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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Möglichkeit, niemanden zu betrügen. Sie musste dem Engländer alles gestehen. Doch durch ein Geständnis würde sie sich ihm vollkommen ausliefern. Das konnte und wollte sie einfach nicht.
    „Du machst ein sorgenvolles Gesicht, meine Kleine“, bemerkte Laila.
    „Ich will nicht mit ihm gehen. Ich traue ihm nicht.“
    „Hat er versucht, dir etwas anzutun?“, fragte Laila scharf. Ayisha überlegte. Sie hatte seine Erregung deutlich gespürt, doch obwohl der Engländer ihr weitaus überlegen war und ihre wilde Gegenwehr bezwang, hatte er seine Macht nicht ausgenutzt. Er hätte sie einfach nehmen können.
    „Nein“, antwortete sie. „Er hat mich anständig behandelt, weil er mich für Lady Cleeves rechtmäßige Enkeltochter hält.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Aber ich will nicht in dieses Haus zurück.“
    „Das verstehe ich“, sagte Laila. „Und was wird aus Ali?“ Ayishas Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. „Kannst du nicht gehen?“
    Laila zuckte mit den Schultern. „Ich kann es versuchen, aber wenn der Engländer dich will, werde ich nichts erreichen. Was meinst du, ist er störrisch oder lässt er mit sich reden?“
    Störrisch? Er ist mehr als störrisch, dachte Ayisha. Und in etwa so leicht zu überzeugen wie eine Sphinx.
    Sie nippte nachdenklich an ihrem Becher. Sie hatte keine Wahl. Sie war für Ali verantwortlich.
    „Ich gehe.“ Sie trank den letzten Schluck Kaffee und zögerte. Dann drehte sie den Becher auf der Untertasse herum und reichte beides Laila. „Sag es mir.“
    Laila betrachtete den Verlauf des schwarzen Kaffeesatzes prüfend. Ayisha wusste, dass die Kaffeesatzleserei völliger Unsinn war. Sie war Christin, gebildet und alles andere als abergläubisch, dennoch konnte es nicht schaden, etwas Schützenhilfe zu bekommen.
    Laila studierte den Kaffeesatz und runzelte die Stirn. „In deinem Leben wird viel geschehen, es gibt viele Widersprüche. Eine große Macht wird in dein Leben treten, und du wirst“, Laila stockte.
    „Was werde ich?“
    Laila stellte den Becher beiläufig ab. „Ich kann es nicht richtig deuten. Manchmal verwirrt der Kaffeesatz.“
    Ayisha glaubte ihr kein Wort. „Sag es mir.“
    Seufzend nahm Laila den Becher wieder hoch. „Du stehst vor schwierigen und schmerzlichen Entscheidungen. Ich sehe eine große Gefahr, und ich sehe großes Leid. Du wirst in verschiedene Richtungen gezogen, die Wege vor dir sind verworren, und du weißt nicht, welchen Weg du wählen sollst. Du bist verängstigt.“
    Ayisha verzog das Gesicht. Laila sagte ihr nichts Neues.
    „Ich sehe einen Mann und eine schwere Vertrauensprüfung. Du musst auf dein Herz hören und ihm folgen, auch wenn du glaubst, dass es dir das Herz brechen wird.“
    Ihr Herz? All ihre Instinkte rieten ihr, sich von Rafe Ramsey so weit wie möglich fernzuhalten.
    Der Mann war einfach nur gefährlich.
    Ayisha dachte an Ali. Sie musste ihn befreien. Laila hatte sie Tochter ihres Herzens genannt. Wenn das so war, dann war Ali der kleine Bruder von Ayishas Herzen.
    Folge deinem Herzen? Die Botschaft war klar. Rette Ali.
    Es war ist ein kalkulierbares Risiko, sie gehen zu lassen, redete sich Rafe wohl zum zehnten Male ein. Vielleicht gewann sie so ein bisschen Vertrauen zu ihm. Er war ein Mann, der sein Wort hielt. Er würde Ali niemals etwas antun, egal ob sie zurückkam oder nicht. Aber wenn ihr etwas an dem Jungen lag, und dessen war er sich absolut sicher, würde sie ihn niemals hier zurücklassen. Sie würde wiederkommen.
    Wenn er doch nur einen Funken Menschenkenntnis besaß.
    Das war der Haken. Männer konnte er beurteilen, aber Frauen waren für ihn ein Buch mit sieben Siegeln.
    Was hatte sie nur damit gemeint, dass Alicia tot sei und nur Ayisha lebe?
    Es musste eine seltsam verdrehte, weibliche Logik sein. Alicia Cleeve gab es allerdings tatsächlich nicht mehr, wenn er sich ihr Konterfei auf Alaric Strettons Zeichnung ansah.
    Rafe würde sich hüten, diesem Gedanken auf den Grund zu gehen. Wenn sie Ayisha genannt werden wollte, würde er sie so nennen. Er würde sich auch Königin von Saba nennen, wenn er sie damit überzeugen könnte, ihn ohne großes Aufbegehren nach England zu begleiten.
    Und sollte sie dennoch Ärger machen, würde er sie zwingen. Zur Not würde er sie auch als schreiendes und um sich schlagendes Bündel nach England befördern. Er betastete die Kratzer an seinem Hals, die sie ihm gestern Nacht zugefügt hatte. Ayisha hatte die scharfen Krallen einer

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