heraus, der mit Sicherheit alle üblen Schimpfwörter der Gosse umfasste.
Rafe wartete, bis sie gezwungen war, eine Atempause einzulegen. Dann sah er sie an. „Diese Mühe war vergeblich. Ich spreche kein Arabisch.“
Augenblicklich wechselte sie ins Französische.
„Wie entzückend“, stellte er im Plauderton fest. „Sie verstehen offensichtlich sogar Englisch.“ Er hätte ihre Augen gerne deutlicher gesehen. Die Konturen ihrer Wangen waren jedenfalls hübsch. Ihre Haut war zwar völlig verschmutzt, doch sie fühlte sich seidig an.
Wieder versuchte sie, sich aufzubäumen. Sie wollte ihn abwerfen wie ein störrischer Gaul, doch das hatte nur zur Folge, dass sich sein Körper ernsthaft regte. Er reagierte auf die intime Nähe zu einer Frau.
Sie bemerkte es ebenfalls und lag plötzlich still unter ihm. „Dreckiges Schwein“, zischte sie auf Französisch.
Er lachte leise.
Sie spannte sich unter ihm an. „Kennen Sie keine Scham?“
„Nicht wirklich. Ehrlich gestanden, bin ich eigentlich nur froh, dass bei mir dort unten trotz Ihrer bösartigen Attacke noch alles in Ordnung zu sein scheint.“
„Attacke?“, zischte sie schneidend. „Sie müssen gerade reden.“ Sie sprach nun englisch.
Auf diesen Augenblick hatte er gewartet. Er drehte sich mit ihr zur Seite, um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Miss Alicia Cleeve, nehme ich an.“
3. Kapitel
Sie lag wieder regungslos und vollkommen angespannt
unter ihm. Zu gern hätte er ihr Gesicht deutlicher gesehen, doch da sich der Mond abermals hinter den Dunstschleiern verzog, konnte Rafe nur ihre Konturen erkennen.
Er wartete, doch die Frau unter ihm schwieg. Rafe spürte, wie die Lust in ihm pulsierte. Sie reckte sich dem Objekt seiner Begierde entgegen. Es war absurd. Sobald er ihr auch nur die kleinste
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